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Auf dem Dach des Hans Otto Theaters könnte demnächst eine Solaranlage installiert werden. 

© Andreas Klaer

Drohender Gasmangel im Winter: Wie Potsdam Energie sparen will

Kommt eine Temperatursenkung für Turnhallen? Ob auf dem Hans Otto Theater und dem Nikolaisaal Solaranlagen errichtet werden können, wird derzeit geprüft.

Potsdam - Abgeschaltete Beleuchtung, niedrigere Temperaturen, mehr Sonnenenergie: Die Stadt und der Kommunale Immobilien Service (KIS) haben in der Antwort auf eine kleine Anfrage des Stadtverordneten Andreas Menzel (BVB/Freie Wähler) erklärt, wie sie angesichts der Energiekrise Energie sparen wollen und wie die Stadt beim Solar-Ausbau vorankommt.

Derzeit würden die Mitarbeitenden der Landeshauptstadt „erneut auf die Notwendigkeit des Energiesparens im Alltag sensibilisiert“, heißt es von der Stadt. Zudem verweist diese auf die ergriffenen Maßnahmen im Schwimmbad blu und im Kiezbad am Stern. Dort wurden Wasser- und Lufttemperaturen gesenkt sowie das Warmwasser an Waschbecken weitgehend abgestellt. 

Bei der sanierungsbedingt geschlossenen Schwimmhalle am Luftschiffhafen würden Sparmaßnahmen bei der Wiedereröffnung zum Schulbeginn geprüft. Außerdem verweist die Stadt darauf, dass die Außenbeleuchtung von kommunalen Gebäuden wie dem Rathaus und der Bibliothek abgeschaltet worden sei.

Einsparpotenzial kann noch nicht beziffert werden

Weitere Maßnahmen, darunter die vom Deutschen Städtetag vorgeschlagenen, würden derzeit geprüft, heißt es weiter. Der Städtetag hatte in einem Zwölf-Punkte-Katalog unter anderem geraten, während der Heizperiode die Temperatur in Turnhallen auf 15 Grad zu begrenzen, in Klassenzimmern auf den gesetzlichen Mindestwert von 20 Grad.

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Das Einsparpotenzial der ergriffenen Maßnahmen konnte die Stadt noch nicht beziffern. Potsdams Ausgaben für Energie seien trotz steigender Preise seit 2017 rückläufig. 2020 wurden in allen städtischen Liegenschaften den Angaben zufolge rund 8211 Megawattstunden Strom für 2,076 Millionen Euro verbraucht. Hinzu kamen 31.753 Kilowattstunden Fernwärme, die mit 3,152 Millionen Euro zu Buche schlugen.

Bei Neubauvorhaben und größeren Sanierungsprojekten wolle der KIS grundsätzlich Photovoltaikanlagen installieren, „wenn dies möglich ist“, so die Stadt. Derzeit gebe es 19 städtische Objekte mit Solardächern, die pro Jahr 1236 Megawattstunden Strom erzeugten. Drei weitere Anlagen auf der da-Vinci-Schule, der Kita Spielhaus und der Freien Schule Potsdam würden momentan vorbereitet. Außerdem werde derzeit geprüft, ob auf dem Dach des Hans Otto Theaters, dem Nikolaisaal, der Wilhelm-von-Türk-Schule und der Kita Nuthespatzen Photovoltaikanlagen errichtet werden können.

Menzel: Auskünfte „eher beschämend“

Menzel zeigte sich von den Antworten ernüchtert. Die Auskünfte seien angesichts des 2019 ausgerufenen Klimanotstandes „eher beschämend“, teilte er mit: „Hoffentlich rächt es sich nicht demnächst bei sinkenden Erdgaslieferungen, dass bisher doch wenig auf den Dächern der Landeshauptstadt Potsdam geschah.“

Wie berichtet hatten der städtische Energieversorger EWP und die Netzgesellschaft angekündigt, in ihren Verwaltungsgebäuden Kühlanlagen in Büros herunterzufahren, das Warmwasser in Küchen und Toiletten auszuschalten und die Beleuchtung zu reduzieren. Energiesparen sei derzeit die beste Maßnahme, einem drohenden Gasmangel im Winter vorzubeugen, hieß es zur Begründung. (mit AFP)

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