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Corona-Alltag in einer Potsdamer Kita.

© Ottmar Winter

Die Corona-Lage in Potsdam am Montag: Corona-Alarm in Kitas und Heimen, Lüftungshilfen für Schulen

Die Corona-Inzidenz in Potsdam ist vergleichsweise niedrig. Doch nun gibt es einige neue Verdachtsfälle in Gemeinschaftseinrichtungen. Zugleich hat das schöne Wetter am Wochenende auch für mehrere Polizeieinsätze gesorgt, ein Verkehrschaos gab es in Sacrow.

Potsdam - Nach Wochen sinkender Coronazahlen gibt es wieder mehr Infektionen und Verdachtsfälle in Potsdamer Gemeinschaftseinrichtungen – allerdings schlägt das noch nicht auf die weiterhin niedrige Sieben-Tage-Inzidenz von aktuell etwas mehr als 31 durch.

Die Stadtverwaltung meldete am Montagnachmittag unter anderem zwei weitere Infektionen in Zusammenhang mit einem Flüchtlingsheim, wobei nur eine der beiden betroffenen Personen dort lebe. Ferner gebe es einen positiven Schnelltest beim Pflegepersonal in einem Seniorenheim, das Ergebnis des sensibleren PCR-Tests stehe aber bislang noch aus. Gerade die Seniorenheime waren in der Krise besonders hart getroffen worden.

Neue Befunde aus Kitas

Auch in den Kitas gibt es Befunde. So habe sich in der Kita „Benjamin Blümchen“ im Wohngebiet Am Stern eine weitere Erzieherin infiziert – hier hatte ein Spucktest bereits vergangene Woche die Infektion einer Erzieherin angezeigt, wonach dann 20 Kinder und Erwachsene sofort in Quarantäne mussten.

Auch die Kitas am Heiligen See und die Kita „Springfrosch“ in Golm hätten am Montag zwei noch unbestätigte Spucktest-Verdachtsfälle gemeldet, so die Stadt. Damit befänden sich nun 43 Kinder und 13 Erwachsene in Quarantäne, insgesamt betrifft das mehr als 300 Potsdamer:innen. Gleichwohl liegt die Inzidenz in Potsdam weiter bei 31,1, am Montagmorgen meldete die Stadt keine neue Infektion.

Virus-Mutante kann ab Mitte März auch im Bergmann-Klinikum nachgewiesen werden

Deutschlandweit war zuletzt die Zahl der Neuinfektionen wieder gestiegen, wohl auch wegen der infektiöseren Virus-Mutante B.1.1.7. In Potsdam sollen deswegen ab sofort alle positiven PCR-Tests auf mögliche Mutationen getestet werden – in einem Vorverfahren erst im kommunalen Bergmann-Klinikum, dann bei einem Partnerlabor in Bielefeld (Nordrhein-Westfalen). Voraussichtlich ab Mitte März könne man die dafür nötigen Sequenzierungen auch im Klinikum durchführen, sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag den PNN. Derzeit würden dazu auch Schulungen von Mitarbeitern initiiert, hieß es.

Lüftungshilfen und Spucktests für Potsdamer Schulen

In dieser Lage sind seit Montag auch die Grundschulen zumindest im eingeschränkten Wechselmodell offen, also mit halbierten Klassen. Die Stadt hatte dafür auch eigene Schutzmaßnahmen angekündigt, die über die Bestimmungen des Landes hinausgehen. So seien bereits vergangenen Donnerstag 1200 von 4500 Luftgütemonitoren vorrangig an die Primarstufen ausgeliefert worden, sagte eine Rathaussprecherin auf PNN-Anfrage. Diese sollen in den Räumen eine erhöhte Kohlendioxid-Konzentration anzeigen – und damit die Schulen bei der Einhaltung der notwendigen regelmäßigen Lüftungsintervalle unterstützen. Durch geöffnete Fenster und Türen sollen die virushaltigen Aerosole aus den Klassenzimmern wehen. Diese Woche sollen noch 1100 solcher CO2-Ampeln an weiterführende Schulen und nächste Woche 2200 Geräte an Kita- und Hortträger verteilt werden. Die geplanten tausenden Corona-Spucktests für die Schulen sollen nach aktueller Planung in dieser Woche ankommen und anschließend verteilt werden, hieß es.

Corona-Verstöße und Verkehrschaos in Sacrow

Wegen des frühlingshaften Wetters haben Polizei und Ordnungsamt am Wochenende auch einige in Pandemiezeiten illegale Feiern aufgelöst. Laut Stadtverwaltung ging es unter anderem um ein großes Lagerfeuer mit 30 Personen im Katharinenholz bei Bornim und in der Nacht zum Sonntag um zwei Einsätze wegen Corona-Partys.

Zugleich seien viele Ausflügler unterwegs gewesen, hieß es von den Behörden. Vor allem der Ortsteil Sacrow erlebte ein Verkehrschaos, wie der Sprecher der dortigen Bürgerinitiative, Markus Peichl, den PNN berichtete. Die Straße durch den Ort sei am Sonntagnachmittag wegen Überlastung für Stunden gesperrt worden, auch die Buslinie fuhr nicht mehr. Es bedürfe sofortiger Gegenmaßnahmen: „Naherholungsgebiete rund um Großstädte werden durch die Pandemie auf absehbare Zeit überdurchschnittlich frequentiert.“ Noch schlimmer könnte es laut Peichl kommen, sollte das geplante Viertel Krampnitz mit bis zu 10 000 Einwohnern kommen.

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