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 Stadtwerke-Chefin Sophia Eltrop.

©  Foto: Sebastian Gabsch

EWP plant umfangreiche Investitionsmaßnahmen: Stadtwerke kämpfen gegen Kundenverluste

Der kommunale Großkonzern zieht eine gemischte Bilanz für das Corona-Jahr 2020 – und veröffentlicht die Chefgehälter.

Potsdam - Trotz des Wachstums der Stadt müssen die Stadtwerke mit zurückgehenden Kundenzahlen im Strom- und Gasbereich kämpfen. Das räumt der kommunale Großkonzern für sein Zugpferd, die Energie und Wasser Potsdam (EWP), in seinem jetzt veröffentlichten Jahresabschluss für 2020 ein. Demnach sank der Erlös im Energiebereich auf 161,5 Millionen Euro – nach 165 Millionen Euro im Jahr zuvor. Genaue Zahlen zum Umfang der Kundenverluste stehen in dem Bericht gleichwohl nicht.

Allerdings sieht man durchaus Chancen für eine Trendumkehr. „Mit einer kundenorientierten Weiterentwicklung der Produktpalette im Energiekerngeschäft und dem Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts soll mittelfristig dem Kundenrückgang im Potsdamer Stadtgebiet entgegenwirkt werden“, heißt es in dem Bericht von Stadtwerke-Chefin Sophia Eltrop

Unklar, ob die Preise für die Kunden steigen

Auf PNN-Nachfrage erklärte ein Konzernsprecher, man setze auf Vertriebskampagnen und wolle die Akquiseprozesse und -abläufe stetig verbessern. Die Frage, ob im kommenden Jahr höhere Preise für die Strom und Gaskunden zu erwarten seien, konnte der Sprecher noch nicht beantworten: Das hänge an verschiedenen Parametern wie den Marktpreisen, der Höhe der Netzentgelte oder auch möglichen Abgaben, hieß es.

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Insgesamt zieht der mehr als 1700 Mitarbeiter starke Konzern, zu dem auch die in der Coronakrise besonders betroffenen Verkehrs- und Bäderbetriebe gehören, ein durchaus positives Fazit – nach dem Motto, dass vieles noch hätte schlimmer kommen können. „Die negativen Folgen der Pandemie zeigen sich bei den Unternehmen der Stadtwerke in unterschiedlicher Ausprägung“, heißt es in dem Bericht.

Einbußen zum Teil durch Corona-Hilfsprogramme abgefedert 

Starke Umsatzrückgänge verzeichneten demnach die Verkehrsbetriebe und die Bäderlandschaft. Die Einbußen seien aber zum Teil durch Corona-Hilfsprogramme abgefedert worden. Für die Bäder, deren Kosten von der Kommunalpolitik eigentlich auf 3,5 Millionen Euro gedeckelt sind, habe man vom Rathaus einen Zusatzzuschuss von 250.000 Euro erhalten, bestätigte der Stadtwerke-Sprecher. Bei den anderen Unternehmen beeinflusse die Pandemie die wirtschaftlichen Ergebnisse kaum. Mit einem Verlust von drei Millionen Euro liege man zwar „über dem Konzernjahresfehlbetrag des Vorjahres (1,4 Mio. €), aber deutlich unter der Prognose für 2020“, heißt es im Bericht.

Zugleich schaut man in die Zukunft. So plane man in diesem Jahr „umfangreiche Investitionsmaßnahmen“, leicht über dem Niveau von 2020 mit knapp 60 Millionen Euro Ausgaben. Genannt werden etwa die Planungen zur Anbindung des neuen Viertels in Krampnitz, aber auch die weitere Digitalisierung.

Ende vergangener Woche hatten die Stadtwerke in einer Pressemitteilung zudem auf den jährlich herausgegebenen Verantwortungsbericht verwiesen. Auf 81 Seiten werden darin die Tätigkeitsfelder des Konzerns dargestellt – aber auch die aktuelle Gehaltsstruktur der Chefetage. Demnach kam Chefin Eltrop im Jahr 2020 auf mehr als 210.000 Euro Gehalt – nach 199.000 Euro im Jahr 2019. Die Geschäftsführer:innen der Verkehrsbetriebe, der Bäderbetriebe und der Stadtentsorgung (Step) kommen laut Bericht auf Summen zwischen 100.000 und 123.000 Euro.

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