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Potsdam will den Radverkehr in der Stadt weiter stärken. Am heutigen Dienstag wird eine neue Fahrradstraße eingeweiht.

© Manfred Thomas

Dienstag, 10. März 2020: Das ist heute in Potsdam wichtig

Heute richten wir uns an alle Potsdamer Radfahrer, wir solidarisieren uns mit Tibet und schicken unsere Leser zur Blutspende. Außerdem schauen wir Fern mit Wolfgang Joop.

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Potsdam - Heute Morgen wird in Potsdam die tibetanische Flagge gehisst. Auf Anregung der Tibet Initiative Deutschland wird bereits seit 1996 in verschiedenen Städten im Bundesgebiet immer am 10. März ein Zeichen der Solidarität mit dem tibetanischen Volk gesetzt. So auch in Potsdam. Heute erinnert die Regionalgruppe Potsdam der Tibet Initiative Deutschland gemeinsam mit Dezernent Dieter Jetschmanegg an die seit Jahrzehnten anhaltende Unterdrückung des tibetanischen Volks durch die chinesische Regierung.

Blutspender benötigt

Glücklich, wer Blutgruppe AB+ oder AB- hat. Diesen Personen könnte im Notfall vermutlich schnell geholfen werden. Bei allen anderen Blutgruppen ist der Vorrat kaum gedeckt. "Ihre Blutspende wird in den nächsten Tagen benötigt", heißt es. Wirklich "beunruhigend" sieht es bei der Blutgruppe 0- aus. Menschen mit dieser Blutgruppe sind so genannte "Universalspender", da ihr Blut Menschen mit allen anderen Blutgruppen empfangen können. Als Patienten hingegen vertragen Menschen mit Null negativ nur ihre eigene Blutgruppe und sind daher auf Null Rhesus negatives Spenderblut angewiesen. Deutschlandweit haben laut DRK lediglich 6 Prozent der Menschen diese Blutgruppe. Also wer einen kennt, der einen kennt - oder von sich weiß, dass er die Blutgruppe 0- hat, bitte zur Spende gehen. Hier werden dringend sofort Blutspenden benötigt, heißt es auf der Homepage des brandenburgischen Deutschen Roten Kreuzes.

Und wer jetzt immer noch nicht überzeugt ist: Noch bis Ende März gibt es auf den Blutspendeterminen etwas zu gewinnen: Der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost verlost unter allen Spendern in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein eine Wellness-Reise mit zwei Übernachtungen mit Frühstück. Das Teilnahmelos gibt es natürlich erst, wenn man sich vor Ort hat piksen lassen. 

Vorrang für Radler

Vor rund sieben Jahren wurde in Potsdam die erste Fahrradstraße "Am Babelsberger Park" eingeweiht. Seitdem wird das über 80 Kilometer große Radwegenetz in Potsdam monatlich mit Spezialfahrzeugen gesäubert. Zudem, so steht es geschrieben, fährt seit 2014 ein Mitarbeiter des Bauhofs „die prioritären Radrouten einmal pro Monat“ mit dem Fahrrad ab, „um etwaige Mängel aus der Perspektive des Radfahrers zu erkennen“. Ab heute dann auch in der Teltower Vorstadt. Dort wird heute Nachmittag zwischen Drevesstraße und Am Försteracker, die Fahrradstraße „Kleine Heinrich-Mann-Allee“ freigegeben.

Auf den Fahrradstraßen haben Radfahrer Vorrang und dürfen ausdrücklich nebeneinander fahren. Die Fahrradstraßen sollen, so heißt es seit 2013, „zu einem attraktiven, verkehrssicheren und qualitativen Radverkehrsnetz in Potsdam“ beitragen.

Schöne Randnotiz: Dieser Vorschlag wurde beim Bürgerhaushalt eingereicht, erhielt während der Vorauswahl jedoch "keine ausreichende Punktzahl von den Bürgerinnen und Bürgern und konnte aus diesem Grund nicht im weiteren Verfahren [des Bürgerhaushalts] berücksichtigt werden". Umgesetzt wurde der Vorschlag dennoch.

