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So klingt die Stadt. Am Donnerstag wird in ganz Potsdam die Fête de la Musique gefeiert. Die Brandenburger Straße wird dann zur längsten Bühne der Stadt.

© Sebastian Gabsch

Fête de la Musique: Fette Fete

126 Bands an 50 Orten kann man unmöglich in einer Nacht erleben. Oder doch? Die Fête de la Musique fordert heraus zum größten Musikevent der Stadt. Wir geben einen Überblick:

Potsdam - Was die Franzosen können, können die Potsdamer auch. Seit 2004 nimmt die Stadt an dem Musikevent Fête de la Musique teil, die Nacht, in der Bands und Musiker an öffentlichen Orten eintrittsfrei spielen. Eine Hommage an die ganze Bandbreite handgemachter Musik, sei es der Straßenmusiker, die Amateur-Band oder das kleine Profi-Orchester.

Erfunden hat die Fête ein Franzose, Jack Lang, der zeitweise Kultusminister Frankreichs war. Die erste Fête gab es 1982 in Paris. Seitdem hat sich die Musiknacht international ausgebreitet, mehr als 540 Städte beteiligen sich.

In Potsdam wird das Festival vom Kulturtänzer e. V. organisiert. An etwa 50 Orten wird Musik gemacht, zum Teil von mehreren Akteuren. Insgesamt sind 126 Musikformationen dabei. Das sind längst nicht mehr nur Straßenmusiker oder Singer Songwriter, es geht quer durch alle Genres und Formen, von Heavy Metal bis Tanz und Mantrasingen. Auch die Altersmischung wird größer. In diesem Jahr beteiligen sich einige sehr junge Talente sowie gestandene Freizeit-Chöre und Big Bands. So tritt beispielsweise im Bürgerhaus am Schlaatz um 17 Uhr die Brandenburgische Big Band auf, 20 Musiker, die Klassiker von Glenn Miller, Duke Ellington, Count Basie und vieles mehr aufführen.

Robbie Williams und Adele lassen grüßen

Vielversprechend klingt auch die Konzertankündigung der „Mamas and some Papas“: ein Chor, der aus einem Elternchor der Evangelischen Grundschule Babelsberg entstand und jetzt populäre Vokalmusik wie „Angels“ von Robbie Williams oder „Skyfall“ von Adele singt, zu hören ab 17 Uhr im Kunsthaus Sans Titre in der Französischen Straße. Mehr Chormusik gibt es beim „Chor Spezial“ auf den Stufen am Ufer der Alten Fahrt an der Humboldtstraße 1. Hier singen ab 18 Uhr die Klangfischer, ab 18.30 Uhr das Chorlektiv Potsdam und anschließend die Swinging-Glienicks.

Cheerleading und Cha-Cha-Cha in der Innenstadt

Die Potsdamer Fête de la Musique beginnt bereits gegen Mittag, ab 12 Uhr legt das DJ Duo Smart aber Brenzlig im „Krissels“ in der Großbeerenstraße 109 auf. Ab 14 Uhr gibt es Elektro Swing im Nachbarschafts-Café „Mossy“ in der Geschwister-Scholl-Straße 15. Ebenfalls in West tritt ab 15 Uhr auf der Bastion am Schillerplatz die Bürgel Dancing AG auf, eine Tanzgruppe der Bürgel-Grundschule, die sich mit Cheerleading und Cha-Cha-Cha gleichermaßen auskennt. Anschließend spielt dort die Jazz Big Band Batumi aus Georgien. Auf dem Boulevard, der Brandenburger Straße, wird ab 15 Uhr getrommelt, und Irish Folk gibt es nachmittags im Staudenhofquartier Am Alten Markt 10. Um die Ecke wird ganz naturnah Musik zelebriert. Auf der Freundschaftsinsel lädt der ReikiRaum e.V. zum gemeinsamen Mantras Singen ein, mit Harmonium und Trommel, ab 16.30 Uhr. Hier bekommt ab 17.30 Uhr Konstantin Taffet, ein erst neunjähriges Geigentalent, seine große Bühne. Und ab 18 Uhr spielt das Quartett Bergamotte aus Michendorf und Potsdam.

Romantik in der Russischen Kolonie

Romantisch ist es auch im Café-Garten der Russischen Kolonie, wo ab 17 Uhr die 16-jährige Pianistin Joesay auftritt, anschließend die Band Jazzzone und das Singer-Songwriter-Duo Inuso. Die vielleicht ungewöhnlichste Bühne befindet sich auf der Seilfähre zwischen dem Kiewitt und Hermannswerder. Hier ist ab 17 Uhr Maten zugange, ein Mann an Gitarre oder Klavier. Auch in der Schiffbauergasse wird an Deck gespielt – auf dem Restaurantschiff John Barnett. Das K.C. Miller Duo bietet hier ab 19.30 Uhr Boogie-Woogie, Blues und Jazz.

Gartenbühne in Drewitz

Am anderen Ende der Stadt, auf der Drewitzer Gartenstadtbühne in der Wendeschleife Konrad-Wolf-Allee, Ecke Slatan-Dudow-Straße, treten um 18 Uhr die Catchy Tunez auf, anschließend Gold mit eigenen englischen Songs und ab 21 Uhr die Max Demian Band, die sich klanglich als auch optisch an der Big Band-Formation der 1960er Jahre orientiert und Funk, Rock und Soul anbietet.

In Babelsberg wird unter anderem im Karl-Liebknecht-Stadion Musik gemacht und auf dem Weberplatz ist eine große Bühne aufgebaut. Hier spielen als Headliner um 21.30 Uhr 44 Leningrad Russian Speed Folk, Polka und Ska und Punk zum Mittanzen.

In der Innenstadt rund um die Brandenburger Straße und ihre Querstraßen wird gefühlt in jeder zweiten Kneipe oder Bar Musik gemacht – hier braucht es keine weiten Wege. Am weitesten entfernt ist vermutlich der Biergarten Wartmanns, Waldmüllerstraße 8, an der Brücke nach Klein Glienicke. Ab 18.15 Uhr ist dort der Songpoet Hannes Kreuziger zu Gast.

Das ganze Programm:

www.fete-potsdam.de

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