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Landeshauptstadt: Fachhochschule will in drei Jahren umziehen Einigung bis Jahresende: Studenten am Alten Markt machen Platz für Weiterbau der historischen Mitte

In drei Jahren – und damit früher als gedacht – könnte der nächste große Schritt zum Weiterbau der historischen Mitte Potsdams anstehen. Bis zum Jahr 2015 will die Fachhochschule Potsdam ihren Sitz am Alten Markt räumen und in einen Neubau am Campus in der Pappelallee ziehen.

In drei Jahren – und damit früher als gedacht – könnte der nächste große Schritt zum Weiterbau der historischen Mitte Potsdams anstehen. Bis zum Jahr 2015 will die Fachhochschule Potsdam ihren Sitz am Alten Markt räumen und in einen Neubau am Campus in der Pappelallee ziehen. Das sagte der Rektor der Fachhochschule, Johannes Vielhaber, am Freitag den PNN. Demnach könnte der Neubau noch in diesem Jahr vom Land Brandenburg in Auftrag gegeben werden.

„Wir hatten zwei Jahre lang Stillstand“, sagte Vielhaber am Tag der offenen Tür der Hochschule im Bornstedter Feld. Das habe sich nun geändert. Die Hochschulstrukturkommission des Landes habe sich eindeutig für einen zügigen Ausbau ausgesprochen, so Vielhaber. Mit einer Machbarkeitsstudie prüfe das brandenburgische Wissenschaftsministerium zudem bereits, wie der Raumbedarf auf dem Campus an der Pappelallee schnell realisiert werden könne. Noch sei der Neubau nicht in Auftrag gegeben, aber: „Das passiert im Laufe des Jahres, davon bin ich fest überzeugt, weil es keine vernünftige Alternative dazu gibt“, so Vielhaber. „Wir hatten schon viele erhoffte, konkrete Zeitpläne in der Vergangenheit, die dann wieder geändert wurden. Ich glaube aber, dass es in diesem Fall ein realistischer wird.“

Bislang war befürchtet worden, die Fachhochschule könnte ihren Sitz in der Friedrich-Ebert-Straße erst im Jahr 2018 räumen – so lange darf das Haus noch vertraglich genutzt werden. Zudem hatte das Land den Planungsauftrag für einen Hochschul-Neubau gestoppt. Der sogenannte „Annex II“ auf dem Hochschulcampus sollte rund zwölf Millionen Euro kosten. Martin Sand, Mitarbeiter im Wissenschaftsministerium, bestätigte jetzt: „Die Machbarkeitsstudie ist auf dem Weg.“ Im Herbst werde das Ergebnis erwartet. „Wenn die Studie da ist, wird es darum gehen, sie umzusetzen.“ Einen konkreteren Zeitplan gebe es noch nicht.

Potsdams Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) hält den Umzug in drei Jahren für realistisch. „Früher wäre besser“, so Klipp auf Anfrage. Die Stadt will das Gebäude am Alten Markt so schnell wie möglich freigezogen sehen. Ursprünglich wollte man das Haus schon im kommenden Jahr abreißen und die freigewordenen Flächen zur Neubebauung in historischen Strukturen ausschreiben. In der Vergangenheit hatte Klipp betont, dass die Stadt jeden Verzug über das Jahr 2013 hinaus für eine „fatale Fehlentscheidung“ halte. Landtagsschloss und Bibliothek seien dann fast fertig, der Wiederaufbau der Gebäude an der Alten Fahrt im Gange. Der Kontrast zur unsanierten Fachhochschule fiele dann „noch krasser“ aus. Nun scheint das Land der Stadt und den Studenten entgegenzukommen.

Noch lernt knapp ein Drittel der FH-Studierenden am Alten Markt. Betroffen sind rund 1300 Studenten der Studiengänge Sozialwesen und Informationswissenschaften. Die Studiengänge Architektur und Städtebau, Design sowie Europäische Medienwissenschaften werden in der Pappelallee angeboten. „Die zwei getrennten Standorte, das ist eines unserer größten Probleme“, sagte FH-Rektor Vielhaber. Die Trennung mache sich bei allen interdisziplinären Projekten negativ bemerkbar. Zugunsten der Studierenden, Lehrenden und Forscher müsse der Umzug so schnell wie möglich gelingen.

„Die FH hat sich in den 20 Jahren ihres Bestehens in der Wissenschaftslandschaft etabliert“, sagte Vielhaber am Tag der offenen Tür, an dem gleichzeitig die Abschlussfeierlichkeiten zum FH-Jubiläum stattfanden. Alle Studiengänge seien extrem gut nachgefragt. Zum kommenden Semester wird es knapp 650 freie Plätze geben – aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs rechnet Vielhaber mit bis zu 10 000 Bewerbungen.(mit jaha)

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