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Flohmarktpotenzial? Der Alte Markt in Potsdams Mitte

© Andreas Klaer

Diskussionen im Potsdamer Bauausschuss: Alter Markt könnte Flohmarkt werden

Der Konflikt um die Insel in Neu Fahrland beschäftigt auch den Bauausschuss. Die Planung für Krampnitz muss geändert werden.

Potsdam - Neubauten auf der Insel Neu Fahrland, das Baulandmodell, Fahrradparkhäuser und ein Flohmarkt – der Bauausschuss hatte am Dienstag viele Themen auf der Tagesordnung. Bis in den späten Abend wurde diskutiert. Die PNN geben einen Überblick.

NEU FAHRLAND

Größter Aufreger war die geplante Bebauung der Insel in Neu Fahrland. Wie berichtet wird derzeit an einer Änderung des Bebauungsplans gearbeitet. Der Investor Quarterback will auf der Westseite der Tschudistraße ein Wohnquartier mit kleinen Geschäften und einer Grünanlage errichten. Das wird vom Ortsbeirat aber abgelehnt, der die Bebauung für zu massiv hält. Dieser Konflikt blieb auch am Dienstag bestehen. Mehrere Ausschussmitglieder drängten auf einen Kompromiss. Zu einem Votum kam es nicht, weil noch mehrere Änderungsanträge eingebracht wurden und auch der Ortsbeirat noch einmal beraten will.

Visualisierung Pläne für die Insel Neu Fahrland, Potsdam. Blick von der Robinson-Bucht in die Parkanlage. 
Visualisierung Pläne für die Insel Neu Fahrland, Potsdam. Blick von der Robinson-Bucht in die Parkanlage. 

© Büro Axthelm Rolvien Architekten.

KRAMPNITZ

Für das Projekt des neuen Stadtteils auf dem Areal der früheren Kaserne in Krampnitz werden mehrmals jährlich Statusberichte vorgelegt. Zum ersten Mal steht nun für eines der vielen Vorhaben dort eine Ampel auf rot. Die sogenannte Energiezentrale der Stadtwerke wird es zumindest vorerst nicht geben. Grund sind Fördermittel, die wegen eines noch nicht entschiedenen Widerspruchs des Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) auf Eis liegen. Möglicherweise könnten sie später erneut beantragt werden, teilte die Stadtverwaltung im Ausschuss mit. 

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Ohnehin müsse die Reihenfolge der Inbetriebnahme der Energieversorgung an den späteren Beginn des Bezugs angepasst werden. Denn die ersten Bewohner sollen wie berichtet im Jahr 2024 einziehen und nicht wie ursprünglich angenommen in diesem Jahr. Außerdem sollen die Stadtverordneten Anfang nächsten Jahres über eine Änderung des Masterplans beraten. Damit sollen Neubauten zwischen den denkmalgeschützten Klinkerhöfen der Deutsche Wohnen ermöglicht werden, um dort einige preisgünstige Wohnungen anzubieten.

In den Innenhöfe der alten Kasernen könnten Neubauten entstehen
In den Innenhöfe der alten Kasernen könnten Neubauten entstehen

© Ottmar Winter PNN

BAULANDMODELL

Die Regelungen des Potsdamer Baulandmodells bleiben wohl bestehen. Es sieht vor, Wertsteigerungen durch die Ausweisung neuer Baugebiete für die Bereitstellung von sozialer Infrastruktur und von Sozialwohnungen zu nutzen. Praktisch haben die Wertzuwächse bisher aber kaum für günstige Wohnungen ausgereicht. Die Grünen wollten nun prüfen lassen, ob eine gleichmäßige Aufteilung der Wertzuwächse auf beide Ziele zu mehr Wohnungen führt. Der Antrag wurde allerdings als erledigt erklärt, weil die Verwaltung im Vorfeld ausgeführt hatte, dass diese Anpassung nicht den gewünschten Effekt haben werde.

FLOHMARKT

Die Stadtverwaltung soll prüfen, ob auf dem Alten Markt regelmäßig ein Flohmarkt stattfinden kann. Für einen entsprechenden Antrag von SPD und Grünen sprach sich der Bauausschuss mehrheitlich aus. Privatpersonen sowie lokale Gewerbetreibende, Vereine und Initiativen sollen dort kostengünstig ausgewiesene Flächen mieten können, um gebrauchte Waren, Trödel oder kunstgewerbliche Produkte zu verkaufen.

ANGERGRUND

Ein Antrag der Linken, der einen finanziellen Zuschuss der Stadt für die Erschließung von sieben Kleingärten auf einer kommunalen Fläche an der Kleingartenanlage Angergrund vorsieht, wurde mehrheitlich abgelehnt. Auch die Verwaltung hatte sich dagegen ausgesprochen, weil sie fürchte, einen Präzedenzfall zu schaffen. Wie berichtet führt die Stadt eine Auseinandersetzung mit dem privaten Eigentümer des größten Teils der Kleingartenanlage. Ein kleiner Teil der Fläche ist aber in kommunaler Hand.

FAHRRADPARKHÄUSER

In Potsdam wird es wohl weiterhin keine neuen Fahrradparkhäuser an den Park&Ride-Plätzen am Stadtrand geben. Die Verwaltung teilte mit, dass ein entsprechender Prüfauftrag ergeben habe, dass kein ausreichender Bedarf dafür vorliege. Autofahrer würden dort eher in den öffentlichen Nahverkehr umsteigen statt auf das Fahrrad. Zusätzliche Abstellanlagen seien aber für den Bahnhof Griebnitzsee vorgesehen.

BAULEITPLANUNG

Weil es in der Bauverwaltung an Kapazität mangelt, müssen bei der Planung Prioritäten gesetzt werden. Der Bauausschuss stimmte am Dienstag für eine entsprechende Liste mit Bebauungsplanverfahren für das nächste Jahr. Dazu gehören beispielsweise der Plan gegen den gesperrten Uferweg am Griebnitzsee, die geplanten Hochhäuser mit insgesamt 900 Wohnungen am Stern-Center oder der Schulcampus am Bahnhof Rehbrücke. 

Die Golmer Ortsvorsteherin Kathleen Krause hatte gebeten, den B-Plan für den südlichen Teil der Golmer Mitte in die höchste Priorität aufzunehmen und dafür einen anderen B-Plan herabzustufen. Im Ausschuss zeichnete sich zwar Sympathie dafür ab, allerdings fehlte noch das formale Votum des Ortsbeirates. Deshalb wurde der Liste in der ursprünglichen Form zugestimmt. Die endgültige Entscheidung trifft die Stadtverordnetenversammlung.

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