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Klimaaktivisten von "Extinction Rebellion" tanzten vor dem Brandenburger Tor in Potsdam.

© Andreas Klaer

Extinction Rebellion und Ende Gelände: Disco-Tanzen gegen den Klimawandel

Klimaaktivisten protestierten am Mittwoch in der Potsdamer Innenstadt gegen Artensterben und Kohlekraftwerke.

Potsdam - Wer am Mittwochnachmittag am Brandenburger Tor vorbei kam, konnte ein eigenartiges Bild beobachten: Eine Handvoll junger Menschen tanzte dort zum Disco-Klassiker „Stayin‘ Alive“ der Bee Gees. Auf einem Transparent stand: „Aufstehen oder Aussterben“. Die Tanzenden waren Klimaaktivisten von „Extinction Rebellion“.

"Discobedience" nannte sich die Aktion

Die Choreographie zum Tanz hatten die Aktivisten zuvor auf dem Messenger-Dienst Telegram verbreitet und dann eingeübt. Ihre Aktion nannten sie „Discobedience“, eine Kombination der Worte Disco und Disobedience (Englisch: Ungehorsam). Die Botschaft: Es geht ums Überleben. Trotz des rebellischen Mottos hielten sich die Protestierer aber an die geltenden Hygiene- und Abstandsverordnungen. Aufgrund der Corona-Verordnung sind größere Demonstrationen momentan nicht erlaubt – kleine, kreative Protestformen hingegen schon.


Dazu gehörten auch selbst gemalten Plakate, die an Bäume auf der Hegelallee aufgehängt waren. Diese „Baumdemo“ hatte Extinction Rebellion gemeinsam mit dem Bündnis „Ende Gelände“ organisiert. Die Aktivisten protestierten damit unter anderem gegen die Abholzung von Bäumen, die schädlich sei für das Klima. Eine weitere Forderung: der Ausstieg aus der Kohleenergie.

Teil einer bundesweiten Kampagne

Beide Aktionen waren Teil der bundesweiten Kampagne #Mayday2025, die noch bis zum 25. Mai in verschiedenen Orten stattfinden soll. Die richtetet sich gegen die Kohlekraft im Allgemeinen und ausdrücklich gegen das Steinkohlekraftwerk „Datteln 4“ in Nordrhein-Westfalen. Im Sommer 2020 will der Energiekonzern Uniper dort einen neuen 1100-Megawatt-Block in Betrieb nehmen. Umwelt- und Klimaschützer mobilisieren deutschlandweit dagegen. Am Mittwoch demonstrierten Ende-Gelände-Aktivisten auch direkt vor dem Kraftwerk in Datteln und vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Außerdem fanden vor der Uniper-Zentrale in Düsseldorf, am Bremer Hauptbahnhof, in Tübingen, Hamburg, Karlsruhe und weiteren Städten Protestaktionen statt.

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