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Pfarrer Matthias Fichtmüller.

© Ottmar Winter PNN

Fichtmüller zieht Kandidatur zurück: Oberlinchef nicht im Kirchenrat

In seiner Bewerbungsrede hatte der Pfarrer das Oberlinhaus als Beispiel für eine gute Kooperation von Diakonie und Kirche gewürdigt - und den Gedenkgottesdienst für die Opfer der Gewalttat hervorgehoben.

Babelsberg - Der Theologische Vorstand des Babelsberger Oberlinhauses, Pfarrer Matthias Fichtmüller, ist nicht in den Rat der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) gewählt worden. Bei der im Internet stattfindenden Synodentagung zog Fichtmüller seine Kandidatur zurück, nachdem er im vierten Wahlgang nur 15 Stimmen erhalten hatte. Für eine Wahl in den Rat der EKD wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit von Synode und Kirchenkonferenz erforderlich gewesen, die bei 98 Stimmen gelegen hätte. „Zur Verantwortung für unsere Kirche gehört auch, zu erkennen, wenn eine Bewerbung keinen Erfolg mehr hat“, sagte er.

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In seiner Bewerbungsrede am Sonntag hatte Fichtmüller das Oberlinhaus als Beispiel für eine gute Kooperation von Diakonie und Kirche gewürdigt. Dabei hob er besonders den Gedenkgottesdienst für die Opfer der Gewalttat vom 28. April hervor. Damals habe man „aus dem Nichts einen Gottesdienst vorbereitet“, sagte er. In einer Stadt, in der keine 20 Prozent der Bevölkerung mehr zur Kirche gehörten, habe man es geschafft, Kirche nach außen sichtbar zu machen. Bei der Bluttat in einem Oberlin-Wohnheim für schwerstbehinderte Menschen wurden vier Bewohner getötet. Der Prozess gegen die angeklagte Pflegekraft wird am morgigen Donnerstag vor dem Landgericht fortgesetzt.

Die Tat überschattet das 150. Oberlin-Jubiläum. Begangen wird es dennoch, mit kleinen Projekten. So wird am Dienstag, dem 16. November, um 16.30 Uhr in der Oberlinkirche in der Rudolf-Breitscheid-Straße der Dokumentarfilm „Oberlin. Auf den Spuren eines einzigartigen Lebens“ ein weiteres Mal vorgeführt. Heute Abend, im Jubiläumsjahr, halten die Filmemacher Volker Schlöndorff und Wim Wenders in der Kirche die traditionelle Oberlinrede

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