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Landeshauptstadt: Edu.Con unter Verdacht

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs

Eine Betrugsaffäre deutet sich bei dem großen Bildungsdienstleister Edu.Con aus Potsdam an. Es gibt den Verdacht auf zweifelhafte Geschäftsgebaren der Führungsspitze der verzweigten Unternehmensgruppe mit 400 Mitarbeitern. Ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft bestätigte gestern ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdacht, dass sich gegen führende Edu.Con-Köpfe richtet. Bei der Polizei hieß es, im Zusammenhang mit Anzeigen gegen den Chef der Edu.Con sowie die Aufsichtsratsvorsitzende der Gruppe seien im vergangenen Mai 16 Verfahren vom Landeskriminalamt an die Staatsanwälte abgegeben worden. „Dort soll es um Subventions- und Sozialleistungsbetrug gegangen sein“, so ein Polizeisprecher.

Einen ähnlichen Verdacht gibt es auch aktuell. Wie die Polizei weiter bestätigte, wurde gerade ein Verfahren wegen des Verdachtes auf versuchten Sozialleistungsbetrug bearbeitet. Auch dafür sei nun die Staatsanwaltschaft zuständig. Ins Visier geraten ist dabei Edu.Con-Chef Klaus B., angezeigt hat ihn die Bundesagentur für Arbeit. Er soll für mehrere seiner Angestellten Kurzarbeitergeld beantragt haben, hieß es – schon dies sei „untypisch“ für einen Ausbildungsbetrieb. Schließlich habe ein Mitarbeiter der Potsdamer Arbeitsagentur bei einem Besuch der Schule „Unregelmäßigkeiten“ entdeckt. Geld sei keines geflossen. Klaus B. wollte sich gegenüber den PNN gestern nicht zu den Vorwürfen äußern, sein Anwalt sei damit befasst.

Zugleich ist der Edu.Con-Betrieb in juristische Auseinandersetzungen mit dem brandenburgischen Schulministerium verstrickt. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte einen für den 26. März anberaumten Prozess am Verwaltungsgericht Potsdam. Verhandelt wird, ob das Ministerium einer Edu.Con-Einrichtung zur Ausbildung für Kosmetik den Titel einer so genannten Ersatzschule hat aberkennen dürfen, weil es dafür ab Mitte 2009 keinen Bedarf mehr gegeben habe, so der Sprecher. Mit dem Titel ist eine Personalförderung über mehrere 100 000 Euro verbunden. Die Kosmetikschule ist nun nur noch anerkannte Ergänzungsschule. „Ein ähnliches Verfahren haben wir 2007 am Oberverwaltungsgericht bereits gewonnen, dies ist nun ein neuer Versuch über einen anderen Ansatz“, hieß es im Ministerium.

Edu.Con betreibt „die größte private Berufsfachschule“ im Land Brandenburg, pro Jahr werden deutschlandweit rund 1600 Schüler ausgebildet. Hauptsitz ist ein Backsteinbau in der Berliner Straße.HK

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