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Der PNN-Wochenrückblick: Was Potsdam diese Woche bewegte

Junge Klimaschützer, sinkende Touristenzahlen im Park Sanssouci und ein Steg, der trotz Baugenehmigung abgerissen werden soll. Zudem hat unser Autor noch einen Tipp für Sascha Krämer, damit es mit der Kommunalwahl noch klappt.

Potsdam - Bei dem andauernden Schmuddelwetter wünscht man sich direkt in den Sommer. An sonnigeres Wetter haben Potsdamer in dieser Woche in ganz verschiedener Weise gedacht.

Da sind natürlich die jungen Aktivisten der „Fridays for Future“-Bewegung, die zwar vermutlich nichts gegen etwas Wärme haben – aber eben mehr Engagement von Politik und Wirtschaft gegen die in einigen Jahrzehnten tendenziell lebensbedrohliche Erderwärmung fordern. Dafür bekommen sie auch Unterstützung von vielen Potsdamer Wissenschaftlern wie dem Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber, der sogar von einem historischen Moment spricht: „Es gibt einen Schulterschluss zwischen der Wissenschaft und den Kindern.“ Schließlich werde der Planet gegen die Wand gefahren – ohne, dass gegensteuert werde.

Und so wird es wärmer. Denn dass trotz des aktuellen Mistwetters die ersten Monate des Jahres rein temperaturmäßig schon wieder ein paar Grad über den langjährigen Durchschnittswerten lagen, bemerken auch die Spargelbauern – die deswegen etwas eher ernten können, wie am Mittwoch bekannt wurde.

Neben solchen existenziellen Fragen war der bald anstehende Sommer in Potsdam auch anderswo Thema. So fragt sich die Schlösserstiftung zunehmend, wie sie den sinkenden Touristenzahlen in Sanssouci und Umgebung entgegenwirken könnte – dieses Jahr soll beispielsweise ein Themenjahr „Italien in Potsdam“ helfen. Sehr vom Wetter abhängig, auch das war diese Woche zu lernen, sind logischerweise die städtischen Bäderbetriebe – deren beide Freibäder für das vergangene Rekordhitzejahr auch Rekordzahlen vermelden konnten, während die Saunazahlen stagnierten. Gern weiter nutzen – gerade im Sommer – würden ein Potsdamer und seine Nachbarn auch ihren Bootssteg am Jungfernsee. Doch die Stadt will diesen abreißen lassen, weil das alles nicht genehmigt sei – was der Inhaber vor Gericht mit vielen Dokumenten widerlegen will, der Bauverwaltung also wieder eine juristische Pleite auf Steuerzahlerkosten droht.

Und dann war da noch Ex-Linke-Kreischef Sascha Krämer, der seit knapp zwei Jahren eine Auszeit in Südafrika nimmt, weil seine Frau dort einen guten Job hat. Zugleich will er als Spitzenkandidat für die Kommunalwahl kandidieren, kommt aber erst danach wieder. Ob das geht, daran gibt es erhebliche juristische Zweifel. Demnächst muss der Wahlausschuss über den Fall entscheiden.

Daher hier ein Tipp, so von Kramer zu Krämer: Vielleicht einfach doch vor dem Urnengang wieder nach Potsdam kommen, statt nur dem angekündigtem virtuellen Wahlkampf in sozialen Netzwerken zu fröhnen. Dann müsste man zwar das sommerliche Wetter in Südafrika hinter sich lassen. Allerdings sind in Potsdam bald auch weniger Wolken angekündigt.

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