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Landeshauptstadt: Erste Probe für neuen Polizeichef Antifa will in Grube demonstrieren

Maik Toppel macht sich keine Illusionen. „Die Arbeit wird nicht einfacher und weniger“, sagt Potsdams neuer Polizeichef und prognostiziert, dass seine rund 400 Kollegen wegen des neuen Landtagsbaus noch häufiger als schon jetzt Demonstrationen und Kundgebungen absichern müssen.

Maik Toppel macht sich keine Illusionen. „Die Arbeit wird nicht einfacher und weniger“, sagt Potsdams neuer Polizeichef und prognostiziert, dass seine rund 400 Kollegen wegen des neuen Landtagsbaus noch häufiger als schon jetzt Demonstrationen und Kundgebungen absichern müssen. Nach dem Abgang seines Vorgänger Ralf Marschall wurde der 48-jährige Familienvater am Donnerstagmittag offiziell in sein Amt eingeführt – bereits am Nachmittag zeichnete sich für ihn die erste Herausforderung ab.

Denn zu diesem Zeitpunkt meldete laut Polizei der Andere-Stadtverordnete Hannes Püschel für den 25. März eine Demonstration in Potsdam-Grube an. Ein Aufruf dazu war zuvor von einer Antifa-Gruppe im Internet verbreitet worden. An dem Tag wollen die Antifa-Aktivisten unter dem Motto „Keine Geschäfte mit Neonazis“ gegen den Vermieter eines Berliner „Thor Steinar“-Ladens demonstrieren, der in Grube wohnt – die Marke Thor Steinar gilt bei Neonazis als beliebt. Man wolle dem Herrn „einen kleinen Besuch“ abstatten, so die Antifa. Und: „Wer wegschaut, macht sich mit schuldig!“

Schon im Februar waren rund 200 Demonstranten vor die Babelsberger Wohnung des Hausbesitzers des alternativen Berliner „Schokoladens“ gezogen, um für die Rettung des Kulturprojekts zu demonstrieren. Für Empörung hatte gesorgt, dass der Mann und seine Familie von Demonstranten verbal bedroht wurden. Da auch die Demonstration in Grube direkt zu einem Wohnhaus führen soll, war in Polizeikreisen von einer „neuen Qualität“ linker Demonstrationen in Potsdam die Rede.

Gerade mit der linken Szene kennt sich Maik Toppel aus. In den 1990ern leitete er als Wachdienstführer im Polizeipräsidium Einsätze im Bereich der Hausbesetzerszene. Aus der Zeit damals, als man „die eine oder andere Schlacht in Potsdam geschlagen“ habe, sei er bereits einigen Kollegen wieder begegnet, sagte er. Vielmehr zu seinen Plänen in Potsdam ließ er sich gleichwohl nicht entlocken. Für die weitere Umsetzung der Polizeireform in Potsdam setze er auf „Transparenz“. Zu den Problemen in Potsdam zählen der relativ hohe Krankenstand in der Potsdamer Polizeiinspektion, eine Aufklärungsquote unter dem Landesdurchschnitt sowie vermehrte Einbruchsdiebstähle. H. Kramer

H. Kramer

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