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So soll die Alte Post in der Yorckstraße einmal aussehen.

© Volksbank

Diskussion um Alte Post in Potsdam: Mitteschön: Die Volksbank verursacht einen Skandal

Am Freitag wurde der Grundstein für den Neubau der Alten Post in Potsdams historischer Mitte gelegt - und der Entwurf vorgestellt. Die Initiative Mitteschön kritisiert diesen scharf.

Potsdam - Die Initiative Mitteschön wirft der Berliner Volksbank vor, mit dem Neubau der Alten Post in Potsdams historischer Mitte einen Skandal zu verursachen. Der am vergangenen Freitag bei der Grundsteinlegung vorgestellte Entwurf für das Haus an der Yorck- Ecke Friedrich-Ebert-Straße sei mehr als enttäuschend, teilte der Verein in einer Erklärung auf seiner Internetseite mit. Besonders scharf kritisierte Mitteschön, dass für den Bau keine Putzfassade vorgesehen und auch ein „Gesims zwischen Erdgeschoss und erstem Obergeschoss“ nicht geplant sei. Auch seien keine schmückenden Ornamente vorgesehen. „Es sieht fast so aus, als hätte man der Berliner Volksbank den Entwurf von Architekt Redlich überhaupt nicht mitgeliefert“, hieß es.

Alte Post: Ansprüche der Potsdamer, Kunden und des Denkmalschutzes

Die Sprecherin der Berliner Volksbank, Nancy Mönch, wies die Kritik zurück. Das nunmehr genehmigte und mit dem Denkmalschutz abgestimmte Bauvorhaben weiche zwar an einigen Punkten von der Fassadengestaltung des Architekturentwurfs Redlichs ab. „Die Änderungen wurden zwischen den Architekturbüros Redlich und Axthelm Rolvien im Konsensweg abgestimmt“, betonte sie. Ziel sei es, dem Anspruch der Potsdamer Bevölkerung, den Wünschen der Kunden und Mitarbeiter, den Anforderungen der Denkmalschutzbehörde sowie den baurechtlichen Anforderungen gleichermaßen gerecht zu werden. „Dass uns dieser Spagat gelungen ist, werden die Potsdamer bald bewundern können“, betonte Mönch.

Die Alte Post soll laut einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung von 2013 nach dem Entwurf des Architekturbüros Redlich in Anlehnung an das barocke Original von Christian Unger errichtet werden. Es sei ein Skandal, dass nun Kompromisse geduldet würden, die die Beschlüsse „konterkarieren“, warnte Mitteschön. Die Initiative forderte, dass es umgehend eine verpflichtende und rechtliche verbindliche Gestaltungssatzung für die Potsdamer Mitte geben müsse, insbesondere mit Blick auf die neu entstehenden alten Quartiere um die Nikolaikirche am Alten Markt. 

Stefan Engelbrecht

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