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Nach der erfolgreichen Sprengung: Sprengmeister Mike Schwitzke im Krater.

© Julian Stähle/dpa

Update

Entschärfung nicht möglich: Fliegerbombe in Potsdam musste gesprengt werden

In Potsdam musste am Dienstag eine Fliegerbombe gesprengt werden. Es gab Beeinträchtigungen für Autofahrer, Bus- und Bahnreisende. Seit kurz nach 11 Uhr rollt der Verkehr wieder.

Potsdam - Am Dienstagmorgen wurde in Potsdam eine 100-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt.

Es gab Beeinträchtigungen für:

  • Autofahrer
  • Busreisende
  • Bahnreisende

Die Fliegerbombe sowjetischer Herkunft aus dem Zweiten Weltkrieg wurde bei der systematischen Kampfmittelsuche südöstlich der Zeppelinstraße in der Pirschheide gefunden.

Bei der Arbeit: Der Einsatzstab während der Bombenentschärfung.
Bei der Arbeit: Der Einsatzstab während der Bombenentschärfung.

© Julian Stähle/ dpa

Bereits um 7.30 Uhr begann der Einsatz. Zur Absicherung des Sperrkreises waren insgesamt 152 Einsatzkräfte aus der Stadtverwaltung (121), von der Berufsfeuerwehr (8), Bundespolizei (5) und Polizei (16) sowie zwei Einsatzkräfte vom DB Notfall-Management und RegioBus vor Ort.

Rund um den Fundort wird ein Sperrkreis errichtet. 
Rund um den Fundort wird ein Sperrkreis errichtet. 

© PNN

Der Sperrkreis von 800 Metern sollte gegen 8.30 Uhr gesichert und eingerichtet sein. Das verzögerte sich jedoch ein wenig. Um 8.45 Uhr war die Zeppelinstraße zwar gesperrt, der Ersatzverkehr für die Regionalbahn (siehe unten) eingerichtet und die Busse über die Umleitung geführt - aber der Sperrkreis war noch nicht vollends gesichert. Kurze Zeit später dann doch der Vollzug: 8.57 Uhr - der Sperrkreis steht.

Sprengmeister Mike Schwitzke, bereits seit 10 Jahren beim Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg, begann mit der Entschärfung der Fliegerbombe, die in etwa 40 Zentimeter tief imBoden lag.

Das Entschärfungsteam um Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg.
Das Entschärfungsteam um Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg.

© Juliane Güldner (Stadt Potsdam)

Um 9.45 Uhr war der Sprengmeister immer noch bei der Arbeit. Die Stadt Potsdam teilte bereits vorsorglich mit, dass der Sperrkreis auch dann groß genug sei, wenn die Entschärfung nicht gelingen sollte und die Fliegerbombe gesprengt werden müsse.

Um kurz nach 10 Uhr dann das Signal von Schwitzke: Der Blindgänger kann nicht entschärft werden, die Bombe muss gesprengt werden.

Dafür wurde der Blindgänger mit einem Bagger an eine Stelle rund 30 Meter weit vom Fundort entfernt gebracht, dort zwei Meter tief in den Boden gebuddelt.

Um 11 Uhr dann die gute Nachricht der Stadt: "Die Bombe wurde gesprengt". Die gesprengte Splittersprengbombe hinterließ einen Krater von fünf Metern Durchmesser.

Autofahrer mussten sich jedoch noch ein wenig gedulden. Fünf Minuten später um 11.05 Uhr hob die Einsatzleitung den Sperrkreis wieder auf. Die Zepelinstraße wurde wieder geöffnet.

Es war der insgesamt 202. Blindgänger seit Beginn der Zählung 1990. In dieser Statistik werden Fliegerbomben ab 100 Kilogramm erfasst.

Im Jahr 2018 musste das letzte Mal in Potsdam ein Blindgänger gesprengt werden. Damals war es am 3. August 2018 eine echte Nervenprobe. Erst im zweiten Versuch konnte die Fliegerbombe gesprengt werden.

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In dem Sperrkreis lagen das Seminares SeeHotel und die Wassersportfreunde Pirschheide e.V. Potsdam. Weitere Menschen leben nicht unmittelbar im Sperrkreis. Evakuierungen waren daher nicht nötig.

Größere Beeinträchtigungen gab es hingegen beim Verkehr am Dienstagmorgen in Potsdam.

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Umleitung von Potsdam nach Geltow

Autofahrer mussten sich auf eine weiträumige Umfahrung des Sperrgebietes einstellen. Während der Entschärfung der Verkehr wurde die Bundesstraße B1 (Zeppelinstraße) zwischen Bahnhof Potsdam Pirschheide und Geltow voraussichtlich voll gesperrt. Autofahrer, die stadteinwärts unterwegs sind, wurden über Am Wasser und Werderscher Damm nach Potsdam West geleitet. Pendler auf dem Weg nach Westen werden stadtauswärts in Richtung Werder (Havel) über die Forststraße und den Werderschen Damm geführt.

Am Dienstagmorgen wird in Potsdam eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft.
Am Dienstagmorgen wird in Potsdam eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft.

© Ottmar Winter

Umleitung für Busse

Wegen der Munitionsbergung kam es am Dienstagmorgen auch auf den Buslinien 580, 610 und 631 zu Veränderungen. Wie das Regiobus-Unternehmen mitteilte, fuhren die Linien 580 und 631 bis zum Beginn der Entschärfung ohne Halt durch den Sperrkreis. Die Haltestelle Bayrisches Haus entfällt. Mit Beginn der Arbeit des Sprengmeisters wurden die Linien 580 und 631 zwischen Luftschiffhafen (Potsdam) und Baumgartenbrück (Geltow) über Wildpark-West umgeleitet. Die Haltestellen zwischen Zum Bahnhof Pirschheide (Potsdam) und Am Pappeltor (Geltow) wurden nicht bedient.

Die Linie 610 wurde in Richtung Wildpark-West über den Fuchweg umgeleitet. Die Haltestelle Wildpark-West, Am Wasserwerk in Richtung Wildpark-West entfiel. Im gesamten Linienverlauf wurde mit Verspätungen und Anschlussverlusten gerechnet.

Regionalverkehr unterbochen

Die Regionalbahn der Linie RB 23 zwischen Potsdam Hbf und Michendorf wurde am Dienstagmorgenzwischen Ferch-Lienewitz und Potsdam Pirschheide unterbrochen. Die Bahn fuhr lediglich bis 7.30 Uhr durch, dann wurde der Zugbetrieb bis nach der Aufhebung des Sperrkreises eingestellt. Pendler mussten auf den Ersatzverkehr mit Bussen ausweichen. Dieser wurde auf dem Abschnitt Potsdam Hbf und Caputh-Schwielowsee eingerichtet. Die Busse hielten zusätzlich in Caputh Schule. Die Bahnhöfe Potsdam Charlottenhof, Potsdam Pirschheide, Ferch-Lienewitz, Seddin und Michendorf wurden durch die Ersatzbusse nicht bedient.

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