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Nicht für Ungeimpfte. An vielen Orten gilt nun die 2G-Regel, zum Beispiel im Museum Barberini.

© M. Skolimowska/dpa

Die Corona-Lage in Potsdam am Mittwochabend: Inzidenz bei Potsdamer Kindern überschreitet 1000

Die Stadtverwaltung führt angesichts steigender Corona-Zahlen nun Kollektiv-Quarantänen an Schulen ein. Ein Impfbus hält auch an Potsdamer Kultureinrichtungen an - und das Museum Barberini setzt auf 2G.

Potsdam - Die Corona-Lage in Potsdam spitzt sich angesichts immer neuer Rekordinzidenzen zu. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsamt 134 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden – und eine Inzidenz von nun 345,9. Das waren 7,5 Prozent mehr als am Vortag und 52 Prozent mehr als vor einer Woche. In ganz Brandenburg stieg die Inzidenz seither um fast 68 Prozent – auf nun 433 Infektionen in einer Woche, gerechnet auf 100 000 Einwohner. Damit steigen die Werte im Landesschnitt noch schneller als in der Stadt. Bereits am Dienstag war in Potsdam die bisherige Rekordinzidenz von Weihnachten 2020 überschritten worden. Den zweiten Tag in Folge gestiegen ist auch die Patientenzahl in den Kliniken – auf nun 32. Acht von ihnen liegen auf der Intensivstation. Das ist der bislang höchste Wert in der vierten Welle.

Potsdam-Mittelmark mit Inzidenz über 500

Noch höher sind die Infektionszahlen im Umland. In Potsdam-Mittelmark hat die Inzidenz mit 532,5 die 500er-Marke überschritten. Innerhalb einer Woche hat sich der Wert mehr als verdoppelt. Mit 203 neuen Fällen meldete der Landkreis die zweithöchsten Zahl an Neuinfektionen innerhalb eines Tages landesweit.

Hohe Werte bei Kindern

Besonders betroffen vom Infektionsgeschehen sind in Potsdam weiterhin Kinder und Jugendliche. Das zeigt eine aktuelle Aufschlüsselung der Inzidenz nach Altersgruppen des Gesundheitsministeriums. Am höchsten ist der Wert demnach bei den fünf- bis neunjährigen Kindern. Hier liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1040 Neuinfektionen pro 100 000 Kinder. Bei den zehn- bis 14-jährigen Kindern sind es 874. Zum Vergleich: Die niedrigste Inzidenz betrifft mit 59 die Altersgruppe zwischen 70 und 74 Jahren, die größtenteils geimpft ist. Die Auswertung speisen sich aus Daten des Robert Koch-Instituts von Montag, dürften also mittlerweile in Anbetracht der höheren Inzidenz in Potsdam weiter gestiegen sein.

Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, sind derzeit 305 Potsdamer Schüler sowie 33 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Davon sind 156 Kinder aus Grundschulen, 49 aus Oberschulen, 31 aus Kitas, 28 aus Gesamtschulen und 27 aus Gymnasien. Rund 1507 Kinder und Jugendliche sind als Kontaktpersonen in Quarantäne. Das sind noch einmal 100 Kinder mehr als am Montag.

Das Gesundheitsamt soll entlastet werden

Angesichts der vielen Fälle erleichtert das Rathaus seinem Gesundheitsamt die bürokratische Arbeit. So sollen Schulklassen bei auftretenden Corona-Fällen nun per Allgemeinverfügung in die Kollektiv-Quarantäne gesendet werden können, kündigte ein Stadtsprecher am Mittwoch an. Bisher musste die ohnehin völlig überlastete Behörde zu jedem einzelnen Quarantäne-Fall einen Vorgang anlegen. Dieser Aufwand entfalle nun. Damit könne man sich wieder mehr auf das Unterbrechen von Infektionsketten konzentrieren, so die Hoffnung im Rathaus. Erstmals angewendet wurde die Regelung bereits gestern: Die Klasse die 10c des Leibniz-Gymnasiums wurde kollektiv in Quarantäne geschickt. Unter potsdam.de/amtsblatt werden die Verfügungen täglich nachmittags veröffentlicht.

Seit der Verkündung der neuen Brandenburger Corona-Eindämmungsverordnung Ende vergangener Woche lassen sich in Potsdam deutlich mehr Menschen bei mobilen Impfstellen gegen das Coronavirus impfen. Am Dienstag seien 289 Impfungen gezählt worden, sagte eine Sprecherin der Stadt am Mittwoch. In der Woche zuvor seien es noch 175 gewesen. Am Kampf gegen die vierte Welle will sich auch das Kulturministerium beteiligen. Ein Impfbus soll durch Brandenburg touren und in Kooperation mit Ärzten des Potsdamer Bergmann-Klinikums Erst-, Zweit- und Drittimpfungen verabreichen. Der erste Halt soll in Potsdam sein, hieß es.

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2G im Barberini

Das Museum Barberini ist unterdessen über die Vorschriften der Landesverordnung hinausgegangen: Das Haus am Alten Markt hat die 2G-Regel eingeführt. In die Impressionismus-Schauen dürfen nun nur noch Geimpfte und Genesene. Ausnahmen gelten für Minderjährige. Besucher mit bereits gebuchten Tickets können die Ausstellungen bis zum 1. Dezember auch noch mit einem tagesaktuellen negativen Test besuchen, teilte das Museum mit. (mit dpa)

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