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Dienstag, 29. Oktober 2019: Das ist heute in Potsdam wichtig

Heute geht es um Schrott, Abriss, Drogen, Theater, Frauen zur Wendezeit, ein Philatelisten-Highlight und eine religiöse Geburtstagsfete. Fans des gepflegten Schlagzeugs haben dagegen wenig zu feiern.

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Potsdam - Starten wir mit einer guten Nachricht für Langschläfer: Wer heute geplant hat, das Naturkundemuseum zu besuchen, kann ausschlafen. "Aus arbeitsorganisatorischen Gründen" ist das Naturkundemuseum an der Breite Straße heute nämlich erst ab 13 Uhr geöffnet.

Gute Nachricht: Ab morgen und bis zum 3. November, also auch am Feiertag am Mittwoch, ist das Museum wie gewohnt 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ins Museum kostet für Erwachsene 4 Euro. Jugendliche von 13 bis 18 Jahren zahlen 2 Euro, Kinder bis zum 12. Lebensjahr zahlen 1 Euro und Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.

Kinderbauernhof im Fokus

Reichlich Natur gibt es auch am Kitabauernhof in Groß Glienicke. Aber auch viel Streit. Der Komplex sei ein Schwarzbau, hieß ein Vorwurf. Auch ein Korruptionsverdacht stand im Raum.

Mal wieder Zeit, im Rathaus über das Thema zu reden. Heute kommt dort der Bauausschuss zusammen und beschäftigt sich unter anderem mit den Abrissverfügungen. Der Ausschuss tagt ab 18 Uhr im Raum 405 im Haus 1 auf dem Verwaltungscampus an der Hegelallee.

Neue Doku zum FH-Abriss

Um einen Abriss geht es auch heute Abend im Filmmuseum an der Breite Straße in der Innenstadt. Gezeigt wird die Dokumentation „Schrott oder Chance – Ein Bauwerk spaltet Potsdam“. Es handelt sich um einen Film über die letzten Tage des ehemaligen Fachhochschulgebäudes am Alten Markt in Potsdam sowie über die Diskussion um den Erhalt von DDR-Moderne und die Umgestaltung der Potsdamer Mitte.

Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion statt, unter anderem mit dem in Potsdam aufgewachsenen Medienunternehmer Peter Effenberg, der bereits im vergangenen Jahr mit einem Gastbeitrag in den PNN eine Debatte zur Potsdamer Stadtentwicklung angestoßen hatte. Laut Filmmuseum könnten an der Abendkasse eventuell noch Restkarten erhältlich sein.

Beginn ist um 19 Uhr.

Vortrag zur Stadtgeschichte

Die Stadtgeschichte spielt um 19 Uhr auch an anderer Stelle eine Rolle: Die Bodenmosaike und Schmuckpflasterungen aus Naturstein im öffentlichen Raum in Potsdam sind Thema der heutigen Veranstaltung in der Reihe „Stadtgeschichte für Jedermann“. Geleitet wird die Veranstaltung von Hans-Jürgen Paech. Sie findet ab 19 Uhr im Clubraum im Bürgerhaus am Schlaatz, Schilfhof 28, statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Über die Stadtgrenzen hinaus

Vor wenigen Monaten hat sich die Arbeitsgemeinschaft für die Städte und Gemeinden des Berliner Umlandes  gegründet, um Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Städten und Gemeinden des Berliner Umlandes zusammenzubringen.

Ziel ist es, Probleme, Entwicklungspotentiale und Veränderungsmöglichkeiten in der Hauptstadtregion zu erkennen und zu benennen. Zusammen will man Probleme identifizieren, diskutieren und gemeinsame Positionen formulieren. Heute Nachmittag findet das Treffen hier bei uns in Potsdam statt.

Ein Muss für Philatelisten

Im Bürgertreff Waldstadt werden heute rund 800 Briefmarken aus der DDR vorgestellt, die in der 24-bändigen Publikation "Das war die DDR – eine Dokumentation in Briefmarken" zu sehen sind. Zu bestaunen sind auch einige seltene und begehrte Sammlerstücke, etwa den Marx-Block von 1953, der in einer Auflage von 300.000 Stück gedruckt worden war und heute einen Katalogwert von 160 Euro hat.

