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Derzeit ist der Park Sanssouci deutlich leerer Park als sonst. Die Schlosstreppen eignen sich gut für ein Mini-Workout.

© Sarah Kugler

Dienstag, 14. April 2020: Das ist heute in Potsdam wichtig

Heute gedenken wir der Nacht von Potsdam, entspannen beim Yoga, reisen mit Pippi Langstrumpf ins Taka-Tuka-Land und bauen Roboter. 

Von
  • Sarah Kugler
  • Valerie Barsig

Potsdam - Guten Morgen! Das lange Osterwochenende ist vorbei, die Temperaturen sind wieder etwas gesunken und wer gefastet hat, darf nun endlich wieder genusstechnisch zuschlagen. Doch bevor wir zu solchen schönen Dingen kommen, erinnern wir uns heute zunächst an die Nacht vom 14. auf den 15. April 1945. Damals fielen Bomben auf Potsdam, 1600 Potsdamer starben in der sogenannten Nacht von Potsdam, die sich heute zum 75. Mal jährt. 

724 Flugzeuge griffen 1945 bei der Aktion „Crayfish“ (Flusskrebs) Potsdam an, der Befehl zum britischen Bombenabwurf erfolgte um 22.39 Uhr am Samstagabend, nur 20 Minuten später stand Potsdams Stadtmitte lichterloh in Flammen. Bis dahin war die Stadt von Angriffen der Alliierten weitgehend verschont geblieben. Dann allerdings wurde der Thunderclap-Plan entwickelt, den der inzwischen verstorbene Historiker Hans-Werner Mihan in seinem 1997 erschienenen Buch „Die Nacht von Potsdam“ beschreibt. Der Plan zur Auslöschung deutscher Städte mittels Großangriffen aus der Luft wurde von dem Briten Sidney Bufton entwickelt, Direktor der britischen Bomber-Operation. Auf der von Bufton erstellten Liste landete Potsdam unter dem Codenamen „Crayfish“ auf Platz acht.

Der Luftalarm in Potsdam wurde um 22.15 Uhr ausgelöst, der endgültige Befehl zum Abwurf der Bomben wurde um 22.39 Uhr gegeben. Nur eine Minute später wurde die erste Bombe abgeworfen, 37 Minuten später lag Potsdam in Trümmern – die Garnisonkirche, das Stadtschloss, der Palast Barberini und das Alte Rathaus in der Innenstadt wurden zerstört, ebenso das Bahnhofsareal.

Helene Heldt vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) beschreibt den Angriff in einem Podcast, der auf der Website des ZMSBw heruntergeladen werden kann. 

"Ich kann das nicht gibt es nicht"

Heute in der Gegenwart herrscht Frieden in Potsdam - und doch ist die Stimmung vielerorts gedrückt. Die täglichen Nachrichten über neue Coronavirus-Infektionen oder sogar Todesfälle, müssen erstmal verarbeitet werden. Nach aktuellem Stand sind derzeit 2075 Brandenburger mit dem Coronavirus infiziert und es werden mindestens 59 Todesfälle gezählt.

Um den Kopf etwas freizubekommen - und eventuelles Schlemmen während der Ostertage auszugleichen - helfen lange Spaziergänge oder schwungvolle Sporteinheiten. Wer klein anfangen möchte, kann auch erstmal die Schlosstreppen im Park Sanssouci einmal im raschen Tempo hoch und runter gehen. Das kurbelt den Kreislauf an und man hat eine schöne Aussicht dabei. Der Bobsport Potsdam postet auf Instagram das passende Motto für die Selbstmotivation: "Ich kann das nicht gibt es nicht", heißt es dort. Und weiter: "Es gibt nur: Ich kann das noch nicht."