ADFC fordert breitere Radwege

Und wo wir gerade beim Thema sind: Die ADFC-Ortsgruppe Potsdam hat uns ein Statement geschickt, in dem der Verein sogenannte Qualitätsradwege für die Stadt fordert. Das ist natürlich nicht total neu. Der Auslöser für das Statement war allerdings die aktuelle Veröffentlichung der Unfallbilanz der Polizei - über 500 Radfahrer waren 2019 in Unfälle verwickelt, 415 von ihnen wurden verletzt - einer mehr als in 2018. Der ADFC sieht als Gründe für die Zahlen, dass sich zwar positiverweise immer mehr Menschen aufs Rad schwingen, aber leider negativerweise die Radinfrastruktur in Potsdam nicht mitwächst. Daher fordert die Fahrradlobby von der Stadt breite Radwege am Leipziger Dreieck, der Kreuzung Zeppelin-/Breitestraße und eine Verlängerung des Radweges von der Humboldtbrücke über die Behlertstraße bis zur Alexandrowka. Auch in Babelsberg bestehe Nachholbedarf: Dort soll es auf der Kreuzung Rudolf-Breitscheid-Straße/Karl-Liebknecht-Straße eine getrennte Grünphase für Radfahrer geben - um Abbiegeunfälle zu vermeiden. Und sowieso: "Ebenfalls würde eine autofreie Innenstadt und das Tempo 30 innerorts viel Konfliktpotenzial zwischen PKWs und Radfahrenden nehmen", heißt es. Die Wunschliste an die Stadt ist hiermit übermittelt.

Gegen Hass und Gewalt

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) betont es immer wieder: Rassismus und Nationalsozialismus haben in unserer Stadt nichts verloren. Damit weiß er die Mehrheit der Potsdamer hinter sich. Oft genug wurde in der brandenburgischen Landeshauptstadt bewiesen, dass Rechtsradikale hier nicht erwünscht sind, Mitmenschlichkeit und Toleranz im Vordergrund stehen. Doch es gibt auch Kommunen, in denen es anders aussieht. Schubert wird daher heute Vormittag an der Diskussionsveranstaltung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Thema „Gemeinsam gegen Hass und Gewalt – Kommunalpolitiker nicht allein lassen!“ teilnehmen und den Gedenkort für die Opfer der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) besuchen.

Musikalische Soldaten

Zehntausende Soldaten werden in den nächsten Monaten im Rahmen eines Nato-Manövers den Ernstfall proben. "Defender Europe 20" heißt die Militärübung im Baltikum, an der sich allein rund 20.000 US-Soldaten beteiligen werden. Doch bei all dem Kriegsspiel darf Unterhaltung nicht fehlen. In diesem Fall ist das die US-Army Rockband. Heute geben die Musiker ein Konzert im Nikolaisaal. Zuhören können alle, die sich bis Mitte letzter Woche angemeldet haben. Die werden dann zudem aus erster Hand erfahren, warum ein solches Manöver heutzutage stattfindet. Das Landeskommando der Bundeswehr in Brandenburg und die US-Army werden über die bevorstehende Übung informieren. Das kommt nicht überall gut an: Die DKP Potsdam protestiert scharf gegen die "US-Kriegstreiber im Nikolaisaal" und fordern eine Absage der Veranstaltung. Erhört wurden sie nicht, das Konzert beginnt heute um 18 Uhr.

Opfer der Nazis

In der Gedenkstätte in der Lindenstraße wird Historikerin Almuth Püschel heute ab 18 Uhr über Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus in Potsdam sprechen. Dabei richtet sie insbesondere den Blick auf die Verfolgung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern durch die NS-Justiz. Der Eintritt zum Vortrag "NS-Justiz und Zwangsarbeit" im großen Saal der Gedenkstätte ist frei.

Potsdam und das Coronavirus

Stand heute um 5.30 Uhr: Nach wie vor gibt es keine bestätigten Corona-Fälle in Potsdam. Allerdings wird im Klinikum „Ernst von Bergmann“ ein infizierter 64-Jähriger aus dem Kreis Teltow-Fläming behandelt. Die Corona-Tests der am Samstag aus Südtirol zurückgekehrten Schüler, Lehrer und Busfahrer fielen negativ aus. Alle aktuellen Entwicklungen zu Corona in Potsdam erfahren Sie >>>in unserem Newsblog.

Für alle Menschen, die gerade unter Erkältungssymptomen und Fieber leiden und sich daher unwohl fühlen, hat das brandenburgische  Verbraucherschutzministerium ein Bürgertelefon eingerichtet. Wer Fragen hat, kann unter der Nummer 0331/86 83 777 beim Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit anrufen. Zu den Risikogruppen zählten besonders ältere Menschen und chronisch Kranke. Die Experten beantworten auch Fragen zum Arbeitsschutz.

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Fernseh-Gucken mit Wolfgang Joop

Über Wolfgang Joops Leben haben auch wir schon viel geschrieben, wir haben den Modedesigner interviewt und in sein aktuelles Buch geschaut. Der 75-Jährige ist schon lange im Mode-Metier unterwegs: Bereits 1986 gründete er das Unternehmen JOOP!. Heute kann man den Werdegang des schillernden Potsdamers nicht nur lesen, sondern im Fernsehen ansehen. 

Der Modedesigner und Autor Wolfgang Joop.
Der Modedesigner und Autor Wolfgang Joop.

