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Die Spitze des Eisbergs: Wetterfahne für Potsdamer Garnisonkirche fertig

Noch immer ist völlig unklar, wie der in Potsdam ohnehin stark umstrittene Wiederaufbau der Garnisonkirche finanziert werden soll. Doch die Arbeit an den Details geht unverdrossen weiter. Jetzt ist der Nachbau der vergoldeten Kirchturmspitze fertig.

Potsdam - Die rund acht Meter hohe Wetterfahne für die Potsdamer Garnisonkirche ist fertig: Der Nachbau der vergoldeten Spitze des Kirchturms mit einem zur Sonne strebenden Adler, einer Krone und den Initialen Friedrich Wilhelms I. soll am Samstag mit einem Gottesdienst der Öffentlichkeit vorgestellt werden, teilte die Garnisonkirchenstiftung am Montag in Potsdam mit. Die rund 140.000 Euro teure Wetterfahne, die in den vergangenen Monaten in Sachsen angefertigt wurde, soll künftig am früheren Standort der Barockkirche stehen und nach dem Wiederaufbau den rund 88 Meter hohen Turm krönen.

Der Grundstein für den Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten und in der DDR abgerissenen Garnisonkirche wurde bereits 2005 gelegt. Der eigentliche Wiederaufbau hat noch nicht begonnen, weil die Finanzierung weiter offen ist. Zunächst soll der rund 40 Millionen Euro teure Kirchturm errichtet werden. Am früheren Standort der Kirche steht seit einiger Zeit eine schlichte Ersatzkapelle, die später wieder abgebaut werden soll. Am Donnerstag soll auch eine historische Glocke der Garnisonkirche an die Stiftung übergeben werden.

Über den Wiederaufbau der Garnisonkirche wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Das Projekt ist unter anderem umstritten, weil die evangelische Kirche 1933 von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde. Die Befürworter argumentieren unter anderem mit der städtebaulichen Bedeutung der Kirche.

In Potsdam läuft seit einigen Wochen auch ein Bürgerbegehren gegen den Wiederaufbau, für das nach Aussage der Initiatoren bereits mehr als 8.000 Unterschriften gesammelt wurden. Wenn innerhalb eines Jahres rund 13.500 gültige Unterschriften von Einwohnern der Stadt ab 16 Jahren zusammenkommen, muss sich die Stadtverordnetenversammlung mit der Forderung nach Auflösung der Garnisonkirchenstiftung befassen. Die Stiftung ist für das Bauprojekt verantwortlich. (epd)

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