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Landeshauptstadt: Eifrige Datensammler

Stadt und Linke: Lösungssuche für Wohnungsmarkt

In Kürze will die Stadt eine Online-Plattform ins Internet stellen, in der die Potsdamer über die schwierige Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Stadt und mögliche Lösungen debattieren können. Auch die Ideen aus diesem Internetforum sollen in das Konzept „Erschwingliche Mieten für alle“ einfließen, das ein Expertengremium im Auftrag der Stadtverwaltung bis Ende des Jahres vorlegen soll. Das kündigte Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger am Mittwochabend im Hauptausschuss an. Zusätzlich zur Online-Befragung würden die Potsdamer auch repräsentativ zu ihrer Wohnsituation befragt. Im November wolle die Stadtverwaltung schon erste Steuerelemente vorschlagen, um den Wohnungsmarkt zu beeinflussen, so die Beigeordnete.

Derweil will auch Potsdams Linke für das Thema bezahlbare Mieten möglichst viele Daten sammeln. Das wurde bereits am Dienstag bei einer Veranstaltung der Partei zum Thema Wohnen deutlich. „Wir wollen, dass Potsdam für jede Bevölkerungsschicht bewohnbar bleibt“, erklärte Kreisvorsitzender Sascha Krämer. Wenigverdiener dürften nicht an den Rand der Stadt oder ganz herausgedrängt werden. Bis Ende April wolle die Linke nun Daten auf breiter Basis erheben – vom Städtevergleich bis zur Anzahl der verfügbaren Flächen, die dem Wohnungsbau noch zur Verfügung stehen. Für sozialverträgliche Mieten seien vor allem die Pro Potsdam als kommunaler Vermieter und die Wohnungsgenossenschaften zuständig, war sich der Kreisvorstand einig. Mit den gesammelten Daten will Die Linke Ende April an die Öffentlichkeit gehen und unter dem Thema „Wohnen in Potsdam – eine Analyse“ zur Diskussion – unter anderem am 1. Mai – einladen. In der zweiten Stufe ihres Vorstoßes in Sachen sozialverträgliche Mieten will die Linke die Strategien für ihr Ziel erarbeiten. Sie sollen nach der Sommerpause zur Diskussion gestellt werden. Aus Sicht der Linken muss Potsdam schnell handeln. In der Stadt seien die Mieten seit 2008 laut Statistik um 11,5 Prozent gestiegen, erklärte Architekt Steffen Pfrogner. In Hamburg nur um 1,4 Prozent. Er schränkte allerdings ein, dass das Mietniveau in Hamburg schon erheblich höher als in Potsdam sei.

Zugleich erklärten die Linken erneut ihre Unzufriedenheit mit der städtischen Politik. Dies wurde unter anderem auch an Stadtkämmerer Burkhard Exner festgemacht, der – weil er nicht in Potsdam wohne – zu intensiv aufs Geld schaue, aber zu wenig auf die Probleme der Potsdamer, meinte Jan Hanisch, der für die Linke als sachkundiger Einwohner im Bauausschuss sitzt.HK/dif

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