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Entscheidung bei Prozess am Landgericht: Chicken-Wings-Räuber muss in die Psychatrie

Im Februar 2018 bedrängte ein junger Mann einen 51-jährigen Potsdamer und forderte die Herausgabe einer Portion Chicken Wings. Nach einer Rauferei entkam der Täter mit den Hähnchenflügeln. Jetzt endete der Prozess vor dem Landgericht Potsdam.

Potsdam - Nach eigentlich etwas skurril anmutenden Vorwürfen hat das Landgericht für einen Flüchtling aus Afrika die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Die Entscheidung vom Montag bestätigte eine Gerichtssprecherin auf PNN-Anfrage.

Dem jungen Mann, nach eigenen Angaben 1996 geborenen, war versuchte räuberische Erpressung vorgeworfen worden – in Bezug auf eine Portion Chicken Wings. Im Februar vor einem Jahr hatte er einem damals 51 Jahre alten Potsdamer am Schlaatz mit einer Judo-Medaille auf den Kopf geschlagen, als dieser ihm nichts von seinen Chicken Wings abgeben wollte. Eine weitere Attacke mit einer leeren Bierflasche blieb hingegen erfolglos, weil sich ein Zeuge dazwischen stellte. Gleichwohl gelang es dem Mann mit den Hähnchenstücken zu verschwinden – wurde dann aber schnell von der Polizei gefasst. Einen Monat später soll er wiederum einen Kunden der Commerzbank bedroht haben, weil dieser ihm kein Geld geben wollte.

Was in dem Verfahren schnell klar wurde: Der 2014 in Deutschland angekommene Afrikaner leidet unter paranoide Schizophrenie, wie seine Ärzte feststellten. Dies äußerte sich etwa durch Halluzinationen, aber auch aggressives Verhalten. Insofern wurde er von den Vorwürfen wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen, die Unterbringung in der Psychiatrie angeordnet. Der junge Mann, soll ferner die Kosten des Verfahrens tragen.

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