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Drewitz: Neues "Café im Park" eröffnet im Sommer

Der Rohbau des inklusiven „Cafés im Park“ in Drewitz ist fast fertig. Im Sommer soll es eröffnen und ein neuer Treffpunkt für Anwohner werden.

Von Birte Förster

Drewitz - Zwei Spielplätze bilden den Rahmen: Klettergerüste, Rutschen und ein Wasserspiel auf der einen, ähnliche Spielgeräte auf der anderen Seite. Dazwischen befindet sich das neu entstehende Bindeglied zwischen beiden: das „Café im Park“ in der Gartenstadt Drewitz. Künftig wird es von Menschen mit Behinderung betrieben.

Derzeit befindet sich das Gebäude noch im Bau. Im September vergangenen Jahres erfolgte der erste Spatenstich. Mittlerweile ist der Rohbau fast fertig. Jetzt fehlt nur noch das Dach, sagt Jörg Schröder, Bauherr und Geschäftsführer der Behindertenwerkstätten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Potsdam, die das Café künftig betreiben. Für den Sommer sei die Eröffnung des Cafés geplant. Einen genauen Termin gebe es noch nicht, so Schröder.

Im Inneren des etwa 100 Quadratmeter großen Gebäudes, das sich auf einem Mittelstreifen in der Konrad-Wolf-Allee befindet, zeigt Schröder, wie die Räume künftig genutzt werden sollen. Auf der Fläche im Erdgeschoss werde der Cafébetrieb stattfinden, die zweite Etage könne für Veranstaltungen gemietet werden, so der DRK-Geschäftsführer. Der Weg in die zweite Etage, der auf der Baustelle zurzeit noch über eine Leiter erfolgt, ermöglicht einen Ausblick über die Gartenstadt – demnächst dann durch die geplante Glasfassade.

Komplett barrierefrei

Wenn erst einmal alles fertig sei, verfüge das Gebäude nicht nur über eine Treppe, sondern auch über einen Fahrstuhl. Das Gebäude sei komplett barrierefrei, betont Schröder. Dazu zählen auch die Sanitäranlagen, die aus Platzgründen im Untergeschoss untergebracht werden sollen. Im Außenbereich werde es außerdem eine Terrasse mit Sitzplätzen geben. Insgesamt etwa 660.000 Euro betragen laut Schröder die Gesamtkosten für das Bauvorhaben. Das Ganze ist Teil des 2009 in Drewitz angestoßenen Projektes Gartenstadt. Im Zuge dessen werden in dem Stadtteil Wohnblöcke saniert sowie Grün- und Begegnungsflächen geschaffen.

Künftig wird das Café von Menschen mit Behinderung betrieben. Unter fachkundiger Anleitung würden diese sowohl in der Küche als auch im Service eingesetzt, erklärt Schröder. Es sei ein „inklusives Arbeitsprojekt, um behinderte Menschen an den ersten Arbeitsplatz heranzuführen“. Dazu gehöre auch Schichtarbeit sowie die Arbeit am Wochenende. „Alles, was der normale Arbeitstag auch erfordert“, fasst es Schröder zusammen.

Fünf bis sechs Menschen mit Behinderung würden dort künftig arbeiten. Bestellzettel, die auf den Tischen ausliegen werden, damit die Gäste ihre Bestellwünsche ankreuzen können, soll den Angestellten die Arbeit etwas erleichtern.

Aber nicht für alle neuen Angestellten ist die Arbeit in einem Café neu. Schließlich löst der neue Treffpunkt in Drewitz das i-Café schräg gegenüber in der Konrad-Wolf-Allee ab. Das von den DRK-Behindertenwerkstätten betriebene Café in der sogenannten „Rolle“, einem langgezogenen Wohnblock, musste 2016 wegen geplanter Sanierungsarbeiten schließen.

Die damaligen drei Mitarbeiter des Cafés könnten es kaum erwarten, dass es wieder losgehe, erzählt Schröder. „Die Arbeit im Café hat ihnen Spaß gemacht.“ Umso trauriger seien sie gewesen, als das Café in der „Rolle“ schließen musste. Mittlerweile ist der Neubeginn zwar in Sicht. Ein Jahr lang sei es vor Baustart aber nicht vorangegangen, erzählt Schröder. Vertragsverhandlungen mit der Stadt und Bauplanung hätten sich in die Länge gezogen. Für das Projekt habe es Befürworter, aber auch Gegner in der Verwaltung gegeben, erzählt Schröder. Wer das gewesen sein soll, sagt er aber nicht.

Seit dem Baustart im vergangenen Jahr sei dann aber alles ganz schnell gegangen. Schwierigkeiten mache nun noch die Suche nach einem geeigneten Anbieter für ein Heizungs- und Lüftungssystem, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme, so der Bauherr. Auch eine Eismaschine für Softeis möchten die DRK-Behindertenwerkstätten für das Café anschaffen. Dafür würden sie derzeit noch Spenden sammeln, so Schröder. Von den insgesamt benötigten 15.000 Euro würden allerdings noch 10.000 Euro fehlen.

Fest stehe auch noch nicht, in welcher Form das Markenzeichen des inklusiven Cafés – eine gelbe Kaffeetasse – angebracht werde. „Vielleicht als Graffito“, schlägt Schröder vor. Schließlich dient dieses als Wiedererkennungsmerkmal für die Stammgäste des Vorgängercafés.

Ein Treffpunkt für Drewitzer

So wie das i-Café sei auch das neue „Café im Park“ eine Begegnungsstätte für Menschen aus dem Viertel, sagt Schröder. Zuvor hätten auch viele Senioren das Café regelmäßig besucht. „Es gibt viele Menschen, die alleine wohnen“, weiß er aus Erfahrung. Schließlich sei das Café deutlich kommunikativer als andere. „Es gibt viele Gäste, die bewusst zu uns kommen“, meint der Geschäftsführer.

Dass die Stammgäste nach der Fertigstellung auch ins neue „Café im Park“ kommen, daran hat Schröder keinen Zweifel. „Ich rechne damit, dass das noch besser angenommen wird“, ist er überzeugt. Dazu würden im Sommer vor allem die danebenliegenden Spielplätze beitragen.

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