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FAKTEN ZUM Quartier: Campus am Jungfernsee (15): Vom Kasernengelände zum Wohnquartier

Über die Geschichte des Campus - und noch weitere Fakten.

Von Peer Straube

Jahrzehntelang war der heutige Plattner-Campus am Jungfernsee ein Tummelplatz fürs Militär. Mitte der 1930er-Jahre wurde das Areal mit zwei Kasernenkomplexen bebaut – der „Ludendorff-Kaserne“ für die Nachrichtenabteilung 23 der Wehrmacht und der „Hohenlohe-Kaserne“, in der das neu aufgestellte Artillerieregiment 23 untergebracht wurde. Nach 1945 nutzte die sowjetische Armee den als „Graue Kasernen“ bekannten Komplex. Nach dem Abzug der Russen 1994 lag er jahrelang brach, bevor er von SAP-Mitbegründer Hasso Plattner gekauft wurde. Er ließ die alten Kasernen bereits kurz nach der Jahrtausendwende abreißen, die geplante Entwicklung als Wohn- und Gewerbestandort verzögerte sich jedoch immer wieder. Grund war die damalige Konjunkturkrise, aber auch Umplanungen: So wurde das ursprünglich im nördlichen Teil des Gebiets geplante Wohnquartier nach Süden verlagert – näher ans Wasser und näher an die Stadt.

2011 gab Plattner selbst den Startschuss für die Bebauung. Der Softwarekonzern SAP baute dort als erstes neues Gebäude ein Innovationszentrum. Ein Erweiterungsbau kam in diesem Jahr hinzu, ein drittes Gebäude ist geplant, das den Namen Cube 3 tragen soll. Perspektivisch sollen sich weitere Unternehmen, vor allem aus der IT-Branche und der Forschung, auf dem Gelände ansiedeln. Bis das Wohngebiet im südlichen Teil voll bebaut ist, wird es allerdings noch ein paar Jahre dauern. Die ersten großen Bauträger werben vor Ort allerdings schon mit konkreten Plänen für Mehrfamilienhäuser. Vor allem für Familien, die beruflich nach Berlin und Potsdam pendeln müssen, ist das Gelände strategisch gut gelegen: Nach Spandau sind es nur ein paar Autominuten, in die Innenstadt theoretisch auch. Das Problem ist jedoch der Dauerstau im Berufsverkehr. Abhilfe soll die neue Tramverbindung schaffen, deren Bau die Stadt Plattner vertraglich zugesichert hatte. Ende 2017 soll die von der Viereckremise aus um 1,2 Kilometer verlängerte Strecke ans Netz gehen. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Laufweite: Das Volkspark-Center ist in 15 Minuten zu Fuß zu erreichen.

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