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Landeshauptstadt: Ein Anker für die Innenstadt Verwaltung und Händler setzen auf Karstadt-Erhalt

Innenstadt - Für den Warenhauskonzern Karstadt geht mit der Übernahme durch den Österreichischen Immobilienunternehmer René Benko eine Hängepartie zu Ende. Inwieweit das auch für das Kaufhaus in der Potsdamer Innenstadt ein gutes Zeichen ist, war hingegen am Freitag unklar.

Innenstadt - Für den Warenhauskonzern Karstadt geht mit der Übernahme durch den Österreichischen Immobilienunternehmer René Benko eine Hängepartie zu Ende. Inwieweit das auch für das Kaufhaus in der Potsdamer Innenstadt ein gutes Zeichen ist, war hingegen am Freitag unklar. Zuletzt hatte sich Aufsichtsratschef Stephan Fanderl öffentlich „berechtigte Sorgen um die Profitabilität von mehr als 20 Häusern“ gemacht. Ob auch die Potsdamer Niederlassung dazu zählt, war bei dem Unternehmen nicht zu erfahren. Die Geschäftsführerin der Potsdamer Karstadt-Filiale, Beate Stadler, verwies an die Pressestelle des Konzerns. Die wollte sich am Montag nicht öffentlich zur Zukunft des Hauses äußern, aus der Essener Zentrale gab es auf PNN-Anfrage keine Antwort.

Für die Innenstadt als Einzelhandelsstandort wäre eine Schließung des Einkaufstempels im Stadtpalais ein schwerer Schlag. Nach zweijähriger Umbauzeit war das Haus im März 2005 eröffnet worden. Zuvor stand es nach einem Brand sieben Jahre leer, ehe es für 50 Millionen Euro wiederhergerichtet wurde. Es sei ein Anker für die gesamte Innenstadt, so Stadtsprecher Jan Brunzlow. Die Stadt erwarte, dass der Standort erhalten bleibt.

Die Bedeutung des Hauses für den Einzelhandelsstandort könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, so Wolfgang Cornelius von der Händlervereinigung AG Innenstadt. Das Haus sei ein Publikumsmagnet. „Eine Schließung wäre eine Katastrophe“, sagte Cornelius. Für diesen Fall befürchtet er eine Art Dominoeffekt rings um die Brandenburger Straße. Er sei sich unsicher, ob die Innenstadt schon den Punkt erreicht habe, dass sie auch ohne Karstadt klarkommen könnte.

Allerdings gebe es durchaus Hoffnung. Das Warenhaus im Stadtpalais habe sich in den letzten Monaten gut entwickelt. „Die sind auf Zack“, sagte Cornelius. Im Gegensatz zu einer kürzlich im „Focus“ erschienenen Studie, die unter anderem der Potsdamer Karstadt-Filiale wegen mangelnder Umsatzkraft eine gefährdete Zukunft attestiert hatte, sieht Cornelius Steigerungspotenzial. Wenn die Potsdamer mehr Geld in ihrer eigenen Stadt ausgeben würden, könnte auch Karstadt profitieren. Es fließe im Saldo immer noch Kaufkraft aus Potsdam ab, wenn man den Umsatz des Möbelhauses Porta aus der kommunalen Statistik herausrechne. „Da sind noch Reserven“, so Cornelius. Es sei Aufgabe der Händler, durch ein attraktives Angebot Kunden zu gewinnen. Außerdem setzt Cornelius darauf, dass der Handel auch vom wachsenden Touristenstrom profitiert. Marco Zschieck

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