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Der FH-Studentenclub "Casino" nach der Sanierung 2017.

© Andreas Klaer

Fachhochschule Potsdam: Bornstedter Feld: Zeitzeugen gesucht

Die Fachhochschule Potsdam plant eine Ausstellung mit Audiotour zur militärischen Geschichte des heutigen FH-Campus zur NS-Zeiten und unter den Sowjets. Dafür werden Zeitzeugen gesucht.

Potsdam - Eine studentische Initiative der FH Potsdam will mit einem Projekt die NS-Vergangenheit des eigenen Campus aufarbeiten. Zu diesem Zweck werden Zeitzeugen gesucht, die Genaueres über den geschichtsträchtigen Ort wissen, an dem heute nichts mehr an sein womöglich dunkelstes Kapitel erinnert: 1935 errichteten die Nazis auf dem heutigen Campus am Bornstedter Feld die „Adolf-Hitler-Kaserne“, in der das 2. Bataillon des 9. Infanterieregiments stationiert war. Auch nach dem Krieg verlor das Bornstedter Feld nicht seine militärische Bedeutung, so nutzten bis zu ihrem Abzug die sowjetischen Truppen das Gelände. Das Bornstedter Feld hat eine lange Geschichte als Militärstandort. Unlängst erst wurde bei Bauarbeiten an der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule Chemikalien aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt.

Auch die Geschichte des "Casino"-Gebäudes wird erforscht

Die studentische Initiative, deren Projekt den Namen „Der Campus der FHP als Mikrokosmos der Militärgeschichte Potsdams“ trägt, will nun die Aufarbeitung vorantreiben. Ziel ist, öffentlich bekannter zu machen, welche Bedeutung dem Ort einst zukam, und dafür das Bewusstsein bei Anwohnern und Studierenden zu schärfen. In den bisherigen Kooperationen der Hochschule mit den Anwohnern des wachsenden Stadtteils wurde die problematische Vergangenheit des Ortes bisher außer Acht gelassen, so die Initiatoren. Geplant ist daher eine Ausstellung und ein Audiowalk, bei dem auf einem Rundgang über Geschichte und Nutzung der Gebäude erzählt wird. Zusätzlich ist geplant, über die Geschichte des „Casinos“ aufzuklären, das studentische Kulturzentrum der FH, ein Ort, an dem bis heute ein intensiver und interdisziplinärer Austausch stattfindet. Die Gegenwart bleibt also nicht ausgeklammert.

Für die Vergangenheit sucht die Initiative derweil noch Zeitzeugen, die aus erster oder zweiter Hand die sowjetischen Truppen miterlebt, Kontakt zu ihnen gehabt oder Fotos und Schriftstücke aus dieser Zeit aufbewahrt haben. Eine Kontaktaufnahme mit der FH ist möglich per E-Mail an julia.hennig@fh-potsdam.de.

Lukas Rameil

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