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Landeshauptstadt: EWP verspricht einfachere Rechnungen

Der neue EWP-Kundenbeirat kann nach einem Jahr kleine Erfolge vermelden

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Verwirrende Rechnungen, Probleme beim Stromanschluss oder unverständliche Produktnamen. Kunden der Potsdamer Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) haben so manches zu meckern. Seit einem Jahr können sie das nicht nur über die Kunden-Hotline, sondern auch über den neuen Kundenbeirat. Fünfmal hat sich dieser mittlerweile mit Vertretern der EWP getroffen, um über Kritik und Verbesserungsmöglichkeiten zu sprechen. Yvonne Schönemann, die das Gremium leitet, kann zwar bislang keine großen Erfolge verkünden, aber zufrieden ist sie dennoch. „Die Zusammenarbeit ist sehr offen, die EWP-Referenten sind an unseren Vorschlägen interessiert und erklären geduldig interne Vorgänge“, sagte sie am Mittwoch. So sei etwa versprochen worden, für die Hausanschlüsse mehr Personal zur Verfügung zu stellen, da es dabei offenbar oft Verzögerungen gab. Auch die für viele undurchsichtige Stromrechnung soll einfacher gestaltet werden. Derzeit werde geprüft, wie die Rechnungen plausibler und auch freundlicher gestaltet werden können, bestätigte EWP-Geschäftsführer Wilfried Böhme. Die neue Version könne möglicherweise bis zum Sommer umgesetzt werden.

Der Kundenbeirat wurde im Februar 2012 gegründet und ist mit Potsdamern aus unterschiedlichen Stadtteilen besetzt. Die Mitglieder stellten einen Querschnitt aller Kunden da, sagte Schönemann. Es seien sowohl Mieter als auch Hausbesitzer darunter, ebenso Kunden mit Familie, Singles und Rentner. Um die Diskussionen effektiver zu gestalten, seien drei Arbeitsgruppen gegründet worden. Getagt hat davon bislang nur eine, nämlich jene für Vertrieb und Marketing. Dort konnte der Kundenbeirat durchsetzen, dass der unbeliebte englische Name „local energy“ Ende 2012 in „Potsdam Strom“ unbenannt wurde.

Der Kundenbeirat ist Teil der neuen Strategie der EWP, die wegen Untreue- Ermittlungen gegen den ehemaligen Chef Peter Paffhausen in Verruf geraten war und daraufhin neue Wege zur Kundenbindung suchte. Dabei sollte auch die Einführung sogenannter Kundenfonds helfen. Seit Oktober 2012 können EWP-Kunden Anteile erwerben, was dem Unternehmen natürlich auch Kapital bringen soll. Doch der Fonds brachte bislang weit weniger als die angestrebten fünf Millionen Euro. Obwohl die Höchstgrenze auf 10 000 Euro angehoben und die Zeichnungsfrist auf Ende Juni verschoben wurde, kauften die Kunden bislang erst Anteile in Höhe von gut einer Million. Holger Naumann, wie Böhme EWP-Geschäftsführer, ist aber zuversichtlich, dass sich die Zahl von 241 Zeichnern noch erhöht. Schließlich seien die Fonds angesichts günstiger Zinsen attraktiver denn je. EWP hat eigenen Angaben zufolge derzeit 85 000 Strom- und 20 000 Gaskunden. Katharina Wiechers

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