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Einschränkungen im Sommer: Neue Baustellen auf der Bahnstrecke nach Berlin

Von August bis Oktober fallen Züge ins Berliner Stadtzentrum aus. Zuerst ist die S-Bahn betroffen, dann gibt es Einschränkungen bei der Regionalbahn.

Potsdam - Eigentlich sollten die Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Potsdam und Berlin in den vergangenen Monaten dazu führen, dass es künftig schneller und störungsfreier voran geht. Doch bis es soweit ist, stehen auf der Strecke im Spätsommer und Herbst noch weitere Einschränkungen bevor. Bereits Anfang April hatte die Bahn ihre Baustellenplanungen für das laufende Jahr verkündet. Nun präzisierte sie die Pläne auf PNN-Anfrage.

Demnach sind zunächst die Nutzer der S-Bahnlinie 7 betroffen: Vom 27. August bis zum 1. September wird die S7 zwischen Wannsee und Westkreuz unterbrochen. Direkt im Anschluss fahren bis zum 9. September keine S-Bahnen zwischen dem Potsdamer-Hauptbahnhof und Westkreuz. Das heißt, dass die wichtige Verbindung fast zwei Wochen lang auch an Arbeitstagen außerhalb von Schulferien ausfällt. Entsprechend viele Pendler dürften betroffen sein.

Grund ist, dass die Bahn in der Zeit der Sperrung erneut am neuen elektronischen Zugbeeinflussungssystem arbeitet – zu erkennen an den gelben Boxen neben den Gleisen. Damit sollen die Züge künftig besser gesteuert werden können und optische Signale entfallen. Außerdem sollen Weichen erneuert werden. Während der Bauarbeiten soll es einen Schienenersatzverkehr mit Bussen geben. Details dazu stehen noch nicht fest.

Nach der S-Bahn kommt die Regionalbahn dran

Damit sind die Einschränkungen für Pendler in diesem Jahr aber noch nicht vorbei: Wenn die Sperrung der S-Bahn überstanden ist, wird nämlich die Regionalbahn unterbrochen – und zwar direkt im Anschluss. Vom 10. September bis zum 14. Oktober werden die Regionalbahngleise auf der Stadtbahnstreck im Zentrum Berlins gesperrt. Zwischen Zoologischer Garten und dem Berliner Hauptbahnhof fahren dann fünf Wochen lang weder Regionalzüge noch Fernzüge.

Grund ist, dass in dem gesperrten Abschnitt am Stadtbahnviadukt gearbeitet wird. Außerdem nutzt die Bahn die Sperrung, um gleich noch Gleise und Weichen zu erneuern. Der Berliner Hauptbahnhof ist in dieser Zeit von Potsdam aus ohne umzusteigen nur mit der S-Bahn zu erreichen.

Der Regionalexpress1 endet im Bahnhof Zoologischer Garten, hält allerdings nicht in Berlin-Charlottenburg. Die Züge des RE7 und der Regionalbahnlinien 21 und 22 fahren nur bis Charlottenburg. Weiter Richtung Osten fahren die Züge dann wieder ab dem Hauptbahnhof. Dazwischen kann die S-Bahn genutzt werden, sagte ein Bahnsprecher.
Eine Umleitung der Regionalzüge über Berlin-Gesundbrunnen sei diesmal nicht möglich, teilte die Bahn auf PNN-Anfrage mit. Ursache ist, dass die Gleise auf der Ringbahnstrecke bereits die zusätzlichen Fernzüge von der Stadtbahn aufnehmen müssen. Für die Regionalzüge fehlt deshalb die Kapazität.

Zuletzt war die S-Bahn am Wochenende vor Ostern zwischen Potsdam und Grunewald unterbrochen. Auch in dieser Zeit wurde an der Sicherungstechnik gearbeitet. Die letzte größere Sperrung an Wochentagen hatte es im März gegeben: Für zehn Tage fuhren in Potsdam keine S-Bahnen, sondern nur Ersatzbusse. Entsprechend voll war es in den parallel verkehrenden Regionalzügen.

Das große Chaos droht in ein paar Jahren

Langfristig gesehen dürften die Einschränkungen jedoch eher kleinere Übel sein. In den nächsten Jahren - einen Termin gibt es dafür noch nicht - stehen nämlich insgesamt sieben Bahnüberführungen in Babelsberg zur Sanierung an. Die Brücken sind teilweise hundert Jahre alt und müssen erneuert werden. Betroffen sind die Brücken der S- und Fernbahnstrecke über die Karl-Liebknecht-Straße, die Wattstraße, die Anhaltstraße, die Plantagenstraße und die August-Bebel-Straße. Ursprüngliche Pläne, die Brücken in den Jahren 2021 und 2022 zu sanieren, hatte die Bahn abgesagt, weil andere Maßnahmen Vorrang haben.

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