© Sebastian Gabsch

Um 20.15 Uhr zeigt das ZDF im Rahmen der Dokumentations-Reihe "Deutschlands große Clans" die Geschichte des Modelabels und der Familie Joop. Wer es nicht erwarten kann, kann auch die Mediathek des Senders besuchen und schonmal vor-gucken.

Diskussion mit und zu arbeitenden Frauen

Die Brandenburgische Landeszentrale für Politische Bildung lädt heute in den Landtag ein: Dort wird es eine Podiumsdiskussion zum Thema "Frauen in Arbeit" geben. Das ist ein relevantes Thema, weil Frauen auf dem Arbeitsmarkt strukturell benachteiligt werden. Dazu ein paar Schlagwörter: Einkommensunterschied, Selbstverwirklichung, Elterngeld, Frauenquote, Verteilung von Haushalts- und Sorgearbeit... es könnte noch weitergehen. Um die Diskussion noch ein wenig zu verfeinern, wird dem Thema aber noch ein weiterer Aspekt hinzugefügt: "Die Berufstätigkeit von Frauen kann heute als gesamtdeutsche Normalität gelten. Dennoch wird diese Frage in Ost und West auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch immer unterschiedlich diskutiert", heißt es in der Veranstaltungsankündigung. Bevor aber das Podium zusammentritt, gibt es um 16 Uhr eine 45-minütige Führung durch die Landtags-Ausstellung „Arbeit, Arbeit, Arbeit. Serien zur sozialistischen Produktion”, die sozusagen Ideengeber für die Podiumsdiskussion gewesen ist. Treffpunkt dazu ist im Landtags-Foyer. Danach diskutieren Valerie Schönian, Autorin, Markus Decker, Autor, Anja-Christin Faber, ehem. Geschäftsführerin des Brandenburger Landfrauenverbands e. V. Moderiert wird die Diskussion von Florentine Nadolni, Leiterin des Kunstarchivs Beeskow / Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR.

Danach gibt es einen Empfang in der Lobby des Landtags. Wer sich für das Thema interessiert, wird unbedingt gebeten, sich zu der Veranstaltung anzumelden. Das geht hier.

Fit im Alter

Heute am frühen Nachmittag startet in der Akademie 2. Lebenshälfte, Karl-Liebknecht-Straße 111a in Babelsberg, der zehnteilige Kurs "Gedächtnistraining" mit Dozentin Frau Stephan. In jeweils 90 Minuten wird in einer kleinen Gruppe trainiert. Beginn ist um 14.45 Uhr. Weitere Information und Anmeldung telefonisch 0331/20 04 695 oder per Email: aka-potsdam@lebenshaelfte.de.

Und sonst noch?

Im Lokal, Geschwister-Scholl-Straße 89 gibt es heute Mittag um 12.30 Uhr mal wieder ein "Nettwork"-Treffen. Dabei kann man sich entweder einfach nett unterhalten oder über Berufliches austauschen. Eine Anmeldung ist erforderlich, das geht über Facebook.

Wie aktuell ist Rosa Luxemburg? Kann man schonmal fragen, dachte sich die gleichnamige Stiftung, Dortustraße 53, und lädt um 18 Uhr zu einer Diskussion mit Evelin Wittich (Autorin, Herausgeberin, u.a. des Herbariums von Rosa Luxemburg) ein.

Ebenfalls um 18 Uhr kann man im Stadtteilladen Bornstedt seine Stimmbänder trainieren: Dort singt der Stadtteilchor und freut sich stets über neue Mitglieder - vor allem Männerstimmen werden noch gebraucht. 

Wer mal einen etwas anderen Saunaaufguss erleben möchte, kann heute um 18.30 Uhr einen Ausflug ins Potsdamer Schwimmbad blu machen: Dort gibt es einen Lyrik-Aufguss, bei dem Fontane-Gedichte vorgelesen werden. Passend findet das Sauna-Prosaieren natürlich in der Mentalsauna statt.

Ab 19.30 Uhr heute Abend kommen in der Bar Gelb Spielfreudige auf ihre Kosten. Gemeinsam spielen, knobeln und Neues ausprobieren: Das ist der Brettspiel-Abend.

Achso und eine Sache noch: Das Sekiz Potsdam gründet derzeit eine neue Selbsthilfegruppe, die sich natürlich an alle - aber vornehmlich an Männer richtet, da diese häufiger betroffen sind: Es geht um Porno-Sucht. Diskretion wird garantiert, Interessierte können sich per Mail an hilfe@sekiz.de wenden oder unter 0331/6200280 anrufen. 

Zum Schluss das Wetter

Leider erwartet uns heute ein Wetter, das Erkältungen fördert: Sonnenstunden laut Wetterportalen gibt es heute null. Damit es nicht langweilig wird, regnet es mal stärker, mal schwächer - und das den ganzen Tag. Acht Grad Celsius gibt's gratis dazu. 

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