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FAKTEN ZUM QUARTIER: Ein Palais für den Glasschleifer

Das Brockessche Palais ließ Preußenkönig Friedrich II. ab 1776 nach Entwürfen des Hofarchitekten Carl von Gontard für den königlichen Glasschleifer Johann Christoph Brockes errichten.

Das Brockessche Palais ließ Preußenkönig Friedrich II. ab 1776 nach Entwürfen des Hofarchitekten Carl von Gontard für den königlichen Glasschleifer Johann Christoph Brockes errichten. Das repräsentative Bürgerpalais wurde allerdings die längste Zeit nicht privat genutzt. Zwischen 1817 und 1945 war dort die Preußische Oberrechnungskammer, also die Rechnungsprüfbehörde, untergebracht. Nach Kriegsende nutzte die Post das Gebäude, an der Fassade erinnerten immer noch Einschusslöcher an den Zweiten Weltkrieg. Seit 1990 stand das Palais leer und verfiel zusehends. Das sollte gut zwei Jahrzehnte so bleiben. Verschiedene Pläne für eine neue Nutzung zerschlugen sich wieder: Das Palais war etwa als Standort der Stadtbibliothek, des Potsdam Museums oder für ein Hotel im Gespräch – aus alldem wurde jedoch nichts.

Erst mit dem Erwerb durch die Bremer Asset-Firmengruppe und dem Engagement der Baywobau Berlin kam Bewegung in die Sache. Rund 40 Millionen Euro investierten sie nach eigenen Angaben in das Projekt, insgesamt 106 Wohnungen entstanden – 18 davon im Brockesschen Palais selbst, 88 in den fünf Neubauten und der sanierten Remise. Die Wohnungen sind zwischen 60 und 105 Quadratmetern groß – eine Ausnahme bildet die Beletage-Wohnung im historischen Palais, die sich über zwei Etagen zieht und auf fast 400 Quadratmeter Wohnfläche kommt. Die Käufer mussten früheren Angaben zufolge je nach Lage der Wohnung zwischen 3600 bis 4500 Euro pro Quadratmeter berappen, 2015 wurde noch mit Kaltmieten von 11,50 Euro pro Quadratmeter gerechnet.

Rund um das Brockessche Palais soll in den kommenden Jahren viel passieren. Zur Dortustraße hin soll die Plantage als Park mit Erholungs- und Sportmöglichkeiten entstehen, zur Werner-Seelenbinder-Straße hin weitere Wohnhäuser, darunter auch der „Lange Stall“. Voraussetzung dafür ist der Abriss der Rechnerhalle, eines Flachbaus hinter dem Rechenzentrum, der momentan noch vom Land genutzt wird. Auch der neue Garnisonkirchenturm soll in unmittelbarer Nähe entstehen. 

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