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Dienstag, 20. August 2019: Das ist heute in Potsdam wichtig

Heute gibt es einen Nazi-Wolf für einen Vertreter einer rechtspopulisten Partei. Zudem wird das Programm eines liebgewonnenen Events vorgestellt und ein Internet-Betrüger muss sich vor Gericht verantworten.

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Potsdam - Ja, wir lieben Potsdam. Natürlich, aber manches Mal hat man Fernweh und träumt von einer anderen Stadt. Gut, dass wir uns in Potsdam dafür selbst eine andere Stadt bauen. Zwar nur für einige Stunden, aber immerhin muss man Potsdam nicht verlassen.

Wer in diesem Jahr in die "Stadt für eine Nacht" einzieht und was es dieses Jahr am 31. August zu erleben gibt, erfahren wir heute. Eines wissen wir jedoch jetzt schon: Es werden keine volle 24 Stunden sein. Mehr dazu später im Verlauf des Tages.

Durch Potsdam spazieren

Aber natürlich kann man sich auch das echte Potsdam immer und jederzeit angucken. Wer dies in Begleitung von Lokalpolitikern machen möchte, der hat alsbald Zeit dazu - man muss sich nur anmelden: Die Stadtverwaltung plant ein neues Fußverkehrskonzept. Dafür findet am Samstag, dem 24. August 2019, ein Workshop statt. Zudem werden insgesamt drei Stadtspaziergänge im Schlaatz, in Babelsberg und durch die Innenstadt angeboten. Wer dabei sein möchte, muss sich jedoch "aus organisatorischen Gründen" vorher anmelden.

Gezeichnete Orte der Wissenschaft

In unserer Stadt gibt es so viele schöne Seiten, selbst die Wissenschaftsgebäude sind prima. Zudem gibt es in keiner anderen Stadt Deutschlands mehr Wissenschaftler pro Einwohner. Mehr als 40 wissenschaftliche Einrichtungen haben in der brandenburgischen Landeshauptstadt ihren Sitz. Einige haben die Urban Sketchers Potsdam nun in ihren Zeichnungen eingefangen. Etwa das Fraunhofer- und das Max-Planck-Institut, Einrichtungen auf dem Telegrafenberg oder die Universität Potsdam, aber auch das Hasso-Plattner-Institut sowie die Filmuniversität in Babelsberg. Heute wird die Ausstellung offiziell eröffnet. Die etwa 30 Aquarelle sind bis zum 22. Oktober zu sehen.

Eine Statue vor der AfD-Zentrale

Weniger schön ist der Anlass, infolgedessen der Künstler Rainer Opolka heute in Potsdam aktiv wird. Mit einer Aktion vor gut drei Jahren auf dem Alten Markt sorgte er bereits für reichlich Gesprächsstoff in Potsdam: 63 Skulpturen von Wolfsmenschen standen zwischen Nikolaikirche und Landtag. Damals wollte er mit den bedrohlich wirkenden Figuren aufzeigen, was passiert, wenn sich Hass und Gewalt in der Gesellschaft ausbreiten - und bezog damit auch konkret Stellung gegen die politischen Aussagen der AfD in der Asylpolitik. Die Aussagen der AfD haben sich seither nicht geändert, eher verschärft.

Grund für Opolka, heute wieder aktiv zu werden: Heute Morgen wird er zusammen mit Lea Rosh einen Wolf vor der AfD-Parteizentrale aufstellen und an Andreas Kalbitz "einen offenen Brief mit acht drängenden Fragen überreichen". In Richtung Kalbitz sagte der Künstler bereits im Vorfeld: "Werter Herr Kalbitz, wir beide hoffen, die Bronzeskulptur wird Ihnen gefallen. Und da Sie ja gerne, wie etwa in Chemnitz, gemeinsam mit Rechtsradikalen und Neonazis marschieren, die unverblümt den Hitlergruß zeigten, werden Frau Rosh und ich Ihnen nicht irgendeinen, sondern einen den ‚deutschen Gruß‘ zeigenden Wolf mitbringen. Und weil Sie sinngemäß sagen, sollte die AfD nicht legal an die Macht kommen, helfe nur noch ‚Helm auf‘, haben wir diesem Wolf auch noch einen Helm aufgesetzt."

Wir sind uns nicht ganz sicher, ob die Skulptur wirklich auf große Gegenliebe stößt.

Podiumsdiskussion zur Landtagswahl

Wie die AfD bei der Wahl abschneidet, erfahren wir am 1. September. Laut aktueller Umfragen liegt sie mit 21 Prozent klar vorn, gefolgt von SPD (18), CDU (17) und Grünen (17). Für Montag haben die PNN und die IHK Vertreter der zur Wahl stehenden Parteien zum "PNN-Wahltalk" bei der IHK Potsdam eingeladen. Ab 18 Uhr geht's los, der Eintritt ist frei. Wer dabei sein möchte, der sollte sich jetzt schon anmelden. Erfahrungsgemäß sind die Plätze recht schnell vergriffen.

