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Die Zahl der Corona-Infizierten in Potsdam ist gestiegen.

© Andreas Klaer

Die Lage am Sonntag in Potsdam: Bereits drei Todesfälle

In Potsdam ist die Zahl der Corona-Infizierten weiter angestiegen: Bereits 109 infizierte Personen zählte das Gesundheitsamt. 

Potsdam - Bis Sonntagabend sind drei Potsdamer Senioren an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. In der Nacht zum Samstag starb ein 78-jähriger Mann, teilte das Rathaus mit. Der im Bergmann-Klinikum Verstorbene habe schwere Vorerkrankungen gehabt, hieß es weiter. Bereits am vergangenen Donnerstag und Freitag waren ein 88- und ein 80-jähriger Infizierter gestorben. „Dieses Virus ist gefährlich und wir sind weit von einer Entwarnung entfernt. Höchste Priorität muss weiter die Reduzierung der persönlichen Kontakte sowie der Schutz der vorerkrankten und älteren Menschen haben“, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).

Gestiegen ist auch die Zahl der Erkrankten, die im Klinikum sowie im St. Josefs Krankenhaus liegen. Am Sonntag, Stand 14.30 Uhr, waren das 28 Menschen, zehn davon auf der Intensivstation. Vier Tage zuvor waren noch 14 Menschen in stationärer Behandlung. Zugleich steigt zudem die Zahl der in Potsdam registrierten Corona-Fälle weiter. Zählte das Gesundheitsamt am Freitagmittag noch 87 Infizierte, waren es am Sonntag, Stand 14.30 Uhr, bereits 109 Personen. 

Damit hat sich die Zahl der Erkrankten innerhalb von fünf Tagen verdoppelt. Allerdings dürfte die Dunkelziffer höher liegen, unter anderem weil die Ergebnisse von Tests erst nach Tagen vorliegen, da die Labore wie berichtet kaum mit der Auswertung nachkommen. Ferner befinden sich mehr als 550 Potsdamer als Verdachtsfälle in häuslicher Isolation, das Gesundheitsamt prüft täglich ihren Gesundheitszustand. 

Ausweitung der Kinderbetreuung

Unterdessen teilte die Stadtverwaltung am Sonntag mit, man werde die vom Land verfügte Ausweitung der Notbetreuung von Kindern sofort umsetzen – unter anderem besteht nun ein Anspruch auf einen Kita- oder Hortplatz, wenn auch nur ein Elternteil in einem sogenannten systemrelevanten Beruf arbeitet. Die Anträge gibt es ab sofort auf der Internetseite www.potsdam.de/corona. 

Derweil bereitet sich die Universität Potsdam auf ein Sommersemester in Zeiten der Krise vor. Uni-Präsident Oliver Günther erklärte: „Wir werden soweit es geht über digitale Medien ein reduziertes Angebot umsetzen.“ In der Lehre „müssten Prüfungen ermöglicht werden, sofern dies ohne Infektionsgefahr irgendwie machbar ist.“ Alle Veranstaltungen sind an der Uni zunächst bis zum 19. April untersagt. 

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