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Diskussion um Stadtteil-Projekt der FH: Schlaatzer verteidigen sich

Studenten haben Einwohner im Schlaatz nach ihren Bedürfnissen gefragt und in einem Positionspapier die mangelnde Zusammenarbeit der Akteure im Stadtteil kritisiert. Doch das haben die Schlaatzer nicht positiv aufgefasst.

Von Sarah Stoffers

Potsdam/Schlaatz - Viel Diskussionsbedarf gibt es zur Zeit am Schlaatz. Grund ist ein Positionspapier, das Ende Juni von Studenten der Fachhochschule Potsdam vorgestellt wurde. Darin kritisiert die Studentengruppe aus dem Fachbereich Soziale Arbeit unter anderem, dass den Trägern und Akteuren vor Ort eine gemeinsame Vision und enge Zusammenarbeit fehle und die Beteiligungsmöglichkeiten für die Einwohner am Schlaatz unpassend seien. Das Papier war nicht von allen positiv aufgenommen worden, wie die Tutorin des Projekts, Sylvia Swierkowski, den PNN sagte. Am Montag hatten die Studenten daher zur Diskussion in die Fachhochschule eingeladen. Etwa 20 Teilnehmer waren gekommen.

Das Papier der Gruppe basiert auf ihren Erfahrungen der vergangenen zwei Semester, in denen sie im Rahmen der Forschungswerkstatt „Wohnen x - urban participation“ zum Thema Beteiligung im Schlaatz unterwegs waren und Einwohner nach ihren Bedürfnissen gefragt haben. Kathrin Feldmann vom Sanierungsträger Stadtkontor, die das Projekt grundsätzlich begrüßt, kritisierte am Montag, dass den Studenten für eine Beurteilung der Einblick in den Kiez fehle. „Man sollte sich eine breitere Basis an Menschen suchen, die Tag ein, Tag aus im Stadtteil sind und sich auskennen“, sagte sie. Auch mehr Austausch mit den Akteuren vor Ort müsse stattfinden, um zu erfahren, was sie eigentlich machen, wo die Probleme liegen. Claudia Fischer, Chefin des Trägervereins Kubus, wies zum Vorwurf der mangelnden Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Akteuren darauf hin, dass diese oft mit der Finanzierung ihrer eigenen Projekte und Einrichtungen zu kämpfen hätten. „Als Träger ist man in einer Zwickmühle, aus der man nicht so einfach rauskommt.“

Ina Beu vom Jugendclub Alpha sprach darüber, dass viele Angebote nicht angenommen werden. Mit viel Aufwand bewerbe etwa der Jugendclub seine Arbeit. Dennoch blieben viele Schlaatzer zu Hause. „Welchen Kommunikationsweg sollen wir denn noch einschlagen?“, fragte sie in die Runde. „Wir haben kein Patentrezept“, so Christian Hilbert, Leiter der Werkstattgruppe. Er empfehle, ein geeigneteres Format zu suchen, wie etwa die aufsuchende Soziale Arbeit, bei der die Einwohner direkt nach ihren Wünschen gefragt werden. In Zukunft wollen einige der Träger und Studenten enger zusammenarbeiten. Das Werkstattprojekt ist jedoch abgeschlossen. Der endgültige Forschungsbericht der Studenten soll noch im Sommer vorliegen, so Swierkowski. 

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