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Teststation. In Potsdam können Bürger sich schon jetzt kostenlos testen lassen

© Andreas Klaer

Die Corona-Lage in Potsdam am Donnerstag: Über 2500 Schnelltests und Vorbereitungen auf Lockerungen

Potsdamer können sich kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Das Angebot kommt gut an. Derweil scheint ein Ausbruch am Bergmann-Klinikum unter Kontrolle.

Potsdam - In den ersten drei Tagen des Potsdamer Schnelltestprogramms haben sich 2500 Einwohner:innen auf eine Corona-Infektion untersuchen lassen. Dabei zeigte sich in fünf Fällen eine mögliche Ansteckung – dies wird nun mit sensibleren PCR-Tests abgeklärt. Das teilte die Stadtverwaltung am Donnerstagabend mit.

Wie berichtet hatte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) nicht erst auf das Bund-Länder-Treffen am Mittwoch warten wollen und hatte für rund 650 000 Euro eine kommunale Teststrategie angeschoben, dafür können Potsdamer seit dem Montag 16 Apotheken und Testzentren im Stadtgebiet aufsuchen. So will Schubert frühzeitig Infizierte mit den als infektiöser geltenden mutierten Virusvarianten identifizieren, ehe sie andere anstecken.

Integriert in das Programm sind auch Reihentests an Schulen – dabei sind mittlerweile an der Sportschule am Luftschiffhafen, an Grundschule an der Pappelallee sowie an der nur für Abschlussklassen geöffneten Gesamtschule Schilfhof insgesamt 450 Schüler und Lehrer getestet worden. Kein einziger Test schlug an. Ferner müssen Erzieher:innen in den Kitas seit 1. Februar zweimal die Woche Corona-Spucktests machen. Laut Rathaus wurden bisher 20 000 Stück verbraucht. Dabei habe es insgesamt 18 falsch-positive Tests gegeben – was danach eingesetzte PCR-Tests ergaben. Für 16 positive Schnelltest-Ergebnisse aus den Einrichtungen in dieser Woche steht das PCR-Ergebnis noch aus.

Schubert für landesweite Öffnungsmodelle

Mit den Erfahrungen sieht sich Schubert auch für die bundesweite Teststrategie gerüstet, mit der der Bund ab nächsten Montag für jeden Bürger einen Schnelltest pro Woche finanzieren will. Angesichts der anstehenden Lockerungen sprach sich Schubert für „landesweite Modelle“ zur schrittweisen Öffnung aus. Nunmehr seit fast einem Monat liegen die Inzidenzwerte in der Stadt unter der Marke von 50 – und das Land derzeit bei 64. Bleibt das so – am Donnerstag meldete das Rathaus einen leichten Rückgang auf 37,7 – würden laut dem Beschluss ab kommenden Montag wieder Gedenkstätten, Museen, Galerien und in begrenztem Umfang selbst Einzelhändler öffnen könnten, allerdings nur mit vorheriger Terminabsprache mit dem Kunden. Auch kontaktfreier Außensport mit maximal fünf Personen oder bis zu 20 Kindern wäre möglich. Maßgeblich dafür ist dabei die geplante neue Eindämmungsverordnung des Landes, über die am Freitag abschließend beraten werden soll. Würden Corona- Werte ähnlich bleiben, könnte ab 22. März mit Hilfe von Schnelltests auch die Außengastronomie wieder öffnen, ferner Kinos und Theater. Auch Kontaktsport wäre dann drinnen und draußen erlaubt.

Ausbruch am Klinikum bald beendet?

Der aktuelle Corona-Ausbruch am Klinikum „Ernst von Bergmann“ könnte derweil bald beendet sein – zugleich haben sich seit vergangenem Freitag aber zwei weitere Patienten in der Neurologie angesteckt. Darüber informierte das Krankenhaus am Donnerstag. Damit haben sich in der Neurologie insgesamt sieben Patienten und drei Mitarbeiter mit der britischen Virusmutante B.1.1.7 infiziert. Allerdings habe es seit vier Tagen keine neuen Fälle mehr gegeben – bleibe das so, könne man nächsten Montag den Ausbruch als beendet erklären, sagte eine „Bergmann“-Sprecherin. Eine definitiven Ausgangspunkt der Infektion habe man auch mit Hilfe der durchgeführten Sequenzierungen nicht bestimmen können, hieß es weiter. Auch in der Urologie – die inzwischen auch wieder für neue Patienten offen ist – hatten sich zuletzt zwei Patienten angesteckt, hier mit dem gleichen Virusstamm. Ein weiterer infizierter Mitarbeiter wies wiederum einen anderen Virusstamm auf, hieß es. Zum Gesundheitszustand der infizierten Patienten teilte eine Sprecherin auf Nachfrage mit, man habe diese in einem sehr frühen Verlauf, als die Erkrankung noch asymptomatisch war, identifiziert. Alle Betroffenen würden auf der Covid-Station behandelt.

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