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Die Andere und Die Linke debattieren ihr Verhältnis: Gemeinsame linke Kraft in Potsdam?

Könnte es in Potsdam bald eine gemeinsame Linke Kraft aus den Parteien Die Linke und Die Andere geben? Darüber wird aktuell diskutiert - aber nicht alle Beteiligten würden einen solchen Vorstoß unterstützen.

Potsdam - Die Kür der Linke-Oberbürgermeisterkandidatin Martina Trauth hat Nachwirkungen – und zwar einen Streit zwischen den Genossen und der linksalternativen Wählergruppe Die Andere. Anlass ist die Äußerung des Linke-Bundestagsabgeordneten Norbert Müller bei der Nominierung am Wochenende: Er sagte, Die Andere habe „ihre historische Mission erfüllt“, langfristig sei eine gemeinsame linke Kraft in Potsdam nötig.

Darauf reagierte Die-Andere-Oberbürgermeisterkandidat Lutz Boede, den ein kleiner Teil der Genossen gern statt Trauth unterstützt hätte, am Montag auf PNN-Anfrage. „Der Bedarf für unsere Wählergruppe ist da, wir sind die zuverlässigeren Linken“, sagte Boede. Daher habe man bei allen vergangenen Kommunalwahlen den eigenen Stimmenanteil vergrößern können. „Wir sind eben gegen Kompromisse, an deren Ende die Fachhochschule abgerissen wird“, kritisierte Boede unter anderem den von den Linken mitgetragenen Kompromiss zur Potsdamer Mitte. Ein Kompromiss dürfe nicht darin bestehen, zentrale Positionen aufzugeben, monierte Boede.

Der Linke-Parteitag hatte sich auch mit dem Verhältnis zu Die Andere befassen müssen, weil einzelne Genossen gefordert hatten, Boede offiziell zu unterstützen und auf eine eigene Kandidatin zu verzichten. Allerdings war der Vorstoß ohne Chance: Trauth, die parteilose Gleichstellungsbeauftragte im Potsdamer Rathaus, hatte rund 90 Prozent Ja-Stimmen hinter sich vereinen können. Unter anderem hatte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg gesagt, Die Andere könne als kleine Oppositionsfraktion naturgemäß deutlich stärker zuspitzen, die Linke dagegen sei mehr auf Kompromisssuche angelegt. Wenn man damit aufhöre, würde die Linke den Status als größte Fraktion verlieren, hatte Scharfenberg seine Genossen gewarnt. Auch Müller verteidigte seine Position für eine geeinte Linke bei einer Debatte mit Genossen im sozialen Netzwerk Facebook: „Unser Ziel sollte sein, künftig noch breiter zu werden, anstatt uns selbst abzumelden.“ 

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