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Landeshauptstadt: Eine positive Dunkelziffer Ehrenamtspreis neu ausgeschrieben

Noch bis zum 14. August können engagierte Potsdamer und ihre Projekte für den Potsdamer Ehrenamtspreis vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben.

Noch bis zum 14. August können engagierte Potsdamer und ihre Projekte für den Potsdamer Ehrenamtspreis vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben. Es ist bereits das sechste Mal, dass der Preis von der Stadt Potsdam, der Gewoba Wohnungsverwaltungsgesellschaft Potsdam sowie dem Verein Soziale Stadt zur Würdigung ehrenamtlichen Engagements verliehen wird. Die Verleihung durch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) wird auch in diesem Jahr wieder im Rahmen einer großen Gala am 30. August in der Friedenskirche stattfinden.

Während der Preis im Vorjahr unter dem Schwerpunkt „Nachbarschaftsarbeit im Kiez“ gestanden hatte, liegt der Fokus dieses Mal auf Sport und Kultur, was die Stadt mit einem Pressetermin im Vereinssitz von ESV Lokomotive Potsdam unterstrich, der mit rund 1250 Mitgliedern der drittgrößte Sportverein der Landeshauptstadt ist. In einem Punkt jedoch ist der ESV nicht Dritter, sondern Erster: Laut dem zweiten Vorsitzenden Manfred Häusler ist er der Sportverein mit den meisten Ehrenamtlern, nämlich etwa zehn bis zwölf Prozent seiner Mitarbeiter. „Ohne die Unterstützung von Ehrenamtlern könnte es dieses Sportangebot nicht geben“, betont Jakobs. „Gerade im Bereich Sport setzen sich viele Eltern ehrenamtlich ein.“ Eine Beobachtung, der Häusler zustimmt: „Wenn eine Jugend-Mannschaft zu einem weiter entfernten Spiel fahren muss, wird kein Bus organisiert, sondern die Eltern fahren ihre Kinder selbst – das ist gar keine Frage.“

So schön diese Selbstverständlichkeit vieler Ehrenamtler ist, sie führt leider auch dazu, dass ihr Engagement oft gar nicht als solches wahrgenommen wird, auch nicht von ihnen selbst: „Wir wissen um den Wert dieser Arbeit“, sagt Ehrenamtskoordinator Gerhard Meck, „doch viele Ehrenamtler machen nicht viel Aufhebens von ihrer Tätigkeit.“ Genaue Daten über die Anzahl der Ehrenamtler in Potsdam können daher schwer erhoben werden – es gibt sozusagen eine positive Dunkelziffer.

Rund 400 Potsdamer besitzen bislang die seit zwei Jahren von der brandenburgischen Staatskanzlei ausgestellten Freiwilligenpässe. Grob liege der Anteil der Ehrenamtler vermutlich bei etwa zehn Prozent der Einwohner der Landeshauptstadt, schätzt Meck. Sport und Soziales seien laut Meck die Bereiche mit der größten Zahl an freiwilligen Mitarbeitern.

Angesprochen auf die Schaffung neuer Anreize, die es für Ehrenamtler geben könnte, verwies Jakobs auf Vergünstigungen im Hans Otto Theater, die von Besitzern von Freiwilligenpässen in Anspruch genommen werden könnten. „Ich würde mir jedoch wünschen, dass auch die Privatwirtschaft hier mehr Angebote machen würde“, so der Oberbürgermeister. Meck informierte darüber, dass die brandenburgische Staatskanzlei derzeit mit Potsdamer Unternehmen verhandeln würde. Er sei sich sicher, dass „bis Ende des Jahres ein Format dafür stehen wird“. Erik Wenk

Infos zur Bewerbung unter www.ehrenamt-potsdam.de

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