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In Potsdam fehlt es an Schulen. Provisorien werden errichtet.

© David Ebener/dpa

Es fehlen Unterrichtsräume: Standorte für neue Schulen in Potsdam gesucht

In Potsdam gibt es Engpässe vor allem im Grundschulbereich. Neue Schulen müssen her. Aber wohin? Die Standortsuche beginnt.

Potsdam - Trotz des zuletzt etwas langsameren Wachstums der Stadt muss das Rathaus weiter provisorische Schulen bauen, um genügend Unterrichtsräume anzubieten. Das wird aus dem aktuellen Sachstandsbericht zur Schulentwicklungsplanung deutlich, der am Mittwoch im Hauptausschuss der Stadtverordneten beraten wird.

Eine unbestimmte Interimslösung

So sei insbesondere das Bevölkerungswachstum rund um den Brauhausberg, also in der Teltower und Templiner Vorstadt, „weitaus dynamischer“ ausgefallen als prognostiziert, stellt der Bereich von Bildungsdezernentin Noosha Aubel (parteilos) fest. Hier müsse schon ab dem Sommer 2021 mit einer noch nicht näher beschriebenen Interimslösung gestartet werden – meist sind das Klassenräume in Containern. Bisher hatte man den Start einer dreizügigen Grundschule nahe dem Humboldt-Gymnasium an der Heinrich-Mann-Allee für den Sommer 2022 vorgesehen.

Für die Stadtteile Waldstadt und Schlaatz stellt das Bildungsdezernat fest, dort bestehe ein „langfristiges Defizit“ von zwei bis drei Klassenzügen – was einer Grundschule entspricht. „Derzeit findet eine Standortsuche statt und es werden unterschiedliche Varianten geprüft, wie dieses Defizit ausgeglichen werden kann“, heißt es in dem Bericht.

Gute Nachrichten kann das Dezernat für die geplante Grundschule an der Medienstadt melden, die Filmpark-Chef Friedhelm Schatz im Auftrag der Stadt errichten will – als eines der ersten Projekte einer öffentlich-privaten Partnerschaft in Potsdam seit vielen Jahren. Eine „vorläufige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung“ für das Vorhaben sei mit „positivem Ergebnis“ abgeschlossen worden, so das Dezernat. Der Start der dreizügigen Schule sei spätestens 2023 geplant.

Übernachfrage bei Gymn

Benötigt wird auch eine weitere Schule in der Innenstadt. Auch dort bestehe ein zusätzlicher Bedarf von rund drei Grundschulzügen – eine Standortsuche laufe, Machbarkeitsstudien seien angeschoben, so die Stadt. Als Interimslösung wird wie berichtet der Standort Gutenbergstraße 67 als Filiale der Eisenhart-Grundschule bis zum Sommer 2021 ertüchtigt. Ferner kündigt der Bericht für den Norden der Stadt die Erweiterung der Regenbogen-Grundschule in Fahrland auf 3,5 Züge an – ohne Terminplan.

Auch für die Sekundarstufe berichtet das Dezernat von neuen Entwicklungen: „In den letzten Jahren lag der Erstwunsch zum Besuch einer Oberschule sehr deutlich unterhalb der vorhandenen Kapazität, hingegen war der Wunsch zum Besuch einer Gesamtschule oder eines Gymnasiums erheblich gestiegen.“ Besonders bei Gymnasien gebe es eine Übernachfrage, so das Dezernat – hingegen favorisiert die rot-grün-rote Rathauskooperation aktuell Gesamtschulen. Neue und bis zu sechszügige Schulen dieser Art entstehen bis 2024 am Bahnhof Rehbrücke und bis 2023 an der Pappelallee. Letztere ist bekanntlich bereits als Interimsschule an der Esplanade gestartet.

Insgesamt gibt es laut dem Papier derzeit 18.159 Schüler an den staatlichen Schulen in Potsdam und 5254 Kinder und Jugendliche an Privatschulen.

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