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Die Ermittler hatten Beweismittel wie Datenträger, Handys und Vermögenswerte im Blick (Symbolbild).

© PICTURE ALLIANCE / DPA

Update

Rocker-Razzia in Brandenburg und Berlin: Mitglieder der Hells Angels verhaftet

Auch in Potsdam und Mittelmark wurden nach mehrmonatigen Ermittlungen Wohnungen durchsucht. Möglich machten das entschlüsselte Daten des Kurznachrichtendienstes Encrochat.

Potsdam - Bei Durchsuchungen im Rockermillieu in Berlin und im Raum Potsdam sind am Donnerstagmorgen sieben Menschen verhaftet worden. Das teilten die Polizei in Potsdam und die Berliner Staatsanwaltschaft mit. Unter anderem wegen des Verdachts des Drogenhandels waren Ermittler am Morgen ausgerückt, um zwei Dutzend Orte zu durchsuchen, davon 18 in Berlin. Dort geht es auch um den Verdacht des Handels mit Waffen und Kriegswaffen, wie es hieß.

In Brandenburg wurden nach Polizeiangaben drei Mitglieder der Hells Angels im Alter von 38, 41 und 44 Jahren verhaftet. Es gebe zudem Ermittlungen gegen einen weiteren Verdächtigen. Zu den vier Verhaftungen in Berlin gibt es noch keine näheren Angaben. Zunächst hatte die „B.Z.“ über die Razzia berichtet.

Wohnungen in Potsdam und Mittelmark durchsucht

230 Kräfte sind nach Behördenangaben allein in Berlin Einsatz. In Brandenburg durchsuchte die Polizei sechs Wohnungen in Potsdam, Werder (Havel), Stahnsdorf und Saarmund, wie ein Sprecher des Präsidiums Potsdam sagte. Es gehe um den Handel mit Betäubungsmitteln „in nicht geringen Mengen“. Ziel der Durchsuchungen seien Beweismittel wie Datenträger, Handys und Vermögenswerte.

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Hintergrund seien entschlüsselte Daten des Kurznachrichtendienstes EncroChat. Diese Information, die von der französischen Polizei über das Bundeskriminalamt in die Region kam, hatte schon im Frühjahr zu einer Razzia in Berlin geführt. Ermittlern liefern die Daten Erkenntnisse über schwere Kriminalität, Drogen- und Waffenhandel in großer Klarheit, wie es bei der Polizei heißt.

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„Encrochat ist eine absolute Goldgrube für die Sicherheitsbehörden, weil Kriminelle hier über Jahre vollkommen offen über Straftaten kommuniziert haben“, teilte die Gewerkschaft der Polizei Berlin mit. „Die schiere Masse an Erkenntnissen ist Fluch und Segen zugleich, weil das große Kapazitäten der Kripo auf Jahre bindet.“ Die Hells Angels seien eine gefährliche Konstante im Bereich der Organisierten Kriminalität, die auch vor Waffengewalt nicht zurückschrecke. (dpa)

Burkhard Fraune

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