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Landeshauptstadt: Der neue „Wirtschaftsminister“

Stefan Frerichs neuer Chef der Potsdamer Wirtschaftsförderung: Ausbau und Kontaktpflege

Morgen wird er seinen Dienst als Leiter der Potsdamer Wirtschaftsförderung antreten: Stefan Frerichs (44), seit knapp zehn Jahren Potsdamer, aus Gelsenkirchen nach Potsdam gekommen, um an der Havel die Bundesgartenschau mit zu organisieren. Im Buga-Team galt er als „Außenminister“. Er sei für die Kontakte zur Stadt, aber auch zum Umland zuständig gewesen, erläuterte der Geowissenschaftler, der sich nach seinem Studium Wirtschaftskenntnisse sowohl in der freien Wirtschaft wie in der Zusammenarbeit mit der Verwaltung erworben hat. Nach seinem Buga-Engagement war er Projektleiter für ift, ein Beratungsunternehmen vorwiegend für die Tourismusbranche. Frerichs sei aus über 40 Bewerbern, darunter zum Teil hochkarätige Fachleute, ausgewählt worden, erklärte Oberbürgermeister Jann Jakobs, der Frerichs persönlich den Medien vorstellte. Wirtschaftsförderung sei schließlich Chefsache. Frerichs zeichne eine gute Potsdam-Kenntnis und seine Vielseitigkeit aus, so Jakobs. Der neue Wirtschaftsförderer selbst betonte, dass er sich „einen Blick von außen auf Potsdam bewahren“ wolle. Aber auch die internen Kontakte seien ihm wichtig. Die will er sofort an seinem ersten Arbeitstag knüpfen. „Als erstes werde ich das Telefon in die Hand nehmen und mich überall vorstellen“, erklärte er. Auf seinem Arbeitsplan stände das Bemühen um Neuansiedelungen „ganz oben“, er werde sich aber auch der Pflege der bereits ansässigen Unternehmen widmen. Frerichs zeigte sich fasziniert von Potsdam als Wissenschaftsstandort und sieht gute Chancen, ihn auszubauen.

Jakobs sonnte sich in der mehrfach guten Bewertung der Stadt als Wirtschaftsstandort und nannte als positive weiche Faktoren die kulturellen Angebote, die Kinderfreundlichkeit, die Nähe zum Wasser. Es weise aber auch durch die Entwicklung von Gründerzentren wie das GoIn in Golm, das Technologiezentrum pct oder das im Aufbau begriffene Medien- und Kommunikationszentrum gute harte Standortfaktoren aus. Den Gründerkongress vor wenigen Tagen, an dem sich vor allem junge Leute nach den Modalitäten eines Firmenstarts erkundigt hätten, bezeichnete er als vollen Erfolg. Die Speicherstadt biete hohe Entwicklungspotenziale, für die sich vor allem Forschungseinrichtungen interessierten. Über fünf Anfragen lägen bereits vor. Weniger Chancen entwickelt zu werden, hat noch immer das Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee, gestand er ein. Ansiedlungswillige Betriebe bevorzugten innenstadtnahe Lagen und vor allem die Wassernähe. Deshalb habe sich auch der Bereich Schiffbauergasse zu einem Selbstläufer entwickelt. Jakobs sieht noch erhebliches Potenzial, Potsdam besser international zu vermarkten. Da könne man andere Zentren des Landes wie die Städte Brandenburg und Cottbus „mitnehmen“ und insgesamt auf die Region aufmerksam machen. In diesem Sinne darf Frerichs dann nicht nur „Wirtschaftsminister“, sondern auch ein bisschen Außenminister Potsdams sein. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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