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Geldbringer Rummel. An 136 Tagen war der Stadtplatz 2018 vermietet.

© Hajo von Cölln

Einnahmen durch Stellplätze und Rummel: Der Lustgarten in Potsdam ist äußerst lukrativ

Die Einnahmen durch den Lustgarten in der Potsdamer Innenstadt steigen seit Jahren. Vor allem die Stellplätze bringen Geld.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Der Lustgarten in der Potsdamer Innenstadt bringt immer mehr Geld ein, und das bei sinkenden Bewirtschaftungskosten. So konnten die Einnahmen von 2010 bis 2018 fast verdoppelt werden, wie aus einer aktuellen Antwort der Stadt auf eine Anfrage der Fraktion Die Andere hervorgeht. Sie lagen im vergangenen Jahr bei 230.200 Euro, 2010 waren es noch 120.100 Euro.

Lohnendes Geschäft mit Stellplätzen

Bewirtschaftet wird der Lustgarten durch die BgA Lustgarten als sogenannter Geschäftsbesorger der Landeshauptstadt Potsdam, wie die Pro Potsdam auf PNN-Nachfrage mitteilte. Einnahmen erzielt die BgA durch Vermietungen, zum Beispiel von Stellplätzen. Acht Busse sowie zahlreiche Autos finden hier Platz, rund 50 Stellplätze sind fest vermietet, etwa an eine Autovermietung und „ein Hotel“ – wobei es sich um das Hotel Mercure als direkten Anrainer handeln dürfte. Auch einige Einzelpersonen, die ihren Arbeitsplatz in der Nähe haben, mieten hier Parkplätze. Der Rest steht laut Pro Potsdam Besuchern zur Verfügung.

Das Geschäft mit den Stellplätzen scheint sich zu lohnen: allein damit wurden 2018 über 142.000 Euro eingenommen, 2010 waren es noch weniger als halb so viel. Ob die Zahl der Mieter oder die Preise für die Plätze oder beides gestiegen sind, konnte die Pro Potsdam am Dienstag nicht mitteilen.

Rummel und Stadtwerkefeste

Auch die Vermietung der Freiflächen hat mehr Geld eingebracht, hier wurden 2018 fast 88.000 Euro eingenommen – etwa 35.000 Euro mehr als acht Jahre zuvor. Dies liegt offenbar zumindest teilweise daran, dass die Flächen öfter beziehungsweise länger vermietet wurden. Der sogenannte Stadtplatz an der Breiten Straße, auf dem zum Beispiel zweimal jährlich der Rummel stattfindet, war im vergangenen Jahr an insgesamt 136 Tagen vermietet, 2010 waren es noch 109 Tage. Weniger häufig genutzt werden die Grünanlagen, auf denen kleinere Sportveranstaltungen aber auch das Stadtwerkefest stattfinden. Diese waren 2018 an 24 Tagen belegt, etwa so viele wie 2010.

Gleichzeitig sanken die Bewirtschaftungskosten – zumindest was den Zeitraum seit 2015 angeht. Damals gab die öffentliche Hand noch über 400.000 Euro aus, etwa für Pflege, Verwaltung, Bewachung oder Eintrittserhebung. 2018 waren diese Kosten mit rund 251.000 Euro deutlich geringer. Warum diese Zahlen so drastisch sanken, war am Dienstag ebenfalls nicht zu erfahren. Gesondert ausgewiesene Bewirtschaftungskosten aus der Zeit vor 2015 liegen nicht vor, da diese bis 2014 gemeinsam mit jenen des Volksparks erfasst wurden.

Der Lustgarten war einst Teil eines Ensembles aus Stadtschloss, Altem Markt und Havelufer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier das Ernst-Thälmann-Stadion errichtet, das zur Bundesgartenschau 2001 wieder abgerissen wurde. Damals wurde der Lustgarten in Anlehnung an den historischen Grundriss wieder hergestellt, Ringerkolonnade und Neptunbassin teilweise restauriert.

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