Wahlarena in der Schiffbauergasse

Bereits heute Abend veranstaltet der rbb seinen Wahltalk in der Reithalle in der Schiffbauergasse. Die Spitzenkandidaten der Parteien werden dort Rede und Antwort stehen. Ihr Kommen hatten im Vorfeld Dietmar Woidke (SPD), Ingo Senftleben (CDU), Kathrin Dannenberg (DIE LINKE), Andreas Kalbitz (AfD), Ursula Nonnemacher (Die Grünen), Hans-Peter Goetz (FDP) zugsichert. Wir wissen nicht, ob es für diesen Talk noch Plätze gibt, aber entgehen lassen muss sich die Debatte keiner: Ab 20.15 Uhr überträgt der rbb den Talk live im Fernsehen.

Wahltalk in der 17. Etage

Clemens Viehrig, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung und Landtagskandidat seiner Partei im Wahlkreis 21, diskutiert heute Abend ab 19 Uhr in der 17. Etage des Hotels Mercure mit Philipp Amthor, ebenfalls CDU, "über aktuelle Debatten des Ausschusses für Inneres und Heimat sowie Herausforderungen für das Land Brandenburg".

Blutkonserven werden knapp

Mehrmals haben wir an dieser Stelle zum Blutspenden aufgerufen. Heute wäre es mal wieder nötig: Die Vorräte von A+, A- und 0+ sind "beunruhigend gering", auch die Vorräte von 0- sowie B- sind nur noch in geringen Mengen da. Lediglich bei den Blutgruppen B+, B- und AB- ist die "normale Versorgung möglich". Wer heute also Zeit hat und Blut spenden möchte, geht bitte zur DRK Blutspende ins Klinikum, Haus 1.

Neue Gefahren für Leib und Leben

Von großen Naturereignissen geht seit jeher eine Gefahr für die Menschen aus. Zurzeit häufen sich Extreme wie Hochwasser, Dürren und Erdbeben. Gut, wenn es Wissenschaftler gibt, die die Phänomene untersuchen und analysieren. Anhand dieser Daten sollen Methoden entwickelt werden, um "etwas über die komplexen Mechanismen, den Ablauf und die Wirkungen dieser Extremereignisse zu lernen".

Annegret Thieken von der Universität Potsdam wird heute um 17.30 Uhr in der Vortragsreihe Potsdamer Köpfe in der Wissenschaftsetage (4. Etage, Raum Volmer) der Frage nachgehen, ob die Gefahren und Risiken von Naturkatastrophen zunehmen. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Vorschau auf den Tag des Denkmals

Am 8. September werden hunderte unter Denkmal stehende Gebäude in Brandenburg ihre Türen für Besucher öffnen. Auch in Potsdam. Unter anderem wird die Große Stadtschule in der Friedrich-Ebert-Straße zu besichtigen sein. Die 1739 errichte Schule ist Potsdams ältestes Schulgebäude. Sozusagen als "Warm up" wird das Gebäude heute vorgestellt. Übrigens steht auch die "Alte Kirche Golm" auf der Liste der Gebäude, die am Tag des Denkmals offen sind. Für die einen ist es das älteste Gebäude Potsdams, für den ehemaligen Stadtkonservator  Andreas Kalesse dagegen nur das zweitälteste. Er hat bekanntermaßen einen Favoriten auf den Titel "Ältestes Gebäude in Potsdam".

Der OB bei den Älteren

Heute um 16 Uhr besucht Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert den seniorenpolitischen Stammtisch im Sekiz in der Hermann-Elflein-Straße 11.

Betrüger vor Gericht

Einem 35-jährigen Potsdamer wird gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft soll er in fünf Fällen zwischen Mai 2017 und März 2018 auf Verkaufsplattformen im Internet „verschiedene höherwertige Gegenstände verkauft“ haben, ohne jemals die Ware einem Käufer zu übergeben. Von vornherein sei sein Plan gewesen, das ergaunerte Geld „für eigene Zwecke im Rahmen seines Lebensunterhaltes zu verbrauchen“, heißt es. In dem knappen Jahr soll er den gutgläubigen Käufern zwischen 305 Euro und 1304,99 Euro abgenommen haben.

Im Frühjahr 2019 soll er anstatt (keine) Ware zu verkaufen, Gegenstände gekauft und nicht bezahlt haben. Bei einem Unternehmen in Süddeutschland habe er Waren im Wert von insgesamt 3 838,56 Euro zum Teil unter abweichenden Lieferanschriften bestellt. Geld hat die Firma nie gesehen. Das hat sie dann doch irgendwann gestört und sie hat dem Mann bei der nächsten Bestellung die Lieferung verweigert. Doch der Betrüger hatte noch ein Ass im Ärmel: Er schickte eine angebliche Quittung, mit der er die tatsächlich nicht erfolgte Bezahlung vortäuschte. Wie es scheint, war er damit nicht erfolgreich. Heute muss er sich jedenfalls vor dem Amtsgericht Potsdam für seine Taten verantworten.

Zum Schluss das Wetter

Es soll heute etwas grauer werden als gestern. Auch scheint das Risiko für einen Regenschauer gestiegen, aber wir kennen unsere Stadt ja gut genug. Mit vielen Tropfen rechnen wir (leider) nicht. Die Temperaturen werden sich kurz über der 20-Grad-Marke bewegen.

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