Frauen und das Jahr 1989

Zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Das weibliche Gesicht der Revolution“ laden die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße und das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) heute Abend um 18 Uhr ein. Dabei soll es um die Frage gehen, welche Bedeutung das politische Engagement von Frauen für den gesellschaftlichen Umbruch in Ostdeutschland 1989 und danach hatte. Nach einem kurzen Impulsvortrag von ZZF-Wissenschaftler Peter Ulrich Weiß vertieft ein Podiumsgespräch die Thematik aus Sicht der damaligen Berliner und Potsdamer Aktivistinnen Ina Merkel, Helen Thein von der fabrik Potsdam und Heiderose Gerber vom Autonomen Frauenzentrum Potsdam. Gedenkstättenleiterin Uta Gerlant führt durch den Abend. Die Veranstaltung findet in der Gedenkstätte in der Lindenstraße 54 statt.

Migranten und der Mauerfall

Im Thalia-Kino in Babelsberg wird heute der Dokumentarfilm "Duvarlar – Mauern – Walls" gezeigt. Der Film lässt kurz nach dem Mauerfall Menschen mit Migrationshintergrund zu Wort kommen, die ihre Erlebnisse in der Zeit des Umbruchs kurz nach dem Mauerfall erzählen. Sie berichten von Fremdenfeindlichkeit und Gewalt, aber teilen auch ihre Hoffnungen auf eine bessere Zukunft mit.

Regisseur Can Candan wird heute Abend um 18.30 Uhr zu Gast im Thalia sein.

Drogenhändler vor Gericht

Vor dem Amtsgericht müssen sich heute gleich zwei mutmaßliche Drogenhändler verantworten. Einem 37-jährigen Potsdamer werden Beihilfe zum unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie eigener unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in Tateinheit mit vorsätzlichem Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Der Anklage zufolge soll er Ende April 2018 für einen Bekannten ein Kilogramm Cannabis/Marihuana sowie ein Kilogramm Amphetamine in seiner Wohnung gelagert haben. Für diese Dienstleistung durfte er sich 42 Gramm Cannabis entnehmen - und verkaufte diese gewinnbringend weiter. Bei einer Wohnungsdurchsuchung soll bei dem Angeklagten zudem ein verbotener Schlagring gefunden worden sein.

Wenig später folgt ein zweiter Prozess, der ähnlich anmutet. Einem 30-jährigen Angeklagten aus Potsdam wird unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Der junge Mann soll im Frühjahr 2019 Amphetamine und Cannabisprodukte in seiner Wohnung gelagert und an Dritte verkauft haben. Dies alles in Abstimmung mit einer 57-jährigen Frau - die daher heute daher auch einen Sonderplatz vor Gericht ergattert hat.

Ghanafest für einen guten Zweck

Heute Mittag um 13.15 Uhr beginnt im Humboldt-Gymnasium Potsdam das Ghanafest. Geplant sind zahlreiche Stände mit diversen kulinarischen Köstlichkeiten, verschiedenen Aktivitäten sowie inhaltlichen und musikalischen Beiträgen. Der Erlös sowie die Spenden des Festes sollen unter anderem an die Gehörlosenschule in Kibi, Ghana, gehen.

Herzlichen Glückwunsch, Báb!

Die Potsdamer Bahá’í-Gemeinde lädt zur 200-Jahrfeier der Geburt des Báb ein. Gefeiert wird der 200. Geburtstag des Vorläufers und Wegbereiters der Bahá’í-Religion, teilte die Gemeinde mit.

Die Feier startet um 15.30 Uhr im Treffpunkt Freizeit in der Nauener Vorstadt. Geplant sind eine Andacht, eine Präsentation sowie Filmvorführungen über das Leben und Wirken des Báb. Zudem wird es "kreative Programmteile für die Kinder und ein Theaterstück der Bahá’í-Gemeinde mit anschließendem Abend-Buffet" geben.

