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Die Katholische Marienschule in Potsdam.

© Ottmar Winter

Donnerstag, 12. März 2020: Das ist heute in Potsdam wichtig

Alles wie immer? Leider auch in Potsdam nicht. Das Virus hat die Stadt erreicht. Und es gibt Sturm.

Potsdam - Heute ist auch in Potsdam nichts mehr ganz normal. Am Mittwoch hat das Coronavirus Potsdam erreicht. Die Marienschule in Babelsberg mit insgesamt mehr als 500 Schülern wurde kurzfristig geschlossen, um nach der bestätigten Infektion einer Mutter von drei Kindern keine weitere Ausbreitung des Virus zuzulassen. Wann die Schule wieder öffnet, könnte heute entschieden werden.

Heute wird auch klar werden, welche Restriktionen das Land Brandenburg für Veranstaltungen erlässt. Es sei geplant, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwochabend den PNN, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern zu unterbinden. Zudem soll es ein Betretungsverbot von Einrichtungen wie Kitas, Krankenhäuser oder Pflegeheimen für Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten geben. Die landeseinheitlichen Regelungen sollen am heutigen Donnerstag vorgelegt werden. 

Bessere Versorgung für Coronaverdachtsfälle

Ebenfalls heute will die Stadt Potsdam darüber informieren, wie sie das Screening von Coronaverdachtsfällen besser organisieren kann - vor dem Hintergrund, dass viele Hausärzte aufgrund des Mangels an Schutzausrüstung dies nicht übernehmen können. Gesundheitsbeigeordnete Brigitte Meier (SPD) kündigte für die sogenannte "Bypass"-Lösung entweder einen zentralen Ort oder mobile Teams an. 

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46 Menschen in Quarantäne

Stand der Dinge in Zahlen: 46 Menschen in Potsdam sind offiziell in Quarantäne, im Klinikum werden zwei Corona-Patienten behandelt (Stand Mittwochabend). Einen Potsdamer Coronafall gibt es bislang nicht.

Verzicht auf Veranstaltungshinweise

Wir verzichten an dieser Stelle auf die gewohnten Veranstaltungshinweise - denn es gilt, die sozialen Kontakte zu minimieren, um eine stärke Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und möglichst zu verhindern. Das liegt am Verhalten jedes einzelnen.

Ein Forscherteam um Roy Anderson vom Londoner Imperial College im Fachblatt „The Lancet“ beschreibt die Handlungsoptionen so: „Was also derzeit bleibt, um eine Abschwächung zu erreichen, ist freiwillige und angeordnete Quarantäne, das Stoppen von Massenveranstaltungen, das Schließen von Lehreinrichtungen oder Arbeitsplätzen, wo Infektionen identifiziert wurden, und die Isolation von Haushalten und Städten.“

Um die Epidemie zu stoppen, müssten Maßnahmen der „sozialen Distanzierung“ die Verbreitung der Viren um etwa 60 Prozent reduzieren, so die Forscher: „Das ist eine große Herausforderung, aber in China ist es passiert.“ Den ganzen Artikel darüber, was jetzt nötig ist, lesen Sie hier.

Einige Institutionen in Potsdam gehen da bereits voran. Seit heute und vorerst bis zum 17. März ist das Museum Barberini geschlossen. Bislang kamen täglich bis zu 3000 Besucher, um die spektakuläre Monet-Schau zu sehen. Das Museum wolle jedoch seinen Beitrag dazu leisten, die Ausbreitung des Coronavirus zu hemmen und schließe deshalb, teilte es mit. 

Das Autohaus Lichtblau verlegt seine Veranstaltung mit Henry Maske.
Das Autohaus Lichtblau verlegt seine Veranstaltung mit Henry Maske.

© Thorsten Metzner

Auch das Bornstedter Autohaus Lichtblau trägt der Lage Rechnung - die "Lichtblauen Stunden" mit Ex-Boxweltmeister und Brandenburger Henry Maske sind verlegt. 

Alle aktuellen Informationen zur Entwicklung in Potsdam und Brandenburg inklusive der Veranstaltungsabsagen  >>>in unserem Newsblog.

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Ein eher normales Thema gibt es dann doch: Heute beginnt die nächste Etappe der Sanierung der Brücken der Nuthestraße: Wie der zuständige Landesbetrieb Straßenwesen mitteilte, soll mit der Verschiebung der Brückenteile begonnen werden. In der vergangenen Woche hat der Landesbetrieb unter dem noch verbliebenen Brückenüberbau eine Hilfskonstruktion eingerichtet, die es erlaubt, die etwa 600 Tonnen schweren Betonteile auf festen Untergrund zu ziehen. 

Nach dem Abriss der über die Johannsenstraße führende Nuthestraße-Brücke wurde der Bauschutt weggebaggert.
Nach dem Abriss der über die Johannsenstraße führende Nuthestraße-Brücke wurde der Bauschutt weggebaggert.

© Sören Stache/dpa

Die Abrissarbeiten des ersten Brückenbauwerks seien beendet, hieß es, wenn die Stützen für die Hilfskonstruktion zur Verschiebung zurückgebaut wurden. Danach beginnt der Neubau. Ab Mai 2021 sollen auf der neuen Brücke stadtauswärts drei Fahrspuren zur Verfügung stehen. Die Abrissarbeiten an Potsdams wichtigster Straßenbrücke laufen ja bereits seit einigen Wochen. Bis Oktober 2022 soll die marode Brücke bei laufendem Verkehr abgerissen und erneuert werden. Das Bauwerk besteht aus zwei getrennten Teilen, die nacheinander ersetzt werden. 

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Der Verein Opferperspektive legt heute um 10 Uhr in Potsdam seine Jahresstatistik zu rechter und rassistischer Gewalt in Brandenburg vor. Im November hatte das Innenministerium von einem deutlichen Rückgang in den ersten neun Monaten 2019 berichtet. Die endgültigen Zahlen zu politisch motivierter Kriminalität sollen kommende Woche vorliegen. Der Verein Opferperspektive hatte bereits angekündigt, dass die Zahlen höher als die vom Ministerium genannten Fälle sind. Der Verein erfasst mehr Vorfälle als die Polizeistatistik, weil er andere Kriterien zugrunde legt. Außerdem werden demnach viele Fälle nicht zur Anzeige gebracht.

Zum Schluss das Wetter

Nachdem es gestern ja eigentlich ganz nett war, wird es heute stürmisch und vormittags regnerisch. Eventuell könnte eine Unwetterwarnung auf uns warten - denn die Böen werden bis zu 80 Kilometer pro Stunde schnell. 

In eigener Sache: Zuhause ist es auch ganz schön, wenn man es sich gut gehen lässt. Was sind Ihre Tipps gegen Langeweile in den eigenen vier Wänden? Sie uns einfach eine E-Mail an online@pnn.de.

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