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Fakten zum Quartier: Die Waldsiedlung: Wohnen in der Waldkaserne

Seit rund 300 Jahren wird die Waldsiedlung in Groß Glienicke militärisch genutzt. In den 1920er-Jahren entstand hier ein Kasernenkomplex für motorisierte Einheiten.

Seit rund 300 Jahren wird die Waldsiedlung in Groß Glienicke militärisch genutzt. In den 1920er-Jahren entstand hier ein Kasernenkomplex für motorisierte Einheiten. Davon zeugen noch die Panzerhalle und die Panzergaragen im Süden des heutigen Villenparks. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde dieses Areal zuerst von der Roten Armee und danach von den Grenztruppen der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR genutzt. Nach der Wende ließen sich auf dem ungenutzten Gelände Künstler aus Potsdam und Berlin nieder. In den Hallen entstanden Atelierräume. 1992 übernahm die Landesentwicklungsgesellschaft die Verwaltung, bis das Gelände von der Gewobag gekauft wurde. Noch heute gibt es das Atelierhaus Panzerhalle in einem der Nebengebäude. Dort finden sich auch das Landesumweltamt, eine Flüchtlingsunterkunft sowie ein Seniorenheim.

Man muss schon gut verdienen, um sich ein Grundstück im Villenpark leisten zu können. 346 Euro kostet dort ein Quadratmeter Baugrund. Die 185 Parzellen haben eine Größe zwischen 650 und 1750 Quadratmeter, was einem Kaufpreis von mindestens 200 000 Euro entspricht. Wer so viel Geld zusammenbekommt, kann dann aber ohne große Auflagen seinen Traum vom Eigenheim verwirklichen. Maximal zwei Stockwerke oder rund neun Meter hoch dürfen die Gebäude sein, sie dürfen nur rund ein Viertel der Grundstücksfläche in Anspruch nehmen. Und es müssen Einfamilienhäuser sein. Ansonsten lässt der Bebauungsplan relativ freie Hand. Auch fallen keine Maklergebühren an.

Großes Manko: Es braucht definitiv ein Auto, um hier zu wohnen. Die Siedlung ist komplett von Wald umgehen, dort gibt es auch Wildschweine. Zwar existiert eine Buslinie, die aber nach Ansicht der Anwohner den Bedarf nicht abdeckt. In den kommenden Jahren soll eine neue Anbindung gebaut werden. Im Süden bis zur Bundesstraße B2, die Berlin und Potsdam miteinander verbindet.

Stefan Engelbrecht

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