Laut eigenem Angaben ist die Bahá’í-Religion "die jüngste, eigenständige Weltreligion, die auf den Schriften Bahá’u’lláhs aufbaut". Derzeit gebe es weltweit sechs Millionen Bahá'í. Davon 6000 in Deutschland. In Potsdam gibt es seit einem Vierteljahrhundert eine Bahá'í-Gemeinde.

Terry Bozzio bleibt stumm

Schlechte Nachrichten aus dem Lindenpark: Das Konzert von Terry Bozzio heute Abend entfällt. Der Ausnahme-Drummer und Mitglied der Band um Frank Zappa wird heute nicht in Potsdam auftreten.

Der Auftritt und die gesamte Deutschland-Tour sei "aufgrund von Produktionsproblemen" abgesagt worden, heißt es auf der Lindenpark-Homepage. Bereits erworbene Tickets können dort, wo sie gekauft wurden, zurückgegeben werden.

Absage wegen Krankheit

Und da wir gerade bei Absagen sind: Der heutige Vortrag im Potsdam Museum um 18 Uhr: "Die Restaurierung einer römischen Vedute von Carl Gustav Rodde (1830-1906) und die italienischen Landschaften" muss aus Krankheitsgründen leider entfallen und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Jetzt schon mal vormerken

Später im Jahr gezeigt, aber planmäßig wird auch das Weihnachtsspezial von "Sing meinen Song". Vergangene Woche wurde noch in der Brandenburger Vorstadt hier bei uns in Potsdam gedreht, jetzt steht schon der Ausstrahlungstermin fest: Am 26. November zeigt Vox das musikalische Weihnachtsparty.

Weitere Aufführungen des Dokumentarfilms "Schrott oder Chance" sind für den 6. November im Filmmuseum und am 8. November im Rechenzentrum geplant.
Weitere Aufführungen des Dokumentarfilms "Schrott oder Chance" sind für den 6. November im Filmmuseum und am 8. November im Rechenzentrum geplant.

© Kristina Tschesch / 414films

Unidram beginnt

Schon heute Abend, nämlich um 20 Uhr, startet das internationale Studentenfilmfestival Unidram 2019 im Waschhaus in der Berliner Vorstadt mit der Deutschland-Premiere von "Don't we deserve grand human projects that give us meaning?" von dem belgischen Duo Robbert & Frank Frank & Robbert.

Und schauen wir schon jetzt auf die kommenden Tage in der Schiffbauergasse: Nach der Europa-Premiere von "Gritos" am Mittwoch folgt unter anderem die deutsche Premiere von "Black Regent" der Britin Iona Kewney: am Freitag um 20.30 Uhr in der Waschhaus Arena. Es handelt sich um Bewegungstheater mit Livemusik. Parallel können Besucher in der Schinkelhalle ein interaktives Hörstück erleben: „Rausch und Zorn“ von Ligna aus Deutschland. Im Festivalzelt ertönt zum Abschluss des Tages ein Konzert von Holler my Dear um 22.45 Uhr. Bevor es am Samstag weitergeht, etwa mit der Deutschlandpremiere von „The Cycle“ von Teatr Usta Usta Republika aus Polen um 20.30 Uhr open air - ein multimediales Bildertheater. Um 24 Uhr legt dann zum Ausklingen DJ Katjuscha auf.

Mehr Infos unter www.unidram.de.

Zum Schluss das Wetter

Unsere Urgroßeltern haben heute vor 99 Jahren übrigens bitterlich gefroren: -6,6 Grad wurden damals am 29. Oktober 1920 in Potsdam gemessen. Fünf Jahre zuvor waren es gar nur -9 Grad. Vergangenes Jahr wurde dagegen fast 21 Grad gemessen. Und heute? Die Wettervorhersagen sind so wie für gestern. Grau und relativ kühl. Wenn es aber so wird wie gestern, wird es sonnig und relativ warm. Potsdam ist und bleibt ein Wetter-Überraschungsei.

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