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Landeshauptstadt: Filme aus 100 Jahren und Bier für ’ne Mark Thalia-Geburtstag wird am 16. Februar gefeiert

Das Babelsberger Thalia-Kino bekommt endlich einen ordentlichen Geburtstag. Am 16.

Das Babelsberger Thalia-Kino bekommt endlich einen ordentlichen Geburtstag. Am 16. Februar 1918 soll es hier das erste Mal eine Filmvorführung gegeben haben. Das hat jetzt die Potsdamer Ethnologin Jeanette Toussaint, die derzeit zur Geschichte des Potsdamer Traditionskinos forscht, herausgefunden. Bisher galt das Jahr 1917 als Gründungsjahr vom Thalia. Doch in einer Zeitungsannonce von 1918 ist als Eröffnungstermin der 16. Februar genannt. Noch im Januar 1917 sucht der damalige Inhaber der Kneipe Port Arthur, ein gewisser Herr. C. Amman, gebrauchte Holzstühle für den Saal, der bis dahin für Konzertveranstaltungen und Versammlungen genutzt worden war. Jetzt soll es hier auch Kino geben und „Erstaufführungen von hervorragenden Schlagern“, wie es 1919 in einem Programm heißt.

Das nun aktualisierte und offizielle historische Eröffnungsdatum führt jetzt dazu, dass es endlich auch einen festen Tag für eine Feier zum 100. Geburtstag gibt. Bisher war man unsicher, wann genau man feiern sollte, sagte Thalia-Geschäftsführer Thomas Bastian. Für den 16. Februar 2018, einen Freitag, gebe es bereits Ideen. „Wir wollen unter anderem zehn Filme aus den zehn Jahrzehnten des Bestehens des Kinos zeigen“, sagt Bastian. Die Auswahl der Filme stehe zwar schon weitgehend fest, werde aber noch nicht verraten. Auf jeden Fall findet sich der Defa-Film „Spur der Steine“ auf der Liste, der am 15. Juni 1966 im Thalia uraufgeführt wurde, bevor er zwei Wochen später von der SED verboten wurde. Natürlich wird es auch eine besondere Gästeliste zum Geburtstagsempfang geben. „Wir wollen vor allem mit denjenigen feiern, die unser Kino seit Jahren begleiten, mit den Freunden des Hauses“, sagte Bastian. Die Filmvorführungen sollen kostenlos sein. Dazu wird es ein Jubiläumsbier geben – zum Jubiläumspreis von einem Euro. Wobei als Zahlungsmittel alle Währungen angenommen werden, die das Kino in seinen 100 Jahren erlebt hat.

Das Buch von Jeanette Toussaint über die Geschichte des Thalia soll zum Geburtstag fertig und präsentiert werden. Das Kino in der Rudolf-Breitscheid-Straße blieb über 100 Jahre, auch während der DDR, in privater Hand. 1996 bis 1997 wurde umfassend saniert und modernisiert, anschließend mit vier Sälen und neuer Technik wiedereröffnet. Seit 2003 wird das Thalia jährlich mit Bundes- und Landespreisen für sein hervorragendes Jahresfilmprogramm ausgezeichnet. Steffi Pyanoe

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