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Parade der "Langen Kerls" im Park Sanssouci am 24. Januar 2020.

© Andreas Klaer

Dreispitz, Kartoffeln und Säbelrasseln: Lange Kerls am Grab von Friedrich II.

Am Geburtstag von Freidrich II. ist alljährlich ein bizarres Schauspiel zu beobachten: Männer in preußischen Uniformen marschieren zum Grab des Alten Fritz. So auch 2020.

Potsdam - Am Freitag, 24. Januar 2020, jährte sich zum 308. Mal der Geburtstag des früheren Preußenkönigs Friedrich II., auch bekannt als Alter Fritz. Wie jedes Jahr fanden sich auch dieses Mal wieder am späten Vormittag zahlreiche Verehrer des früheren Monarchen an dessen Grab im Park Sanssouci, unweit seines Lieblingsschlosses. Immer wieder beugten sich Besucher nieder um Kartoffeln in seinem Gedenken abzulegen. Friedrich der Große soll 1756 die Kartoffel eingeführt haben.

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Aber auch Blumen und preußische Fahnen waren zu sehen. Erwartungsgemäß marschierte auch eine Abteilung preußischer Hobbysoldaten in entsprechender Uniform auf und patrouillierten an der Grabplatte vorbei. „Wir sind die waschechten Preußen“, verriet ein Mitglied der Ehrengarde. Seinen Namen wollte er lieber nicht nennen. „Bei uns ist es Familientradition jedes Jahr hier her zu kommen. Wir sind alle Preußen es ist unsere Geschichte, das ist einfach so.“ Für die Zukunft baue er auf seine zwei Enkel, so der waschechte Preuße, die er die „Hoffnungsträger der Generation“ bezeichnete. Es sei ihm wichtig, dass sie diese Tradition weiterführen.

Kartoffeln auf dem Grab Friedrich II. im Park Sanssouci.
Kartoffeln auf dem Grab Friedrich II. im Park Sanssouci.

© Andreas Klaer

Ebenfalls der Tradition wegen an diesem Tag dabei sind zwei sogenannte „Replikate“. Zum einen ein älterer Mann, der sich nach eigenen Angaben als ein Graf von Goess verkleidet hatte und ein weitere, der Friedrich Wilhelm Karl von Schmettau vorstellte. Ehre für den Alten Fritz sei ja recht und billig, Kartoffeln ablegen dagegen, sei unter seiner Würde. Schließlich habe man damals gedacht, da Kartoffeln unter der Erde wachsen, seien sie Teufelsgut. Diese Ansicht teilt aber nicht jeder. Ein junges Paar sagt: „Soll ja Glück bringen.“ Den eigentlichen Grund für den Brauch aber kannten sie nicht. „Wir kommen nicht aus Potsdam.“

Lisa Habermann, Selma Pahlow, Rebecca Tanner

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