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Im Juli entstand dieses Bild von Margarete Hollmann und einem Freund.

© privat

Landeshauptstadt: Ein großes Leben voller Gedanken Margarete Hollmann starb mit 103 Jahren

„In meinem Kopf ist zuviel Ordnung, da muss Zufall rein!“ Mit diesen Worten leitete Margarete Hollmann am vergangenen Sonntagmorgen einen letzten philosophishen Gedankenaustausch mit ihren engsten Freunden ein.

„In meinem Kopf ist zuviel Ordnung, da muss Zufall rein!“ Mit diesen Worten leitete Margarete Hollmann am vergangenen Sonntagmorgen einen letzten philosophishen Gedankenaustausch mit ihren engsten Freunden ein. Ihre Tochter Angela Hollmann, ihr guter Freund Gunnar Porikys und ihre Freundin und Betreuerin Uta Topper hörten ihr zu und standen ihr in ihren letzten Lebensstunden bei. Laut ihrer Tochter starb sie danach „voller Frieden und Ruhe“ im gesegneten Alter von 103 Jahren.

Schon als junge Erwachsene bewies sich Margarete Hollmann als energisch und geistig engagiert. Sie strebte eine für Frauen in den Weimarer Jahren sehr ungewöhnliche Laufbahn an und absolvierte das Medizinstudium. Nach ihrer Doktorarbeit arbeitete sie in Heidelberg als Assistenzärztin unter ihrem späteren Ehemann, dem Psychosomatiker Werner Hollmann. Das Paar heiratete 1933, bekam fünf Kinder und zog mehrmals um, bis es sich 1950 in Potsdam niederließ.

In der Landeshauptstadt fühlten sich die Hollmanns wohl und genossen das „rege geistige Leben dieser Stadt“, wie Gunnar Porikys zu Margarete Hollmanns 90. Geburtstages schrieb. In den 80er Jahren wurden sie im „Geisteswissenschaftlichen ArbeitsHALBkreis Potsdam“ aktiv, der sich mit der anthroposophischen Weltanschauung beschäftigte.

Im vergangenen Juni feierte Margarete Hollmann ihren 103. Geburtstag in ihrem Garten, der laut ihrer Tochter Angela Hollmann einer ihrer liebsten Aufenthaltsorte war. „Meine Mutter wollte immer an der frischen Luft sein“, sagt sie.

Seit dem Fest schwankte die Gesundheit ihrer Mutter stark hin und her. Am meisten habe Margarete Hollmann darunter gelitten, dass ihr Hörprobleme die Kommunikation ihrer Ideen erschwerten. „Denn der Diskurs war ihr Lebenselexier“, so die Tochter. Trotzdem beschäftigte sie sich weiterhin intensiv mit intellektuellen Themen, die sie ihr Leben lang begeistert hatten. Angela Hollmann sagt: „Sie war eine große Persönlichkeit, und sie führte ein großes Leben.“A. Mageras

A. Mageras

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