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Das Foyer der Halle wird nun für Tests genutzt

© Ottmar Winter

Die Corona-Lage in Potsdam am Freitag: Metropolishalle wird Corona-Zentrum

Neue Teststelle im Potsdamer Süden ab Montag geöffnet. Das Rathaus meldet derweil 37 neue Infizierte – darunter ist auch ein Fall im Helmholtz-Gymnasium

Babelsberg - Wo sonst Messen, Konzerte und andere Großveranstaltungen stattfinden, wird in den nächsten Monaten gegen das Coronavirus getestet und voraussichtlich auch geimpft: Die Metropolishalle am Filmpark wird im Kampf gegen die Pandemie der zentrale Standort im Potsdamer Süden. Am Freitag stellten die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) und Landesgesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) vor, wie das Foyer der Halle ab dem Montag zunächst als neues Corona-Testzentrum für die Region genutzt wird.

Demnach kann nicht einfach kommen, wer will. Ein Test wird ausschließlich nach Überweisung eines Hausarztes vorgenommen, hieß es. So sei die Halle vor allem dafür gedacht, die Mediziner zu entlasten, sagte KVBB-Vorstand Andreas Schwark. Die konkreten Tests vor Ort führen fünf Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes durch, sie haben dafür schon ein geräumiges Zelt innerhalb des Foyers aufgebaut und werden Schutzkleidung tragen. Es gehe zunächst um etwa 100 Tests pro Tag, so Schwark weiter. Für die nötigen Hygienestandards sollen zum Beispiel Desinfektionsmittel am Eingang sorgen.

Ursula Nonnemacher
Ursula Nonnemacher

© Ottmar Winter

Allerdings kann sich mit dem neuen Zentrum die Zeit, bis ein Ergebnis vorliegt, durchaus verlängern. KVBB-Mann Schwark sagte, ein Termin in dem neuen Zentrum lasse sich voraussichtlich innerhalb von ein oder zwei Tagen vermitteln. Nach dem Test könnte es dann – aufgrund der aktuellen Laborkapazitäten „kurz vor dem Erschöpfungsgrad“ – bis zu 72 Stunden dauern, also drei Tage. Schwark sagte auch, nur positiv Getestete würden dann benachrichtigt. „Wenn es keinen Anruf gibt, war der Befund negativ.“ Für den Tag der Eröffnung am Montag gebe es bereits erste Anmeldungen.

Die Stadtverwaltung begrüßte in einer Mitteilung das Vorgehen: „Damit hat Potsdam wieder ein zweites Testzentrum: Im Süden der Stadt das Testzentrum der KVBB, im Zentrum das auf dem Gelände des Klinikums“. Wie berichtet hatte die Stadt zunächst ein altes Verwaltungsgebäude in der Hegelallee als möglichen Standort angeboten. Allerdings habe man sich für die Metropolishalle unter anderem wegen der besseren Erreichbarkeit entschieden – und weil man gute Arbeitsbedingungen für mehr als vier Wochen benötige. Er rechne mit einer Nutzungsdauer von rund einem halben Jahr. Die Halle wird dafür vom Filmpark an die KVBB vermietet, wie ein Sprecher der Kassenärzte den PNN bestätigte.

Andreas Schwark von der KVBB
Andreas Schwark von der KVBB

© Ottmar Winter

Denn wie berichtet soll das Gebäude auch als Impfzentrum genutzt werden, wie diese Woche bereits vom Landesverband der Hausärzte bestätigt wurde. Ministerin Nonnemacher wollte sich vor der Presse allerdings noch nicht final auf die Metropolishalle festlegen und verwies auf laufende Verhandlungen. Sie sagte aber auch, sollten mit dem Testzentrum gute Erfahrungen gesammelt werden, dann sei dies sicherlich auch eine gute Blaupause für eine zentrale Impfstelle. Wie dann die genauen Abläufe vor Ort geplant sind, wie also Impf- und Testzentrum voneinander getrennt werden könnten, blieb zunächst noch unklar. Jedoch machte Nonnemacher deutlich, dass schon jetzt die Vorbereitungen laufen, zum Beispiel Tiefkühler für die Lagerung des Impfstoffs beschafft würden.

Auch zu der Frage, wer dann in Potsdam zuerst geimpft werden könnte, nahm die Ministerin Stellung – allerdings gibt es auch hier noch keinen abschließenden Stand. So werden nach den Leitlinien der Ständigen Impfkommission, des Deutsche Ethikrats und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zuerst nur Menschen aus Risikogruppen sowie Beschäftigte aus systemrelevanten Bereichen wie dem Gesundheitswesen berücksichtigt. Jedoch könne man auch diese Empfehlungen erst dann präzisieren, wenn der Impfstoff tatsächlich vorliege, so die Ministerin – zumal möglicherweise auch mehrere Mittel vorliegen könnten, die bei verschiedenen Zielgruppen unterschiedlich gut wirken, wie sie erklärte.

Der Zugang zur Halle
Der Zugang zur Halle

© Ottmar Winter

37 weitere Infektionen in Potsdam

Unterdessen zeigt auch die aktuelle Corona-Lage in Potsdam, wie angespannt die Situation ist. So hat das Potsdamer Gesundheitsamt von Donnerstag zu Freitag 37 neue Corona-Infektionen registriert. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert stieg damit von 81,5 auf 90,9. Zugleich ist die Zahl der Potsdamer in Quarantäne gesunken – von 1026 auf nun 929. Allerdings gibt es eine weitere Schule mit einem Corona-Fall: das Helmholtz-Gymnasium in der Innenstadt. Insgesamt gibt es damit laut Rathaus an aktuell elf Potsdamer Schulen Corona-Fälle. Zugleich kündigte die Stadtverwaltung einen weiteren Massentest im Vitanas-Seniorenzentrum am Volkspark an, wo bereits knapp 40 von 200 Bewohnern und Mitarbeitern positiv getestet worden waren. Zwei Senioren sind bereits verstorben.

Die Lage in den Krankenhäusern hat sich leicht verschärft: Im Klinikum „Ernst von Bergmann“ werden 26 Corona-Patienten auf der Normal- und zehn Personen auf der Intensivstation behandelt. Im Alexianer-Krankenhaus St. Josefs werden derzeit drei Corona-Patienten auf der Normalstation betreut. Das waren insgesamt fünf Fälle mehr als am Vortag.

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