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Ein Kammerspiel. Der Potsdamer Leonard Carow spielt Anne Franks Freund Peter.

© Zeitsprung Pictures, AVE & Universal Pictures

Film "Das Tagebuch der Anne Frank": Leben im Versteck

Der Potsdamer Leonard Carow spielt in „Das Tagebuch der Anne Frank“ und hat neue TV-Projekte.

Es ist das berühmteste Tagebuch der Weltliteratur, ein privates und berührendes Zeugnis des Holocaust: Das Tagebuch des jüdischen Mädchens Anne Frank, das mit ihrer Familie zwei Jahre versteckt in einem Hinterhaus in Amsterdam lebt. Von ihrer Geschichte, die nicht gut ausgeht – die Familie wird verraten und ins KZ deportiert, bis auf Annes Vater erlebt keiner das Kriegsende –, haben Generationen von Schülern im Deutschunterricht gelesen, fast ein Dutzend Verfilmungen gibt es. Die neueste von Regisseur Hans Steinbichler ist gerade in den Kinos gestartet – und mit dabei auch ein Potsdamer: Leonard Carow spielt den Jungen Peter, der genau wie Anne versteckt leben muss und zu dem sich Anne immer mehr hingezogen fühlt.

Regisseur Steinbichler habe ihn gefragt, ob er die Rolle übernehmen möchte, sagte Leonard Carow den PNN – der 21-Jährige stand mit acht Jahren zum ersten Mal vor der Kamera, er spielte 2012 in Steven Spielbergs „Gefährten“, große Aufmerksamkeit erlangte er mit seiner Rolle als Drogendealer im „Tatort“, für die er auch den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises bekam. Für Leonard Carow gab es gar keine Frage: Er wollte dabei sein.

Auch er kannte Anne Franks Tagebuch aus dem Schulunterricht: „Das war eines der wenigen Bücher in der Schule, das mich wirklich angesprochen und berührt hat“, sagt er. Ihn habe die positive Grundeinstellung beeindruckt, die Anne trotz der furchtbaren Umstände bewahrt: „Wie sie ganz frei aus ihrem Leben erzählt und man den normalen Alltag spürt, das hat mir gefallen.“ Das alles sei schon Grund genug gewesen, zuzusagen.

Zur Vorbereitung auf den Film las er das Buch erneut. Gedreht wurde in Köln und Amsterdam – für einen Besuch im dortigen Anne-Frank-Haus sei aber keine Zeit gewesen, sagt Leonard Carow. Die Zusammenarbeit mit Hauptdarstellerin Lea van Acken („Kreuzweg“) sei angenehm gewesen – das Ensemble hatte sich vorab zur Leseprobe getroffen und so schon kennengelernt. Den Dreh beschreibt er als intensiv und herausfordernd: „Es ist ja praktisch ein Kammerspiel.“

Für den Babelsberger waren die Dreharbeiten doppelt anstrengend: Denn er stand parallel für einen weiteren Film in Frankfurt am Main vor der Kamera. In Lars Hennings Debüt „Kaltfront“ ist er einer der vier Hauptdarsteller – der ARD-Film feierte auf dem Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken Premiere. „Der Film spielt einige Jahre nach einem Banküberfall und erzählt aus der Perspektive von vier Betroffenen, wie sie mit den Ereignissen weiterleben“, erzählt Leonard Carow. Er spielt den Sohn eines Polizisten, der bei dem Überfall ums Leben gekommen ist.

Auch sonst war es ein arbeitsreiches Jahr für den 21-Jährigen: Kurz nach dem Anne-Frank-Dreh stand er für die Bestsellerverfilmung „Die Puppenspieler“ vor der Kamera und tauchte in eine ganz andere Welt ein. Der Film spielt im Vatikan des 15. Jahrhunderts und erzählt von den Intrigen rund um die Papstwahl – Carow ist als junger Mönch mittendrin. Die passenden Kulissen fand Regisseur Rainer Kaufmann in Prag. Der Zweiteiler soll in der ARD ausgestrahlt werden – wann genau, steht noch nicht fest. Jana Haase

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