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Landeshauptstadt: Ehrl zurückgetreten

Badbefragung: Querelen in CDU-Vereinigung

Der Lagerwahlkampf zur Bürgerbefragung zum künftigen Badstandort hat in der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) für heftige Querelen gesorgt. MIT-Chef Andreas Ehrl ist deswegen nun zurückgetreten. Das bestätigte die Schatzmeisterin des Potsdamer MIT-Kreisverbands, Fides Mahrla, den PNN am Mittwochabend. Die Geschäfte übernehme Ehrls Stellvertreter, Hubert Gasch, hieß es in einer knappen Mitteilung auf der Internetseite der Mittelstandsvereinigung. Wie berichtet hatte Ehrl sich jüngst an einer von Pro Brauhausberg, den Linken und anderen Vereinen initiierten Wahlkampfaktion für ein Bad am Brauhausberg beteiligt. Dabei wurden 80 000 Handzettel an die Potsdamer verteilt. Auf diesen fand sich neben dem Logo der Linken unter anderen auch das Emblem der CDU-Mittelstandsvereinigung. Das Pikante dabei: Eigentlich wirbt die CDU für ein Bad am Bornstedter Feld. CDU-Chefin Katherina Reiche hatte dazu erklärt, mit dem CDU-Kreisvorstand sei die Aktion abgesprochen. Bei der MIT aber hat Ehrls Vorgehen, besonders die Verwendung des Logos, für Verstimmung gesorgt. Schatzmeisterin Mahrla sagte, Ehrl habe „eigenmächtig“ gehandelt. Inzwischen habe er sich dafür entschuldigt und werde der MIT auch weiter erhalten bleiben. Auch der Ehrenvorsitzende der MIT, Peter Schultheiß, sprach von einem „Fehler“, den Ehrl gemacht habe. Ehrl selbst war trotz mehrerer Versuche am Mittwochabend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Im April vor einem Jahr hatte der Unternehmer und ehemalige Wasserballer Ehrl fast den CDU- Kreisvorsitz erobert, knapp unterlag er damals gegen Katherina Reiche. Unterdessen geht auch der Streit um einen Beitrag von Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius in der Mieterzeitung der kommunalen Bauholding weiter. Dieser hatte sich in dem Text für das Bornstedter Feld ausgesprochen. Die Linke und Die Andere hatten das als „Parteiwerbung“ in einer von Mietern finanzierten Zeitung kritisiert. Den Kritikern warf Grünen- Chef Uwe Fröhlich nun „selbstgerechte Polemik“ vor. Auch die Linke nehme einseitig Einfluss auf städtische Gesellschaften zugunsten des Brauhausbergs. So habe Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg als Aufsichtsratschef der Stadtwerke für die Genehmigung von Großplakaten auf dem Gelände des kommunalen Unternehmens am Leipziger Dreieck gesorgt, so Fröhlich. Die Linke widersprach der Darstellung. Die Pro Brahausberg-Initiative habe die Fläche beantragt und die Verträge gemacht. HK

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