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Entschleunigung mit Yoga und Qi Gong

Statt auf Tempo kann es in diesen Tagen auch helfen, auf bewusste Entschleunigung zu setzen. Beispielsweise mit Yoga. Der Potsdamer Urban Sportclub bietet heute von 17.45 bis 19 Uhr einen entsprechenden "Slow Flow-Discovery-Online-Kurs" mit Jette an. Die Anmeldung und Bezahlung für den Kurs erfolgt auf der Website des Sportclubs. 

Wer derzeit sparen muss und trotzdem Yoga ausprobieren möchte, dem sei der YouTube-Kanal "Yoga With Adriene" empfohlen. Der wird zwar in englischer Sprache geführt, bietet aber kleine Yoga-Einheiten für Anfänger sowie Fortgeschrittene, die leicht daheim nachzumachen sind. 

Das Therapiezentrum Etage 3 in der Zeppelinstraße bietet außerdem den Kurs "Balancing Body and Mind" online über Zoom an. Der Kurs startet heute um 17.30 Uhr und wird in zehn Sitzungen bis zum 16. Juni fortgesetzt - je nach Lage komplett über Zoom oder wieder vor Ort in der Etage 3. Der gesamte Kurs kostet 189 Euro, ermäßigt 169 Euro. Geleitet wird der Kurs von Christopher Schwake, der Psychologe, systemisch-integrativer Coach ist und Bewegungs- und Bewusstseinskünste wie Qi Gong und Meditation lehrt. Der Kurs soll helfen, Körper und Geist zur Ruhe zu bringen und auch im Trubel des Alltags gelassen zu bleiben.

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Digitale Reisen in den Dschungel oder ins Taka-Tuka-Land

Was ebenfalls helfen kann: Sich ganz weit weg in exotische Landschaften träumen. Die Potsdamer Biosphäre hilft dabei ein bisschen. Zwar kann sie derzeit nicht besucht werden, auf Instagram teilt sie aber schöne Bilder von Dschungelpflanzen und -tieren. 

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Oder aber, man reist mit Pippi ins ferne Taka-Tuka-Land. Das geht mit Hilfe von Astrid Lindgrens wunderbarem Kinderbuchklassiker, den danach entstandenen Filmen oder mit dem Potsdamer Poetenpack. Das zeigt diese Woche seine Inszenierung „Pippi auf den sieben Meeren“ online. 

Die Bühnenfassung von Stefan Schroeder, die im Sommer letzten Jahres Premiere im Potsdamer Q-Hof feierte, kommt unter der Regie von Sonja Wassermann etwas moderner als der Film daher, was vor allem mit Blick auf die Figuren erfrischend ist. Tommy und Annika sind hier etwa mehr als nur Pippis treue Begleiter. Sie sind gleichberechtigte Abenteurer. Als Pippi aufgeben möchte, ermutigen die beiden sie weiterzumachen, in die Piratenfestung dringen sie nur durch dreifache Stärke ein. Besonders die sonst etwas ängstlich dargestellte Annika darf hier Power zeigen, mutig Piraten entgegentreten und sogar selbst kurz zur Piratin werden. Dass sie trotzdem pedantisch darauf achtet, dass alle ihre Zähne richtig putzen und genug Schlaf bekommen, macht ihre Figur umso sympathischer. 

Vor allem die, aus dem Film bekannten, Lieder bereiten mit dem Akkordeonspiel von Angelika Schönwaldt gute Laune: Von „Hey Pippi Langstrumpf“ bis zu „Seeräuberopa Fabian“ verweilen die Ohrwürmer noch lange im Ohr. Mit ihnen bleibt die Lust, das eigene Bett zum Flugobjekt umzubauen und in ein buntes Abenteuer zu starten. 

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Etwas melancholischer ist dagegen der jüngste Beitrag des Hans Otto Theaters: In einem Video rezitieren die Ensemblemitglieder des Potsdamer Stadttheaters Thomas Braschs Text "Warum spielen". Das ist nicht nur sehr berührend, sondern lässt die zahlreich ausfallenden Vorstellungen umso mehr vermissen. Immerhin: Neben den Online-Vorstellungen des Poetenpacks, postet das Hans Otto Theater jeden Tag kleine Videos auf seinem YouTube-Kanal. Zuletzt einen Ausschnitt aus dem Stück "Der Vorname" und Probeaufnahmen des Tanzstückes "Zukunftstraum Geheimer Garten" von Marita Erxleben. 

