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Der Fahrländer See

© Ottmar Winter

Entscheidung im Spätsommer: Kommt das Surfverbot für den Fahrländer See in Potsdam?

Der Streit um ein Surfverbot auf dem Fahrländer See geht in die entscheidende Phase. Im Spätsommer will das Rathaus entscheiden.

Potsdam - Voraussichtlich noch im Spätsommer wird die Stadtverwaltung über ein Verbot für Freizeitsport wie Kitesurfen auf dem Fahrländer See entscheiden. Das kündigte Rathaussprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage an. Noch bis Mitte Juli befinde sich eine sogenannte Allgemeinverfügung, die die Möglichkeiten und Einschränkungen für die künftige Nutzung des Sees regeln soll, im Anhörungsverfahren. Beteiligt würden dabei unter anderem Wassersportler, Anwohner und Naturschutzverbände. „Nach Ablauf der Anhörungsfrist werden die unterschiedlichen Stellungnahmen, Hinweise und Einwände geprüft und nach der erfolgten Abwägung wird der Oberbürgermeister eine entsprechende Allgemeinverfügung unterzeichnen“, so Klier.

Stadtpolitik für das Verbot

Anlass für die Bemühungen ist ein Beschluss der Stadtverordneten vom vergangenen November, ein Verbot der wassersportlichen Nutzung des Fahrländer Sees für solche Sportarten vorzubereiten, „von denen eine Schreckwirkung auf Zug- und Brutvögel ausgeht“. Genannt wurde dabei auch Windsurfen und Segeln. Auch von neuen Hinweisschildern für dieses Verbot war in dem Beschluss die Rede. Für mehr Restriktionen hatte sich auch der Ortsbeirat Fahrland stark gemacht. Im April hatte Potsdams Umweltbehörde in einem Bericht an die Stadtverordneten dargestellt, dass das Befahren des Fahrländer Sees durch Wassersportler derzeit aber noch nicht verboten sei – schon mit Blick auf den gesetzlich geregelten „Gemeingebrauch“ für Seen. Allerdings hatten sich laut Stadt in den vergangenen Jahren Beschwerden zur Freizeitnutzung des Sees gemehrt, auch wegen Nebenerscheinungen wie Verkehrs- und Müllproblemen.

Kritik aus der Surferszene

Allerdings gibt es auch Kritik an den Verbotsbestrebungen – so vom Surf und Kite Verein Potsdam (SKVP). Dieser erklärt auf seiner Internetseite, das Verbotsverfahren „basiert auf falschen Informationen und beschneidet Bürgerrechte“. So habe beinahe jede menschliche Aktivität auf die allermeisten Vögel eine schreckende Wirkung, Hunde würden zum Beispiel viel mehr Angst verbreiten. Es gebe auch keinen Nachweis für einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang des Vogelbestandes und Wassersport. Andere wichtige Umweltfaktoren wie die Versiegelungen von Flächen, Verschmutzungen durch Verkehr und Landwirtschaft und der Insektenschwund seien da viel größer. Allerdings brauche es einen „geregelten Zugang zum See inklusive Parkmöglichkeiten“, so der Verein – der sich ausdrücklich bei einer Kompromisssuche beteiligen will.

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