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Landeshauptstadt: Disput um Brauhausberg

Bürgerinitiative erhebt Vorwürfe gegen Jakobs

Templiner Vorstadt - Im von Bürgern neu angestoßenen Disput über die Zukunft des Areals Brauhausberg samt Schwimmhalle lenkt Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) jetzt ein. Im Mai werde es eine Bürgerversammlung geben, bei der die Verwaltung ihre Pläne vorstellen werde, sagte Jakobs gestern im Hauptausschuss. Auch werde es einen Termin mit der Bürgerinitiative Pro Brauhausberg geben, die sich gegen die geplante Bebauung wendet. Im Mai soll außerdem die Bürgerbeteiligung für den Brauhausberg-Bebauungsplan starten. „Wir verwehren den Dialog nicht“, so Jakobs.

Zuvor war einer Vertreterin der im Januar gegründeten Bürgerinitiative Pro Brauhausberg Rederecht gewährt worden – nachdem dies in der jüngsten Ausschusssitzung verweigert wurde, weil der Antrag kurzfristig gestellt worden war. Daniela Kriegbaum warf Jakobs gestern vor, er würde sich einer inhaltlichen Diskussion zum Brauhausbergs entziehen. Die Bürgerinitiative, die auch für den Erhalt der Schwimmhalle am Brauhausberg eintritt, erhob zudem den Vorwurf, Oberbürgermeister Jakobs und seine Verwaltung hätten im Vorfeld der Entscheidung der Stadtverordneten gegen die Brauhausberg-Schwimmhalle und für den Neubau eines Sport- und Freizeitparks im Bornstedter Feld Zahlen einer Machbarkeitsstudie manipuliert oder vorenthalten. Dazu habe die Initiative ein Gespräch mit Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen geführt; die Stadtwerke sind Bauherr des neuen Schwimmbades und Eigentümer der brach liegenden Brauhausberg-Grundstücke.

Jakobs wies die Vorwürfe der Bürgerinitiative zu möglichen Manipulationen strikt zurück und versprach Aufklärung. Gleichzeitig erklärte er die Debatte über den Schwimmbad-Standort für beendet. Die Stadtverordneten hätten entschieden, so Jakobs, dem sei eine umfangreiche Auseinandersetzung vorangegangen. Jakobs ließ den Bürgern in einem umfangreichen Vortrag auch die Entwicklung des Areals Speicherstadt / Brauhausberg seit 1993 präsentieren. Klaas Vollbrecht, der als Chef der Asenticon AG die Verfahren zum Badneubau und zur Speicherstadt- und Brauhausberg-Bebauung im Auftrag der Verwaltung moderiert hatte, stellte dabei auch dar, dass die nun vorgesehene Bebauung nach dem Masterplan von Christoph Kohl und Rob Krier eine von Stadtverordneten initiierte Kehrtwende bedeutet habe. Der Masterplan sei einstimmig angenommen worden.

Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg, der für den Erhalt der Brauhausberg-Schwimmhalle eintritt, sieht die Entscheidung zum Badneubau im Bornstedter Feld weiter als nicht endgültig an. Im Stadtparlament will Scharfenberg durchsetzen, dass der Standort erneut auf den Prüfstand kommt. SCH

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