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Wohnzimmerkonzert, Lesung und Elternabend

Ein exklusives Wohnzimmerkonzert präsentiert hingegen Radio Eins heute um 14 Uhr. Die britische Künstlerin Charlotte Mary O'Connor wird dann live aus London auf der RadioEins-Facebookseite zu sehen und on air im Radio zu hören sein. Aktuell ist ihr Song "Freedom" oft zu hören. In Musikkreisen wird O'Connor auch mit Kate Bush oder Florence & The Machine verglichen.
Der Potsdamer Schauspieler Michael Gerlinger ist bereits jetzt auf YouTube mit einer Lesung zu sehen und zu hören. Im Potsdamer Kunsthaus sans titre hat er Gedichte für die Kamera eingelesen. Heinrich Heine ist dabei, Friedrich Hölderlin, aber auch dadaistische Texte. Insgesamt 15 Minuten dauert die Lesung - eine kleine literarische Auszeit vom Alltag.

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Ganz praktisch und vor allem aufklärend hingegen soll ein Online-Elternabend sein, den heute Abend von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr der Chill out e.V. Potsdam zum Thema "Einführung Substanzen und Konsum" auf Zoom veranstaltet. In einem kurzen Input sollen aktuelle Drogen-Konsumzahlen von Kindern und Jugendlichen vorgestellt und ein kurzer Blick auf die gängigsten Substanzen geworfen werden. Darüber hinaus wird es Raum für Fragen und gegenseitigen Austausch geben. Der Chill out e.V. ist eine 1997 in Potsdam gegründete Basisinitiative und ein anerkannter freier Träger der Jugendhilfe, der akzeptierende Jugend‑ und Drogenarbeit anbietet und fördert. Der Zugang zum digitalen Elternabend kann per Mail an chillout@chillout-pdm.de angefragt werden. 

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Ein Online-Roboter-Camp

Da auch diese Woche noch Osterferien sind, sind gerade Beschäftigungen für Kinder besonders wichtig - schließlich mag nicht jeder Theater oder Bücher. Für die Tüftler bietet die SmaK Academy ab heute bis zum 17. April von jeweils 9.30 bis 16.30 Uhr ein Roboter-Camp an. 

Der Kurs ist für Jungen und Mädchen der Klassenstufen 3 bis 7 geeignet und kostet 80 Euro. Darüber hinaus wird ein LEGO Mindstorms EV3 Roboter gebraucht - im Notfall leiht der Treffpunkt Freizeit acht Roboter Sets aus. Außerdem nötig: Ein Computer mit Internet Zugang und der LEGO Mindstorms Software und eventuell die Eltern, die als Berater zur Seite stehen. 

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Gastronomen in der Corona-Krise - Lieferdienst und Abholservice in Potsdam: Wer liefert in Potsdam Essen oder Getränke? Hier eine Übersicht über die Angebote der Potsdamer Gastronomen in der Corona-Krise.
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Und zum Schluss das Wetter

Heute ist es in Potsdam laut Wetterdienst heiter bis wolkig. In den Morgenstunden ist es mit 1 Grad noch recht kühl und so warm wie am Osterwochenende wird es auch nicht mehr. 10 Grad werden heute ungefähr erreicht. Der Wind weht dazu böig aus Nordwest - gutes Wetter also, um tief durchzuatmen.

In eigener Sache: Sie haben selbst Veranstaltungen, News, Tipps oder Anregungen, die an dieser Stelle veröffentlicht werden sollten? Immer her damit! Einfach eine E-Mail an online@pnn.de schreiben.

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