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Saskia Ludwig wünscht sich für Potsdam eine Seilbahn.

© David Mercado/ Reuters (Symbolbild)

Eine Idee zeigt die Spaltung der Union: Grabenkämpfe in der Potsdamer CDU

Erneut bringt Saskia Ludwig (CDU) die Seilbahn-Idee für Potsdam ins Spiel. Das kommt in der Partei nicht überall an. Zudem gibt es Zwist hinsichtlich der Bundestagswahl.

Potsdam - Die Kämpfe in der Potsdamer CDU werden immer offener ausgetragen. Am Freitagabend attackierte die Unionsfraktion im Stadtparlament die Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig. Anlass: Die in Golm lebende Politikerin hatte angesichts des Konjunkturpakets der Bundesregierung wieder ihre Idee einer neuen Seilbahn für Potsdam öffentlichkeitswirksam in sozialen Netzwerken platziert, die man so finanzieren könnte. „Eine Seilbahn in Potsdam hätte Potenzial, die dringend nötige Verkehrsentlastung zu schaffen und ein neues Angebot für den Mobilitätsmix zu schaffen.“ Dabei hatten im vergangenen Jahr unter anderem die kommunalen Verkehrsbetriebe aus funktionalen sowie finanziellen Erwägungen und die Schlösserstiftung aus Gründen des Welterbeschutzes das Gedankenspiel verworfen

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Auch Potsdams CDU-Fraktion nutzt die viel kritisierte Idee nun für einen inhaltlichen Angriff auf Ludwig. In einer Pressemitteilung vom Freitagabend belehrte die Fraktion ihre Parteifreundin, die Mittel aus dem Konjunkturpaket müssten „in Bezug auf notwendige Infrastrukturmaßnahmen zuallererst für Corona-bedingten Ausfälle bei den Potsdamer Verkehrsbetrieben“ eingesetzt werden – und für wichtige Verkehrsprojekte wie die Tramverbindung ins geplante Stadtviertel Krampnitz

Umstrittene Kandidaten

Es ist nicht die einzige Dissonanz in dem Kreisverband. Erst Ende Mai hatte der 38 Jahre alte Bundeswehroffizier Oliver Nill, Vorsitzender der neuen Stadtbezirksverbands Nord-West, via Facebook angekündigt, dass er sich als neuer CDU-Kreischef bewerben will – gegen den bisherigen Vorsitzenden und Stadtfraktionschef Götz Friederich. Nill gilt laut Friederich-Vertrauten als Anhänger der rechtskonservativer Werte, er hingegen will nach eigenen Worten die Partei wieder einen. Einige Tage vorher hatte die ebenso im konservativen Lager verortete Ludwig verkündet, dass sie zur Bundestagswahl wieder in der Landeshauptstadt antreten will – was das eher der Politik von Bundeskanzlerin Merkel verpflichtete Friederich-Lager verhindern will. Dazu kommen weitere Verwerfungen in der Partei, etwa um die jüngst geschasste Geschäftsführerin der Stadtfraktion. 

Allerdings ist noch unklar, wie in Zeiten von Corona ein Parteitag stattfinden kann, bei dem die rund 500 CDU-Mitglieder womöglich vor einer Richtungsentscheidung stehen – dieses Problem hat die CDU übrigens wie auch alle anderen Parteien in Potsdam.

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