Deutsch-Amerikanischer Wirtschaftstag: Umstrittener US-Botschafter kommt nach Potsdam

Potsdam - Der umstrittene US-Botschafter Richard Grenell hat sich für einen Besuch in Potsdam angekündigt. Er werde am Deutsch-Amerikanischen Wirtschaftstag am 4. Juni 2019 teilnehmen, kündigte die Industrie- und Handelskammer Potsdam am Donnerstag an. Der Kongress richtet sich an deutsche Unternehmen, die Wirtschaftsbeziehungen zu den USA auf- oder ausbauen möchten. Erwartet werden laut IHK mehr als 300 Vertreter deutscher und amerikanischer Unternehmen sowie hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Zum ersten Mal findet das Treffen in Ostdeutschland statt. Grenell habe sein Kommen zugesagt, hieß es. 

Organisiert wird das Treffen von der Auslandshandelskammer (AHK) USA, bestehend aus den vier Handelskammern in Atlanta, Chicago, New York, San Francisco sowie den Zweigstellen in Detroit, Houston und Philadelphia mit insgesamt 2500 Mitgliedern. Die USA sind laut IHK mit 15 Prozent Brandenburgs Export-Spitzenreiter: Die Ausfuhren in die USA betrugen im Jahr 2016 fast zwei Milliarden Euro – der Import knapp 850 Millionen Euro.

Grenell ist nicht unumstritten

Grenell hat in der Vergangenheit mit wenig diplomatischem Gebaren wiederholt für Kontroversen gesorgt. So hatte er die Bundesregierung  immer wieder kritisiert oder etwa deutsche Firmen vor einer Unterstützung der Gaspipeline Nord Stream 2 gewarnt. 

Im Oktober 2018 war Grenell bereits einmal zum Antrittsbesuch in Potsdam. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte ihn am Deutschen GeoForschungsZentrum empfangen.

Hinweis, 1. März, 11.50 Uhr: In einer vorherigen Version hieß es, dass Grenell möglicherweise bald nicht mehr im Amt ist. Spekulationen, wonach Grenell bald US-Botschafter bei den Vereinten Nationen werden könnte, haben sich aber nicht bestätigt.