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Kitakinder müssen nur noch in Quarantäne, wenn mehr als die Hälfte der Gruppe infiziert ist.

© Ottmar Winter

Die Corona-Lage in Potsdam am Mittwoch: Geänderte Quarantäne-Regeln an Kitas

Künftig kommen Kitakinder nur noch in Quarantäne, wenn mehr als die Hälfte der Gruppe infiziert ist. Volkspark reagiert auf geänderte Eindämmungsverordnung.

Potsdam - Bei Corona-Fällen an Kitas gelten ab sofort veränderte Quarantäneregeln. Solange weniger als die Hälfte der Kinder in einer Gruppe infiziert sind, muss die Gruppe trotz Kontakt nicht in Quarantäne. Die Kinder müssen aber fünf Tage lang täglich per Antigen-Test auf das Virus getestet werden. Wenn mehr als die Hälfte einer Gruppe infiziert ist, kommt die gesamte Gruppe für eine Woche in Quarantäne. Mit dieser Änderung setze die Stadt eine Regelung des Landesgesundheitsministeriums um, wie das Rathaus am Mittwochabend mitteilte. Die Allgemeinverfügung werde entsprechend geändert.

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Aktuell sind laut Stadtangaben 439 Kinder und Jugendliche sowie 78 Mitarbeitende aus Kitas und Schulen mit dem Coronavirus infiziert. Zusätzlich sind 590 Kita-Kinder und sechs Mitarbeitende als Kontaktpersonen in Quarantäne. Den Schwerpunkt bilden dabei die Grundschulen mit 234 infizierten Kindern, gefolgt von Kitas mit 92 infizierten Kindern. An den Kitas gilt seit dieser Woche eine Testpflicht.

Volkspark öffnet Sportanlagen wieder

Sport frei unter freiem Himmel: Der Volkspark im Bornstedter Feld reagiert auf die geänderte Corona-Eindämmungsverordnung des Landes und hat seit Mittwoch den Fitness-Parcours, den Fitness-Trail sowie die Skateranlage wieder für die Parkbesucher:innen geöffnet. Das sagte ein Sprecher des Parkbetreibers, der kommunalen ProPotsdam, auf PNN-Anfrage.

Die coronabedingten Sperrungen von öffentlichen Sportstätten im Volkspark Potsdam wurden aufgehoben.
Die coronabedingten Sperrungen von öffentlichen Sportstätten im Volkspark Potsdam wurden aufgehoben.

© Andreas Klaer

Wie berichtet hatte es zuletzt Kritik von den Linke-Stadtverordneten Tina Lange und Sascha Krämer an der Sperrung gegeben. Sie hatten am Wochenende vom Land die Aufhebung der sogenannten „Nachweis-Vorschriften für 2G“ für „unorganisierte Breitensportanlagen“ gefordert. Der Parkbetreiber hätte noch bis Dienstag die Anlagen nur öffnen können, wenn er kontrolliert, dass diese unter 2G-Bedingungen genutzt werden. Sie waren mit Flatterband abgesperrt.

Potsdamer Händler begrüßen Ende von 2G beim Shopping

Noch unklar war am Mittwoch, ob der Volkspark auch die Anlagen für den Mannschaftssport wieder öffnet. Das könne man erst nach der Veröffentlichung des vollständigen Verordnungstextes beurteilen, sagte der Sprecher den PNN. Die Anlagen sollen einer 3G-Zutrittsregelung unterliegen, was Kontrollen bedeuten könnte.

Die Potsdamer Händlern begrüßen unterdessen die Abschaffung der 2G-Regelung im Einzelhandel. Götz Friederich, der Vorsitzende der Händlervereinigung AG Innenstadt, sagte den PNN, nun müssten an den Einlässen der Geschäfte keine aufwendigen Kontrollen mehr stattfinden: „Das ist eine große Erleichterung.“ Die neue Pflicht für Kundinnen und Kunden, eine FFP2-Maske zu tragen, sei aus seiner Sicht vertretbar, erklärte Friederich weiter.

Inzidenz rückläufig, auch die Nachmeldewelle ist deutlich abgeflacht

Das Infektionsgeschehen in Potsdam ist seit Anfang der Woche rückläufig. Am Mittwoch wurden 359 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sank auf 1259,7. Das sind – Nachmeldungen eingerechnet – fast 900 Punkte weniger als vor einer Woche.


Das Problem mit verzögerten Meldungen scheint mittlerweile behoben, die Potsdamer Nachmeldewelle ist deutlich abgeflacht. Wie berichtet war es rund um das letzte Januarwochenende zu erheblichen Unschärfen bei den Potsdamer Corona-Zahlen gekommen. Teilweise wurden die Inzidenzen durch das Robert Koch-Institut (RKI) unter Berücksichtigung der Nachmeldungen nachträglich um mehr als 560 Punkte nach oben korrigiert. In dieser Woche bewegen sich die Inzidenz-Korrekturen dagegen wieder im zweistelligen Bereich. Dass es zu Korrekturen kommt, ist nicht ungewöhnlich und teilweise der Methodik geschuldet: So wird für die Berechnung der Inzidenz eine Neuinfektion bei symptomatischem Verlauf nicht dem Datum zugerechnet, an dem sie dem Gesundheitsamt gemeldet wurde, sondern dem Tag, an dem die ersten Symptome auftraten.

Zahl der Covid-Patient:innen in Potsdam stabil

Die Zahl der Covid-Patient:innen in den Potsdamer Krankenhäusern liegt auf Vorwochenniveau: Am Mittwoch waren laut Stadt 53 Covid-Patient:innen in Krankenhäusern in Behandlung, davon drei auf einer Intensivstation. Vor einer Woche hatte es noch sieben Intensivpatienten gegeben.

Eine Unterscheidung in Patient:innen, die „mit“ oder „wegen“ Covid-19 in Behandlung sind, nimmt das städtische Bergmann-Klinikum allerdings nicht vor. „Der Arbeitsaufwand ist in beiden Fällen identisch“, erklärte Klinikums-Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt auf PNN-Anfrage. Auch Patient:innen, die nicht ausschließlich „wegen“ Covid in Behandlung sind, bedeuteten große Herausforderungen für die Teams und die Abläufe im Klinikum. „Wichtig ist, dass wir die Infektion erkennen und dann das Schutz- und Hygienekonzept greift, um die infektiösen Patienten isoliert zu behandeln“, so der Klinikumschef.

Am gestrigen Mittwoch waren unter den 32 Covid-Normalpatient:innen am Bergmann-Klinikum zwei Schwangere oder Entbundene und drei Kinder, sagte eine Klinikumssprecherin: „Bei diesen Patienten können wir definitiv sagen, dass diese sich aktuell ausschließlich aus einem anderen Grund in stationärer Behandlung befinden.“

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